Ist der Urknall wissenschaftlich bewiesen?

7 Antworten

Der Urknall erklärt zwanglos die beobachtete Expansion und die isotrope 2,7K-Hintergrundstrahlung.

Wer nur annimmt, was bewiesen ist, kann gar nichts annehmen, weil nichts bewiesen ist. Was ist ein Beweis? Bewiesen ist etwas dann, wenn es keine Möglichkeit gibt das beobachtete Resultat durch einen anderen Weg als den zu beweisenden zu erreichen. Das Problem damit ist, dass niemand sicher sagen kann, dass es keinen anderen Weg gibt - es genügt nicht wenn niemand einen kennt.

Verschwörungstheoretiker schöpfen die Möglichkeiten anderer Wege bis ins Unendliche aus, darum ist es nicht möglich, ihnen etwas zu beweisen. Darum versuchen sie auch immer, die Beweislast auf andere zu legen, wohl wissend dass niemand einen Beweis liefern kann. Diese Umkehr der Beweislast ist alt - schon Sprenger und Kramer haben mit dieser Logik ihren Leitfaden für die Hexenprozesse des Mittelalters verfasst. Das gibt ihnen einen sicheren Stand in ihrer selbstgeschaffenen Vorstellungswelt, und kein Entkommen in die Wirklichkeit.

Wirkliche Beweise gibt es nur in der Mathematik, weil dort die Wege von vornherein festgelegt sind (und selbst dort ist nicht alles beweisbar, wenigstens das ist bewiesen). Ohne das bleibt nur, dem zu folgen, was vernünftig mit den Beobachtungen zusammenpasst.

wenn man weiß was man mit "urknall" meint und was man unter "wissenschaftlich bewiesen" versteht, dann schon.

"urknall": die tatsache dass das universum früher anders war und sich vor ca 14 Mrd in einem sehr sehr heißen und sehr sehr dichten zustand befand und sich daraus rapide ausdehnte und abkühlte. die uns bekannten elementarteilchen und in folge ganze atome und moleküle bildeten sich erst später in diesem prozess, danach die ersten sterne, usw... (beachte zB dass das nichts darüber sagt was davor war oder wie das universum "entstanden" ist)

"wissenschaftlich bewiesen": in einer naturwissenschaft gibt es keine beweise im mathematischen sinn. im umgangssprachlichen sinn würde man ein modell bewiesen nennen, wenn es viele unabhängige beobachtung erklären kann, konsistent mit anderen bestätigten modellen ist und sogar vorhersagen für neue phänomene machen kann welche später bestätigt werden.

Wenn ich jetzt schriebe "nein", würdest du das sicher falsch verstehen. Aber leider gibt es nur in der Mathematik den "Beweis". Selbstverständlich steht hinter der Aussage Urknall sehr viel Mathematik und Rechnerei, aber ketzlich auch nur eine Theorie. Wenn auch die wahrscheinlichste, die es gibt.

Ich beschreibe mal kurz, um was es geht (liebe Astrohysiker seht mir die Vereinfachungen nach).

Man unterstellte am Anfang, dass das Universum nicht allgemein statisch ist, sondern sich entweder ausdehnt oder auch kontrahieren kann. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts stellten dann einige Astronomen, vor allem Edwin Hubble, durch Beobachtungen fest, dass sich „alle" Galaxien , immer von uns weg zu bewegen scheinen. Aber sie "rasen" nicht durch das Weltall. Nein das Weltall wir überall etwas größer. (Es gibt das ein schönes Beispiel mit 'nem Rosinenkuchen wenn der aufgeht, dann entfernen sich die Rosinen ja auch voneinadner, ohne dass sie sich bewegen). Daraus schloss man, dass vor der Ausdehnung die gesamte Materie damals eng gebündelt gewesen sein muss – folglich wäre das der Ursprungspunkt, dass vor der Ausdehnung die gesamte Materie damals eng gebündelt gewesen sein muss – folglich wäre das der Ursprungspunkt und der ist aus heutiger Sicht überall und nirgends.

(nur 'Zwischendurch'... natürlich bewegt sich auch im Weltall alles, die Planeten, die Sonnen und auch die Galaxien aber das ist eine andere Bewegung, die relativ zu den jeweiligen Objekten ist.)

Die Physiker konnten auch die Geschwindigkeit swa Ausewinaderdriftens "messen" und dann rückwärts rechnen. Dabei kam dann heraus, dass das alles vor 13,8 Mrd. Jahren geschehen sein musste. Und wenn alles auseinanderstrebt muss zwangsläufig alles gaaanz dicht beieinander gewesen sein und zwar so dicht, dass es nur einen einzigen Punkt gab, der so winzig war, dass man dafür keine Bezeichnung hat.

Wir wissen auch, dass bei zunehmender Dichte des Raums immer mehr "Hitze" entsteht und damit auch die Temperaturen so hoch waren, dass man die Sonne als Gefrierschrank bezeichnen kann. Und dann machte es "BUMM". Nein es knallte nicht, das ist nur ein Begriff der es veranschaulichen solle. Wo vorher NICHTS war, da war etwas. Warum, das weiß keiner und es ging wahnsinnig schnell, das mit dem BUMM.

Schon eine Sekunde danach war es "nur noch" etwa zehn Billionen Grad heiß (unsere Sonne hat im Inneren etwa 15 Mio. Grad) und hatte etwa einen Durchmesser von der Erde bis zum Mond. Und auch da war alles "drin", Aber noch nicht als Materie, wie wir sie heute kennen, die bildete sich erst ab da. Seit dem wird das Universum immer größer, kälter und weniger dicht.

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Grafik entnommen in: https://www.dlr.de/next/desktopdefault.aspx/tabid-12625/22021_read-50319/

 - (Wissenschaft, Universum, Weltraum)

Nein. Kann man auch nicht beweisen. Ich kann auch nicht (theoretisch) 13,8 Milliarden Jahre in die Zeit zurück reisen, um den Urknall "von außen" zu fotografieren, weil ich Teil des Urknalls wäre.

Theorien bzw Hypothesen werden falsifiziert. Das heißt, man sucht nach Belegen, die dagegen sprechen.

Hypothese: alle Schwäne sind weiß. Das ist solange richtig, bis ich einen schwarzen Schwan gesehen habe.

Bisher hat man noch kein Indiz gefunden, welches die Urknalltheorie falsifiziert, sondern im Gegenteil immer nur Bestätigungen.

Das ist derzeit die Theorie, bei der ohne Widersprüche zwanglos alles zusammenpasst.

Zwanglos heißt, dass man kein besonderes Konstrukt benötigt, um die Theorie zu bestätigen. Also die ganze Mimik, die die Flacherdler aufziehen um die Bahnen von Sonne, Mond und den Planeten zu "erklären" ist alles andere als zwanglos.


Blume8576  25.12.2023, 14:19

Oha .....da gibt es genug Wiedersprűche

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