Ist das Argument valide?
Hi
Ich habe gerade über das Schulsystem diskutiert.
Als Schüler bin ich selbst betroffen.
Ich habe gemeint, das ab der 9. Klasse größtenteils Wissen vermittelt wird, das nicht mehr Grundwissen ist, und nur sehr wenigen überhaupt etwas bringen wird, der Großteil wird vergessen.
Anschließend habe ich noch speziell im Hinblick auf Latein gemeint, das dieses Fach eigentlich keine großen Vorteile für den Schüler bereithält; da es eine tote Sprache ist, und größtenteils nur Pauken ist, nicht denken.
Die Antworten waren: Latein ist eine „Kunst des Denkens“ und bringt einem „logisches und strukturiertes denken bei.“
Meine Antwort: Andere Fächer eignen sich für diese Kompetenz deutlich besser, und bieten auch noch zusätzlichen Mehrwert.
Sind meine Argumente valide?
Wie siehst du das?
5 Antworten
Bei einem Argument sollte man ein Beispiel einführen und das Argument anhand des Beispiels erläutern. Sonst ist es nur leer.
Dann kann ein Argument valide werden, muss es aber nicht für die Gegenseite wenn diese eine andere Meinung vertritt (so funktioniert eine gesunde Diskussion halt)
Zudem ist Argumentation an der Stelle fragwürdig, denn wenn einem Latein gar nicht zusagt, wählt man es auch nicht (wenn die Schule nur dies als 1. / 2. Fremdsprache anbietet, gibt es ja genug andere Schulen mit Wunschsprachen).
Latein hat tatsächlich für mich mehr mit Mathematik zu tun als mit Sprachunterricht. Ich war schlecht in Latein, wirklich schlecht. Aber ich denke schon, dass es mir gute Fähigkeiten hinsichtlich Transferdenkens usw. gebracht hat. Es regt ganz andere Bereiche im Hirn an.
Dennochc unterschreibe ich, dass das Schulsystem allgemein mal dringend eine Reformation benötigen würde (das impliziert nicht, dass man einfach alles streichen soll usw.) Manche Dinge mögen sehr abstrakt sein und den Schülern nichts bringen, ABER sie eröffnen auch Möglichkeiten für ein späteres Studium. Diese Wege könnten sonst verschlossen bleiben oder gar nicht erst aufgezeigt werden.
In Frankreich ist es z.B. so, dass man sich bereits mit 14 rum für eine spezialisierte Schule entscheidet (da gabs auch grad erst ne Reform, aber ich nehms mal noch als Gegenwart). D.h. wenn du dich für eine Kunstschule entscheidest, kannst du später im Leben auch NUR noch das studieren.. Obwohl man mit dem Alter oft noch keinerlei Ahnung.
" Andere Fächer eignen sich für diese Kompetenz deutlich besser, und bieten auch noch zusätzlichen Mehrwert."
Hier fehlt ein passendes Beispiel. Welche sollen das sein und auf Basis von was etc.
Und das "der Großteil wird vergessen." ist ein schlechtes Argument, das spricht von sehr schlechter Lernstrategie und ist eher ein Schuss ins Knie :) Du kannst das natürlich so sehen, aber als Argumentation würde sich hier lieber die aktive Möglichkeit zur Anwendung im Leben eignen.
Beispiele würden immer angeführt, ich bin nur zu faul um sie zu schreiben…
Nein, das der Großteil vergessen wird ist leider ein Fakt.
Viele Erinnern sich nicht mehr an den Stoff, den sie in der Kindheit/Jugend gemacht haben.
Ich glaube ca. 10%.
Die Möglichkeit der Aktiven Anwendung habe ich ja eingebaut…
Ich finde deine Argumente gut und hätte es selber ähnlich gesagt. Eine Fremdsprache ist wichtig, aber da reicht Englisch vollkommen aus und für Logik eignen sich Fächer wie Mathe und Physik deutlich besser.
Einige Menschen argumentieren ja auch für Latein indem sie sagen, dass man einige Begriffe wieder braucht in Bereichen wie der Medizin etc, aber auch das ist kein gutes Argument, denn die Begriffe, die man für die jeweiligen Studiengänge braucht, lernt man auch dort wieder.
Meiner Meinung nach hast du völlig Recht, ich sehe keinen Grund, heute noch Latein zu lernen.
Ich hatte auch Latein in der Schule, 7 Jahre, also Grosses Latinum. Mir ist es immer leicht gefallen. Habe mit dieser Basis dann Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch gelernt, Sprachen, die ich nun nahezu fliessend spreche. Von daher hat mir Latein grosse Vorteile gebracht.
Man sagt, Latein soll viel mit Mathematik und logischem Denken zu tun haben, was ich für mich nun nicht wirklich bestätigen kann, denn in Mathe war in Klasse 12 und 13 eine Niete.
Ich sag das z.B. auch so (bzw. mir kam Latein immer mehr vor wie ein riesiges Sudoku)
Ich war in Latein UND in Mathe schlecht XD
Würdest du sagen, Latein eignet sich besonders zum „Erlengen von Kompetenten“?
Mir persönlich hat Latein sehr viel gebracht und bringt mir sehr viel, auch wenn ich ein paar Jahre gebraucht habe, um das zu verstehen. Latein hilft einem sehr andere Sprachen zu lernen. Sowohl romanische Sprachen als auch Deutsch. Ein Verständnis von lateinischer Grammatik hilft einem die deutsche Grammatik besser zu verstehen, weil man sich mehr mit der Grammatik im Allgemeinen befasst. Auch mit Satzbau und man verbessert seinen Wortschatz. Und wer nur auswendig lernt, wird in Latein nur begrenzt Erfolg haben. Früher oder später kommen Interpretationen, Analysen und co.. Die anderen Argumente hast du ja schon selbst genannt.
Zudem ist Latein kein Pflichtfach und nicht alle Schulen bieten es an, deshalb denke ich, dass sich ein anderes Fach besser für deine Argumentation eignen würde.
Beide haben Recht. Ich bin eher auf Deiner Seite. Man lernt zu viel Schrott in der Schule. Das Wissen wird direkt nach der Klausur gelöscht. Unwichtiges Zeug in den meisten Fächern. Eine Wahlmöglichkeit wäre viel sinnvoller. Wissen, dass man freiwillig lernt, bleibt auch im Kopf.
So sehe ich das eben auch.
Wie siehst du es, dass Latein ein Fach sein soll, das besonders zum Erlangen von Kompetenzen geeignet sei?
Beim ersten Argument habe ich ein Beispiel angeführt, nähmlich das nur ca. 10% des gelernten hängen bleibt.
Latein war einfach als Thema noch da, und die Frage ob dieses Fach überhaupt Sinn hat.