iphigenie auf Tauris. stellung zum Frauenbild?

1 Antwort

Iphigenie steht in diesem Stück für einen emanzipierten Frauentyp. Und doch strahlt sie zu Anfang des Stückes eine gewisse Schwäche aus. Sie beklagt der Frauen Zustand und bemerkt treffend: „Zu Haus und in dem Kriege herrscht der Mann“ und „Wie eng-gebunden ist des Weibes Glück!“

Auch Pylades gegenüber fühlt sich Iphigenie wie ein Kind, das für einen Fehler von ihm getadelt werden kann.

Im Laufe des Stückes verändert sich die Frauengestalt Iphigenie jedoch in dem Sinne, dass sie plötzlich das starke Geschlecht repräsentiert. Ihre Orientierung am eigenen Empfinden, besonders deutlich erkennbar, wenn sie Pylades erklärt: „Ich untersuche nicht, ich fühle nur“, ihr mutiges eigenständiges Handeln, als sie Thoas in die Wahrheit sagt („Auf und ab steigt in der Brust ein kühnes Unternehmen: Ich werde großem Vorwurf nicht entgehn, noch schwerem Übel, wenn es mir misslingt“) und ihre Einsicht, dass Frauen und Männer gleichermaßen befähigt sind, autonom und frei zu handeln („Ich bin so frei geboren als ein Mann“), stellen ihr Verhalten am Ende über das des Mannes.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Iphigenie für eine selbstbestimmte, selbstverantwortliche, friedliche und menschliche Frauenfigur steht, an der man sich zweifellos ein Beispiel nehmen könnte.

Iphigenie repräsentiert einmal die leidende Frau, dann mit ihrer Reinheit (Wahrhaftigkeit) auch die hohe (schöne) Seele gegenüber der List der Männer.

Anhand des Einsatzes des Mythos erweist sich die Figur der Iphigenie als ein Exempel der Mündigkeit des Menschen.

http://www.pausenhof.de/referat/deutsch/johann-wolfgang-von-goethe-iphigenie-auf-tauris/4668


ballica 
Beitragsersteller
 21.03.2013, 16:30

Das alles weis ich bereits, habe es auch bearbeitet, jedoch wüsste ich gern wir Goethe die Frauen sieht bzw sah :(

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elenore  21.03.2013, 17:03
@ballica

Johann Wolfgang von Goethes Beziehungen zu Frauen waren wie bei kaum einem anderen Autor von Bedeutung für die jeweiligen Phasen seines literarischen Schaffens.

In der Zeit vor seiner Italienreise zeigt Goethe immer ein bestimmtes Verhalten bei Beziehungen zu Frauen: intensive Liebe zu Beginn, die sich in der Dichtung niederschlägt --> Unsicherheit --> Flucht

Goethe gehört zu dem Typus von Männern, die aus dem Grunde ihrer Natur heraus ein Verhältnis zu den Frauen haben.

Aber mit der stärksten Betonung verwirft er es, dass ein Leben sich ganz mit den Beziehungen zu Frauen erfülle: dies führe »zu gar zu viel Verwicklungen und Qualen, die uns aufreiben, oder zu vollkommener Leere«.

Vielleicht ist dieser Link hilfreich = http://socio.ch/sim/verschiedenes/1912/goethe_frauen.htm

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ballica 
Beitragsersteller
 21.03.2013, 17:21
@elenore

ich glaub ich sollte die frage etwas anders Stellen:) aber trotzdem vielen dank :)

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