Ist das ein Plagiat?
Ich habe geistiges Eigentum gestohlen und frage mich nun, ob es sich dabei um ein Plagiat handelt.
Zum Sachverhalt:
Ich studiere dual und habe interne Dokumente, die unteranderem Passagen aus wissenschaftlichen Texten, die Fremdfirmen für meine Firma erarbeitet haben für meine wissenschaftliche Arbeit benutzt ohne diese als Quelle anzugeben.
Nun frage ich mich, ob dies ein Plagiat ist, denn laut Definition ist es nur ein Plagiat, wenn ich von einer bereits publizierten wissenschaftlichen Arbeit Texte oder auch Gliederungen, etc. nur leicht abwandle oder gänzlich übernehme. Darüber hinaus hat die Prüfungskommission auch kein Recht in sicherheitstechnische Unterlagen meines Unternehmens zu gucken, da dies durch die Fremdfirmen veranlasst wurde. Diese Dokumente gibt es auch nur in Papierform und sind nirgends, nicht einmal ähnlich, im Netz zu finden.
Ist das jetzt ein Plagiat oder was darf ich jetzt erwarten?
3 Antworten
Es gibt keinen Grund, dieses Dokument nicht als Quelle anzugeben. Wenn du es vergessen hast, solltest du die Quellenangaben nachträglich ausbessern.
Handelt es sich um eine wissenschaftliche Arbeit (bspw. Bachelorarbeit oder gar eine echte wissenschaftliche Arbeit) oder um eine Studienarbeit, bspw. ein Praxisbericht? Bei einer Studienarbeit geht es ja darum, sich an das richtige Zitieren heranzutasten, da ist so ein Fehler verzeihbar und fließt allenfalls in einen kleinen Notenabzug ein (vor allem, wenn alle anderen Quellen gut zitiert sind, dann geht man von einem unbeasichtigten Fehler aus). Bei einer wissenschaftlichen Arbeit kann man dir schon ans Bein pinkeln, es wäre gut, wenn du die korrekten Verweise nachreichtest. Du lebst sonst in dem Wissen, dass dein Studienabschluss auf einem Plagiat basiert, das ist nicht schön und du wirst dich nie wie ein richtiger Akademiker fühlen.
Nimmst du die Informationen für deine Arbeit aus den Primärinformationen des Dokuments oder aus den Informationen, die das Dokument bereits zitiert? Im letzteren Fall solltest du dich auf die Suche nach den Primärquellen machen.
Es ist unerheblich, ob ein Dokument veröffentlicht wurde. Ansonsten könntest du ja auch aus dn Bachelorarbeiten deiner Kommilitonen kopieren, die werden schließlich auch nicht veröffentlicht.
Hmm. Ja stimmt schon. Dann muss ich wohl mit dem Schlimmsten rechnen.
Du kannst von Glück reden, deshalb vom einen Prüfer nicht exmatrikuliert zu werden, also nimm die schlechte Note/ ggf. eine 5.0 (und damit die Möglichkeit zur Wiederholung) dankbar an. So ein bewusster Verstoß gegen die Prüfungsordnung sollte weder überhaupt geduldet noch belohnt werden. Wäre dir wirklich bewusst, wie dreist das eigentlich ist, dann würdest du jetzt nicht nach (nicht existenten) Schlupflöchern suchen, um dich da egoistisch rauszuwinden und deinem wohlwollenden Prüfer damit auch noch ans Bein zu pissen, sondern deinen beabsichtigten Fehler eingestehen.
Plagiat ist nur das Fremdwort für einen Diebstahl geistigen Eigentums. Du hast dir die geistige Arbeit eines anderen zuinutze gemacht (nicht verboten) und sie als deine eigene ausgegeben (verboten).
Nur der Nachweis wird halt schwer fallen, denn eine Prüfunskommission wird sich in Zeiten des Internets wohl eher darauf beschränken, das Internet auf gleichlautende Abschnitte zu untersuchen.
Dass es nicht in Ordnung ist, weißt du selber. Dass du dabei erwischt wirst, ist eher unwahrscheinlich.
