Ist die Ehe noch zeitgemäß oder eine veraltete Institution?
Die Anfänge der Ehe sind empirisch nicht zu belegen, es ging aber wohl mit polygamen Formen der Paarbindung los, welche später von Gruppenehe abgelöst wurde und danach, durch christliche Einflüsse, in die monogame Ehe nach dem Vorbild von Adam und Eva überging.
Heute besticht das Konstrukt vor allem durch Steuervergünstigungen (in Deutschland), Rekordscheidungszahlen und Zwangsehen.
Geht da nicht der eigentliche Geist der lebenslangen Bindung auf Grundlage abgöttischer Liebesgefühle verloren? Braucht es eine Ehe um eine solche Bindung einzugehen oder reicht vielleicht doch eine "normale" Liebesbeziehung?
Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen
13 Antworten
auf Grundlage abgöttischer Liebesgefühle verloren?
Wo hast du denn diesen Unsinn her? Die "abgöttische Liebe" spielte in der Ehe bis zum Beginn des 20 Jhds. praktisch keine Rolle. Die Ehe diente primär wirtschaftlichen Gründen. Viele Liebesromane auch des Mittelalters handeln von der Minneliebe, die gerade keine Erfüllung finden konnte weil die Ehe zwischen den Liebenden stand.
Die monogame Ehe ist auch keine Erfindung des Christentums, sondern eine Erfindung des römischen Reiches
Ist zwar keine Antwort auf meine Frage aber danke :D
Die Ehe bringt halt auch eine gewisse "Sicherheit" mit sich, das der andere sich nicht von jetzt auf gleich einfach trennen kann.
Auch heute kann es gerade für den Part der mögliche Kinder erzieht, immer noch Vorteile haben zu heiraten.
Denn so sichert man sich im Falle einer Trennung nicht nur Kindesunterhalt, sondern auch Unterhalt für sich selbst. (Wenn man z.B. 20 Jahre wegen Kindern nicht arbeiten war, ist es schwer, wieder was zu finden...)
Die Eingangsfrage beantwortet ein jeder durch seine Lebensführung und -gestaltung für sich und hat mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen u. U. bis zum bitteren Ende zu leben.
Von mir vermag ich auszusagen, daß ich jeden Tag neu froh und dankbar bin, mit meiner Frau länger als 50 Jahre verheiratet sein zu dürfen, auch unsere drei Kinder verheiratet sind, wodurch wir uns unserer zwölf Enkel erfreuen dürfen. - Vor einem Monat hat der älteste Enkel geheiratet.
Das darf jeder so machen wie er oder sie will.
Allerdings halte ich die Steuervorteile aus der Ehe für komplett veraltet.
Zwei erwachsenen Menschen einen Steuervorteil zu gewähren weil sie einen Treuschein haben und (!) einer von beiden wesentlich weniger oder gar nicht verdient, ist nicht zeitgemäß.
Die Steuervorteile müssen da hin, wo die Kinder sind. Die sind aber nicht immer da, wo die Treuscheine sind.
Für mich ist es vollkommen unlogisch, dass ein Ehepaar ohne Kinder mit großen Gehaltsunterschied mehr steuerliche Vorteile bekommt als alleinerziehende Kinder.
So schade, wenn Du nur ein negatives Bild der Ehe zeigst.
Eine Frau an der Seite zu haben, mit der man Freud und Leid teilt, ist einfach Gold wert.
Freiheit in der Lebensgestaltung war mit als Jugendlicher und junger Erwachsener unglaublich wichtig. Doch viel besser ist jetzt die Bindung mit einem anderen Menschen. Es ist so schade, wenn jemand das nicht erleben darf.
Eine lose Partnerschaft kann da einfach nicht mithalten.
