ist der Job "Key Account Manager" ein guter Job nach dem Bachelorarbschluss und was kann man da als Einstiegsgehalt erwarten mit einem Bachelor?

6 Antworten

Eher nicht. Dass ist nichts anderes als klassischer Vertrieb. Du lebst von Kundenakquise und Bestandskunden, den sog. Key Accounts. Es gilt hire and fire, performst du 1 Jahr nicht gut, dann bist du auch wieder weg. Bei guten Unternehmen kannst du aber Gehälter über 100k erzielen. Hinzu kommt hohe Reisebereitschaft mit Firmenwagen, meist Mo - Do beim Kunden vor Ort im Hotel übernachten. Wem das gefällt, kann das gerne machen. Die Erfahrung zeigt aber das da eine sehr hohe Fluktuation herrscht und nur die wenigstens das einige Jahre durchhalten.

Je nachdem wo du das machst kriegst du dafür ordentliches Geld. Das ist ein toller Job wenn man gut mit allen möglichen Menschen kann. Da man oft mit den Kunden viel Zeit verbringt auch zum Essen, oder Golf etc.

Woher ich das weiß:Recherche

Wie bei jeder nicht geschützten Berufsbezeichnung kann sich alles mögliche dahinter verstecken. Bist du in der Industrie Ansprechpartner für Großkunden oder der im Call-Center, der im Gegensatz zum einfachen Mitarbeiter dem Kunden auch mal eine Gutschrift o. ä. ausstellen darf. (Also die Leute, die trotz mieser Arbeitsbedinungen ein paar Jahre im Call-Center hängen geblieben sind.) Das spiegelt sich dann natürlich auch im Verdienst wieder.

Das Problem ist, dass Berufsbezeichnungen die eine gute Position suggerieren, gerne auch für 08/15 Stellen verwendet werden, damit sich mehr Bewerber finden und diese sich gut fühlen können, wenn sie im Bekanntenkreis erzählen welchen Job sie haben.

ist der Job "Key Account Manager" ein guter Job (...)

Definiere, was für Dich "gut" bedeutet.

was kann man da als Einstiegsgehalt erwarten mit einem Bachelor?

Das dürfte von der Branche und der jeweiligen Firma abhängen.

Aber "Key Account Manager" wird man normalerweise nicht als Neueinsteiger der frisch vom Studium kommt. Da bekommst man sicherlich keinen "Key Account" zugeteilt, der für die Firma entsprechend wichtig ist. Da darfst Du (wenn überhaupt) erst einmal kleine Kunden unter Aufsicht betreuen, aber sicher nicht selbstständig sofort "Key Accounts" managen.

Gut gemeinter Tipp:

Du solltet Dich nur auf Jobs bewerben von denen Du auch weisst, was sie überhaupt sind/bedeuten...

Key Accounts sind quasi das, was man bei der ABC-Analyse unter A-Kunden versteht - die, die von besonderer Bedeutung aufgrund hoher Umsätze für das Unternehmen sind. Diese Kunden erhalten entsprechend eine bevorzugte Behandlung und haben deshalb einen eigenen, festen Ansprechpartner für all ihre Belange im Unternehmen - den Key Account Manager.

Letztendlich könnte man diese Position also auch grob übersetzen mit "Kundenberater". Ob das nun eine anspruchsvolle, spannende, abwechslungsreiche Tätigkeit ist, bei der man komplexe Sachverhalte und Entscheidungen im operativen und eventuell sogar strategischen Bereich tagtäglich beackert, hängt somit stark vom Unternehmen, der Branche und dem tatsächlichen Kundenstamm, den man dort bekommt, ab. Es kann durchaus auch eine Position sein, in der man nur Bestellungen entgegennimmt, an den Versand weiterreicht, die Rechnung zusammenklickt und dann ab und an mal Beschwerden und Reklamationen der Kunden abbekommt...

Entsprechend variiert das Gehalt für eine solche Stelle auch enorm. Mit einem Bachelor in BWL auf einer simplen Sachbearbeiterstelle sind um die 3000 Euro brutto monatlich schon ganz okay. Schließlich sind das die Jobs, die vor der Abiturienten- und BWLer-Flut auf dem Markt von denen besetzt wurden, die "nur" eine kaufmännische Ausbildung gemacht haben...

Ist also einer der Jobs, die durch englische Bezeichnungen super toll klingen, faktisch aber oft gar nicht so prickelnd sind ;).