Nur der Nachweis wird halt schwer fallen, denn eine Prüfunskommission wird sich in Zeiten des Internets wohl eher darauf beschränken, das Internet auf gleichlautende Abschnitte zu untersuchen.
Die Kommission hat schon von Rechtswegen keine Erlaubnis Einsicht in das betriebsinterne Dokument zu erhalten. Dafür müsste meine und die Fremdfirma dem erst zustimmen.
Dass es nicht in Ordnung ist, weißt du selber. Dass du dabei erwischt wirst, ist eher unwahrscheinlich.
Ja weiß ich... allerdings war der Text wirklich genial geschrieben und es viel mir schwer diesen sinnvoll umzuformulieren. Nichtsdestotrotz habe ich noch einen Zweitkorrektor, der von diesen Dokumenten weiß, weil er bei mir im Unternehmen arbeitet. Dieser wird mir womöglich eine schlechte Noten geben, sofern ich ihn nicht umstimmen kann, dass es sich nicht um ein Plagiat handelt.
Da Plagiat sich meiner Meinung nach nur auf veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten bezieht. Zumindest hab ich auf die schnelle nichts gefunden, was dieser Auslegung widerspricht :/
Die Herkunft/Veröffentlichungsstatus ist für ein Plagiat unerheblich.
Ich verstehe echt nicht, wie du eine gute Note für die Arbeit einer anderen Person erwartest. Gegen ein wörtliches Zitat hätte bestimmt niemand etwas gesagt. Aber so scheint es, als ob du die zugrundeliegende Auswertung gemacht hättest.
Du kannst froh sein, wenn du dafür nicht durchfällst. Immerhin wird sich der Erstkorrektor sicher fragen, warum dein Zweitkorrektor dir für einen "so genialen Text" eine schlechte Note gibt.
Gerade in eine Bachelor-Arbeit dokumentiert man nur eines: Dass man sauber wissenschaftlich arbeiten kann. Der Erkenntnisgewinn ist dabei völlig zweitrangig.
Schade dass dir das a) nicht klar und b) egal ist.
Stell dir mal vor, jemand geht mit deinem geistigen Eigentum so um. Ist das ok?
Klar ist mir das schon... Genauso ist es mir auch nicht egal.
Allerdings geht es bei meiner wissenschaftlichen Arbeit um den Erkenntnisgewinn, weil diese neue Informationen beinhaltet, die es so in dieser Form noch nicht gibt. Übernommen habe ich lediglich das technische "Bla Bla", was in jeder Form der Wiedergabe immer den selben Inhalt hat. Sozusagen also Allgemeinwissen in meinem Fachgebiet.
Ja. Wäre mir egal.
Es handelt sich um eine Bachelorarbeit. Die Dokumente habe ich als Quelle angegeben, auch wenn sie für einen Gutachter (den der Hochschule) nicht zugänglich ist.
Aus diesen Dokumenten habe ich teilweise mehrere Passagen vollständig übernommen, weil ich (dreist) der Meinung war, dass dieser Gutachter diese Dokumente eh nie zu Gesicht bekommt.
Die Dokumente, aus denen ich Informationen entnommen habe, basieren auch nicht auf irgendwelchen Texten aus dem Internet. Sie sind quasi eine Analyse unseres Unternehmens, daher gibt es die nirgends.
Allerdings habe ich einen zweiten Gutachter bei mir im Unternehmen, der mich zwar nicht anschwärzen will, mir aber der Fairness halber dennoch eine schlechte Note für das Plagiat geben will.
Nun möchte ich ihn umstimmen, indem ich ihm beweise, dass es sich nicht um ein Plagiat handelt, da das Dokument nie veröffentlicht wurde, was eine wissenschaftliche Arbeit ja nun wird.
Das würde dann bedeuten, dass ich kein Plagiat begangen habe.
...ist zwar sehr dreist von mir, aber ich bange um das Bestehen meiner Arbeit. Nachreichen oder ändern kann ich nichts mehr.