Ist das noch im Bereich des normalen, oder hat jemand ähnliche Erfahrungen/Tipps?
Schon seit etwa 5 Monaten, kann ich mein Tag nicht mehr anders gestalten.Jegliche Beschäftigung der ich nachgehe, Dient nur dazu mir neues Wissen anzueignen.
Ich sehe die meisten alltäglichen Möglichkeiten/ Beschäftigungen als irrelevant an, wenn ich etwas mache und Feststelle, ich kann daraus kein für mich relevantes Wissen ziehen, macht es mir keinen Spaß mehr.
Treffen mit Freunden, wenn ich mich nicht über gewisse Themen unterhalten kann, sehe ich als reine Zeitverschwendung an, einfach mal eine Serie oder YouTube als Unterhaltung schauen, kommt für mich nicht mehr infrage, es interessiert mich förmlich nicht mehr.
Und so langsam merke ich, dass ich es so nicht mehr kann, es ist einfach Kräfteraubend und ich habe nie das Gefühl wirklich mehr zu entspannen, alles dreht sich nur noch um das Lernen.
Wie oben genannt, stört es mich wie gesagt, deswegen kommt bestimmt auch für einige die Frage auf, warum ich es nicht einfach lasse und mir etwas suche worin ich Spaß habe, aber kein Wissen daraus entnehmen kann. Aber genau das ist das Problem, selbst wenn es etwas banales ist, kann ich es nicht lassen, darüber nachzudenken was ich für mich persönlich daraus mitnehmen kann.
Vielleicht hört es sich ja auch garnicht so schlecht an, wenn jemand jegliche Sache für sich nutzt und daraus was für sich mitnimmt.
Wenn sich dann, aber alles nur noch darum dreht und frühere Sachen, die man für Wichtig und spaßig empfunden hat, uninteressant werden, sehe ich das als Problematisch.
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Ginkgo926/1682878531206_nmmslarge__0_0_960_960_e2ac34e1b18f19102f515d8e9bd9a8ba.jpg?v=1682878531000)
Ich kenne so etwas Ähnliches auch aus meinen jüngeren Jahren, so in dem Zeitraum zwischen 19 und 30 ungefähr.
Jede Unterhaltung, die für mich in psychologischer Hinsicht nicht tiefgehend genug war oder meinen Horizont (in Bezug auf die Themen, die mich interessierten) nicht erweiterte, empfand ich als Zeitverschwendung.
Es hatte einerseits mit meiner persönlichen Entwicklung (oder Charakterbildung) zu tun, andererseits wollte ich mich auch in gewisser Hinsicht beweisen, bzw. wollte ich bei intellektuellen Themen bestehen können. Es gehörte einfach zu meiner Selbstfindung.
Allerdings muss ich schon auch gestehen, dass ein gewisser Druck in mir herrschte und ich nie richtig zufrieden mit mir war. Weil ich eben nie genug wusste.
Vielleicht ist dieser innere Druck auch bei Dir vorhanden? Wenn Druck die Motivation für Dein exzessives Lernbedürfnis ist, wäre dies schon etwas bedenklich. Auch schon aus dem Grund, weil er nicht nachlassen würde, egal, wie viel Wissen Du angesammelt hast.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Naiden6903828/1698271037997_nmmslarge__0_235_720_720_0915304fa5bf1bd50e23ef2de532a5ab.jpg?v=1698271038000)
So zu leben mag praktisch sein aber bestimmt nicht gesund für deinen geist
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/12_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Du hast geschrieben "alles dreht sich nur noch um das lernen" - das heisst das du vielleicht nebenbei auch einer anderen wichtigen Sache nachgehen musst? Wenn nicht dann solltest du mal lernen dich zu entspannen, einfach abzuschalten und die Augen zumachen, nichts tun, wenn du genau das nicht kannst, dann bräuchtest du professionelle Hilfe.
Schon ein gewisser Karl Farkasch ging in der Strassenbahn auf und ab und auf und ab und war immer im Gedanken versunken. Er hätte sich nichtmal die Zeit nehmen können irgendwas zu schreiben um sich einen rat einzuholen.
Entweder bist du sehr intelligent und suchst immer nach neuen Herausforderungen oder du brauchst einfach nur hilfe.
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Das ist ja Stress pur für den Körper und Geist, man kann doch nicht aus allem Wissen schöpfen.
Ich finde banale Dinge entspannend und habe Freude daran. Ich höre gern mal Musik oder schaue einen Film oder treibe etwas Sport oder gehe auch mal gern weg, ins Café oder Restaurant.
Ich finde auch eine Unterhaltung mit Freunden über banale alltägliche Dinge entspannter als über irgendwelche Fachgebiete zu diskutieren