""Irrungen wirrungen" Theodor Fontane-titelwahl?

1 Antwort

Sachma, hast du den Roman gelesen ?! Wenn ja, verstehe ich deine Frage nicht. Thema des Romans ist - platt formuliert - ein heilloses Durcheinander auf Grund der unterschiedlichen sozialen Schichten, die schon immer den Gang der Weltgeschichte geprägt haben: Ehrenkodex des preußischen Adels contra Liebe zu kleinbürgerlichem Mädchen...

Dieser uuuuuralte Konflikt bringt zwangsläufig Chaos mit sich, eben "Irrungen und Wirrungen"...

pk


LiloB  21.05.2016, 20:41

Ganz ehrlich, ich habe diesen Fontane-Roman im Alter von 70 gelesen,- und selbst da fand ich ihn - na sagen wir mal,- überholt.Sollte also diese Literatur nicht gerade seine Begeisterung hervorgerufen haben, kann ich das mehr als verstehen. Die Themen sind heute derart veraltet, nicht mehr aktuell,- bestenfalls als Versuch, die "gute, alte Zeit" zu verstehen , zu werten. Wenn er es also nicht gelesen hat,- verständlich. Ich frage mich wirklich manchmal, wie man Schüler für gute Literatur begeistern will, wenn man zu Fontane greift. Selbst die "Effi Briest" halte ich nur noch bedingt für den richtigen Stoff, heranwachsende Schüler(innen) an gute Sprache heranzuführen. Also, hilf ihm,- (hast Du ja) - und akzeptiere, daß die Sprache sich geändert hat.Vielleicht erreichen ihn andere Texte ja,- ich mußte auch erst erwachsener werden, um mich für die Mann-Brüder und  ein wenig sogar Fontane zu begeistern. Aber natürlich gehört Fontane - genau wie Kleist, Lessing, Schiller, Goethe usw. zum Kulturgut - und sollte vermittelt werden.

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paulklaus  22.05.2016, 14:05
@LiloB

Liebe Lilo !

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

Obwohl Fontane-Fan (So heißt auch ein GF-user, ich bin's nicht !), kann auch ich dem Roman nicht viel Positives abgewinnen - schon gar nicht für die heutige Zeit ! Dasselbe gilt für "Effi"...

Ich wollte dem Fragenden lediglich verklickern, warum DER Titel (möglicherweise) gewählt wurde.

VIELE (!!) Werke - von Barock bis Expressionismus - halte ich einerseits für zeitlos, allen voran immer noch Goethes "Faust"; andererseits kann ich mit einigen Weken immer noch überhaupt nix anfangen, was auch daran liegen mag, dass ich vor gefühlten 100 Jahren dem Einfluss  meines hoooch verehrten Deutschlehrers unterlag, der manchen von ihnen pure Verachtung entgegen schleuderte. Dazu gehören just zwei Werke von eben unserem Goethe: "Werther" (Deutschlehrer: "Triefender Sturm und Drang-Schmalz !") und "Iphigenie" ("Die Frau wandelt und betet nur !").

pk

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LiloB  23.05.2016, 17:30
@paulklaus

ZUSTIMMUNG  !!!  - und ; auch (Deutsch-)Lehrer haben das Recht auf eine eigene Meinung - man muß sie ja nicht teilen!

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