Ist das FOS-Abitur leichter wie das Gymnasiums-Abitur?

3 Antworten

Ich würde sagen, dass man die beiden Schultypen nicht vergleichen kann, weil die unterschiedliche Schülergruppen ansprechen und auch unterschiedliche Anforderungen haben.

An der FOS entscheidest du dich für einen Zweig - Technik, Wirtschaft, Sozial, Gestaltung, Agrar, internationale Wirtschaft oder Gesundheit - und hast in diesen Fächern neben den Hauptfächern schwerpunktmäßig Unterricht. In der 11. Klasse findet in 2-3wöchigen Blöcken abwechselnd Praktikum und Schule statt. Das bedeutet wiederum, dass man weniger Stoff durchbringen kann. Dafür hat man eben schon erste berufliche Erfahrungen sammeln können. An der FOS wird man eher für eine Ausbildung oder ein Studium an der FH vorbereitet.

Am Gymnasium dagegen hat man in der Oberstufe von allen Fächern etwas - aber man kann natürlich einige Fächer abwählen. Der Unterricht ist überwiegend theoretisch gehalten, denn man wird vor allem auf ein Universitätsstudium vorbereitet.

Es liegt also an dir, was du bevorzugst.

Ich habe mich damals (Schuljahr 2010/2011) für die Einführungsklasse am Gymnasium entschieden. Dabei wiederholt man die 10. Klasse am Gymnasium, um Lücken im Lernstoff zu schließen und auf das Niveau der Oberstufe getrimmt zu werden. Man hat mehr Stunden in den Hauptfächern als die Regelklassen, dafür aber weniger Nebenfächer. Wenn man keine 2. Fremdsprache vorher gelernt hat, dann lernt man die ab der 10. Klasse dort am Gymnasium gemeinsam im Klassenverband im normalen Unterrichtsablauf. Nachdem man das Jahr bestanden hat, kommt man automatisch in die Oberstufe und erlangt nach der 12. Klasse mit bestandener Abiturprüfung die allgemeine Hochschulreife.

Die FOS kam für mich eigentlich nie in Frage. Unter anderem, weil ich mich nicht auf einen Zweig festlegen wollte und eigentlich jeder Realschüler den Schnitt von 3,33 in den drei Hauptfächern zusammen bekommt. Am Gymnasium sind dann eher die leistungsstärkeren Schüler, das spornt an. An der FOS wird zwar zum Halbjahr ausgesiebt, trotzdem hat mich das nicht so überzeugt.

Wichtig ist noch, dass du weißt, dass du mit dem Abschluss der 12. Klasse die Fachhochschulreife hast, also an FH's jedes Fach studieren kannst.

Willst du dann die FOS13 noch machen, brauchst du im Zeugnis der Fachhochschulreife einen Schnitt von 2,8 oder besser, um aufgenommen zu werden. Dann hast du am Ende mit bestandenen Prüfungen die fachgebundene (ohne 2. Fremdsprache) bzw. allgemeine (mit 2. Fremdsprache) Hochschulreife.

Mit der fachgebundenen HR kannst du an Universitäten die Fächer studieren, welche zu deiner FOS-Fachrichtung passen. Hast du also z. B. Wirtschaft, kannst du damit dann BWL oder VWL an einer Uni studieren.

Hast du dagegen die allgemeine HR kannst du jedes Fach an einer Universität studieren.

Um die 2. Fremdsprache an der FOS lernen zu dürfen, musst du im Zeugnis der 11. Klasse einen Schnitt von 2,7 oder besser haben. Wählen kannst du je nach FOS zwischen Französisch, Latein, Spanisch, Italienisch oder Russisch. Der Unterricht in der 2. Fremdsprache findet in der Regel an vierstündig an jeweils zwei Nachmittagen pro Woche statt.

Wenn du an der Realschule aber schon eine 2. Fremdsprache gelernt und mindestens die Note 4 im Abschlusszeugnis nachweisen kannst, entfällt für dich die Regelung. Genauso wenn du ein Zertifikat auf dem Niveau B1 hast.

Kannst du eine zweite Sprache? Daran steht und fällt die Entscheidung. FOS ist übrigens nur ein Fachabitur. FOS ist darauf ausgelegt Realschüler zum Fachabi zu bringen. Das Gymnasium nicht, da musst du einfach mitkommen.


bluejule  15.03.2014, 21:54

In Bayern hat man die Möglichkeit, bei entsprechend guten Noten, die 13. Klasse dran zu hängen und somit sein allgemeines Abitur zu erlangen.

1