Ist der Job als Lehrer*in gut, wenn man Freizeit schätzt?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn du denn du dem Lehrerberuf wirklich gerecht werden willst und dich auch voll reinhängst, dann ist das nahezu ein 24h Job.

Immer didaktisch am Ball bleiben, Unterricht vorbereiten, Klassenarbeiten korrigieren, sich für die Kinder engagieren, sich mit ihnen beschäften, sie fördern, den Sozialarbeiter spielen, Streitigkeiten schlichten, Ansprechperson für familiäre Schwierigkeiten sein, Elterngespräche führen, Elternabende abhalten, Klassenfahrten planen, gegen Mauern rennen; all das und vieles mehr gehört zum Lehrerjob, wenn man ihn richtig macht.

Wenn du auf eine Verbeamtung und viel Freizeit aus bist, lass das lieber. Von solchen Lehrern gibt es schon genug und das haben unsere Kinder auch absolut nicht verdient.

Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags frei^^.

Ich sag's mal so: wer sich wegen der Freizeit für den Job des Lehrers entscheidet, erlebt möglicherweise eine unangenehme Überraschung.


Harpunier 
Fragesteller
 20.05.2022, 23:13

Freizeit, Geld und Kinder auf ihrem Weg unterstützen. Eventuell noch ne AG anbieten und coole kreative Projekte umsetzen.

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Kommt drauf an in welcher Schulform man unterrichtet und auch wie lange man dies schon tut, denn Vieles wiederholt sich ja auch. Wie in allen Empathieberufen sollte man Lehrer aber niemals wegen irgendwelchen Rahmenbedingungen werden. Es gibt viel zu viele "beschissene" Lehrer und dieser Beruf setzt ein ganz bestimmtes Talent und sehr hohes Engagement voraus. Meines Erachtens müssten hier auch sehr dringend Eignungstests her. Wenn ich deine Fragestellung schon lese könnte ich bereits zuviel kriegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nachdem was ich gelesen habe, ist das keineswegs so. Der Tag endet nicht mit Schulschluss. Der Nachmittag vergeht dann mit Vor- und Nachbereiten des Lehrstoffs sämtlicher Stunden des nächsten Tags, Korrekturen von Arbeiten, Diktaten und Lernzielkontrollen, Elternbriefe erstellen, Anrufe und E-Mails von Eltern/Schülern beantworten, etc. Falls nicht ein Ausflug auf dem Plan steht, der auch noch organisiert sein will.

Da deine Vorstellungen weit von der Realität entfernt sind, solltest du die Finger vom Lehrerberuf lassen. Du wirst sie dir sonst gehörig verbrennen.

Der Unterricht, der von 8-17 an Berufsschulen auch bis 21 Uhr gehen kann, deckt weniger als die Hälfte der Arbeitsverpflichtungen eines Lehrers ab. Dazu kommen Unterrichtsvorbereitung, -nachbereitung, Korrekturen, Konferenzen, Elterngespräche u.ä. Da du in der Schule keinen Arbeitsplatz hast, wirst du das, nach dem Unterricht, zu Hause machen müssen. Wenn du jedoch lange Unterricht hast, bleiben nur die Wochenenden und Ferien.
Es ist nicht selten, dass man da auch 4-8h am Schreibtisch verbringt. In Hochphasen arbeitest du sogar mehrere Wochen ohne freie Tage durch.

Eine Studie hat ergeben, dass z.B. Gymnasiallehrer verrechnet mit den Ferien, ca. 50h pro Woche arbeiten. D.h. sie liegen einige Wochen sogar deutlich darüber, während es an anderen gemütlicher zugeht. Dir Burnout-Quote unter Lehrern ist nicht umsonst so hoch.

Hinzu kommen noch die ganzen Leute, die aufgrund ihrer Erfahrungen als Schüler, meinen zu wissen, wie der Job eines Lehrers aussieht und dir erzählen, was für ein chilliges Leben du doch hast bzw. was für eine faule Sau du doch eigentlich bist.


Harpunier 
Fragesteller
 21.05.2022, 09:02

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

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