Ist der Konfuzianismus eine Religion oder Philosophie?

6 Antworten

Konfuzianismus ist eine Philosophie

Religion macht feste Aussagen über das Jenseits -

die Philosophie beschränkt sich auf Diesseits.

Konfuzius kennt keinen Gott. Seine [hochmoralischen] Lehren sind nicht auf einen Gott als Urheber bezogen, sondern aus der Tradition und der Vernunft erschlossen worden. Über Gott kann man nichts sagen, meinte Konfuzius, deshalb schenkte er seine Aufmerksamkeit nur dem Irdischen, erfand Lehren, die das Zusammenleben der Menschen auf moralischer Basis regeln. Für ihn ist das Ideal der „Edle“. Nur den Ahnenkult befürwortet er.

Nicht alle in Europa haben – wie z.B. Leibniz - Konfuzius
bewundert. Hegel lehnte ihn ab. Er habe – sagt er – nur ein System von Morallehren aufgestellt.

Ob der Konfuzianismus überhaupt eine Religion ist, ist umstritten. M.E. handelt es sich um eine Philosophie. Es fehlt – wie bei einer Religion erforderlich – der Bezug zum Göttlichen. Buddha kennt zwar auch keinen Gott, er kennt aber ein kosmisches Bewusstsein, eine Weltseele: das Nirwana. Der Hinduismus kennt das „Brahman“, in das die Seele (Atman) eingehen kann, wenn sie den Kreislauf der Wiedergeburten verlassen hat. Laotse spricht immerhin vom Tao.

Dass wir über Gott nichts aussagen können, hängt mit den begrenzten Fähigkeiten unserer Ratio zusammen. Sie kann nur über das Diesseits etwas beweiskräftig aussagen, über das Jenseits, das Übersinnliche, Metaphysische kann sie uns keine Beschreibungen liefern. Dass man über das Übersinnliche bzw. über Gott rational nichts aussagen kann, bedeutet aber nicht, dass es das Übersinnliche bzw. Gott nicht gibt. Z.B. gibt es die Naturgesetze. Kein Mensch kann dir erklären, woher die Naturgesetze kommen. Ein Atheist müsste logischerweise sagen, sie kamen aus dem Nichts. Das Nichts als Schöpfer der Naturgesetze? So etwas kann kein vernünftiger Mensch behaupten, ohne sich lächerlich zu machen.

Und woher kommt die Lebensenergie, die  es ermöglicht, dass wir uns bewegen, dass wir denken und kreativ tätig sein können? Keine weiß es. Das Göttliche als Urheber  kann niemand ausschließen. So bekommen die Religionen einen Sinn.

Aber Konfuzius war ein Gegner der Religionen. Und über Gott spricht er so gut wie gar nicht, eben mit der Begründung, man könne über Gott nichts sagen.


-Religion ist das was eine Philosophie nicht beschreiben kann. -Religion ist meist nicht beschreibbar, Philosophie immer. -Eine Philosophie , da beschreibbar und aufgrund von Texten nachvollziehbar. Religion fußt daher im Erfahrungswert der immer anders ist und daher nicht beschreibbar.

Eine Religion setzt etwas voraus, an das man glaubt. Das gibt es beim Konfuzianismus nicht. Meiner Meinung nach ist der Konfuzianismus eine Philosophie. Es geht darin ja um den Weg zu einem besseren Leben. Der Konfuzianismus ist sehr eng mit dem Buddhismus verbunden, der ja eine Religion ist, daher ist der Konfuzianismus wohl keine. Ich hoffe, ich konnte dir helfen,

MfG Johannes


GuanYinping  07.09.2011, 17:22

Das würd ich unterschreiben!

Der Konfuzianismus ist eine Weltanschauung. Die Anthroposophie ist ebenfalls eine Weltanschauung. Auch der Atheismus ist eine Weltanschauung.