Inwiefern kann das Umfeld, in dem man aufgewachsen ist, das Selbstbewusstsein formen?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Eigentlich bin ich nicht aufgerufen, hier zu antworten, denn bei mir hat das Umfeld erst einmal ein vielleicht von Geburt an latent vorhandenes Selbstbewusstsein unterdrückt: Die ersten Kindheitsjahre bei meinem Opa, dem brutalen Großbauern, dann mein Vater, seine Miniausgabe, der seinen Beruf des Schulleiters zu Hause nicht ablegen konnte - meinen Bruder und mich verprügelt hat. Man gab mir einen Doppelnamen mit Bindestrich, nannte mich aber stets nur "der Kleine", weil ich nach meinem Bruder geboren wurde. In der Schule war ich mittelmäßig bis schlecht.

Irgendwann, so um die 13, 14, kam die Erkenntnis: "So kann es nicht bleiben, du willst nicht so werden, wie der Opa und der Papa!" Im Rückblick kann ich diese Wende noch immer nicht verstehen. Und es funktionierte. In der Schule wurde ich Klassenbester. Die tägliche Selbstbefriedigung hat ihr Übriges getan, selbstbewusst in die Welt zu blicken. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich in GF schon erzählt habe.

So muss ich letztlich denen Recht geben, die der Meinung sind, Selbstbewusstsein sei eine Sache der Gene, die man, wenn man Glück hat, reaktivieren kann.


JogyJogy  21.05.2024, 07:21

Wow, TheAric, DER Stern tut mir besonders gut!

0
JogyJogy  09.05.2024, 15:37

Die frühe Heirat hat natürlich auch dazu beigetragen, selbstbewusst zu werden.

1

Selbstbewusstsein ist eine Fähigkeit, die man besitzt – und wie jede andere Fähigkeit kann man sie jederzeit stärken oder schwächen.

Selbstbewusstsein bedeutet nichts anderes als "sich des eigenen Selbst bewusst zu sein", und es steht dir jeden Tag frei, dich selbst besser kennenzulernen.

Wie man sich selbst wahrnimmt, wird von vielen Faktoren beeinflusst, unter anderem:

- **Selbstbild**: Wie sehe ich mich?

- **Selbstwert**: Welchen Wert gebe ich meinem Selbst?

- **Selbstwirksamkeit**: Wie wirksam erlebe ich mich?

Es gibt noch einige weitere Puzzlesteine, aber dies ist die Basis.

Viele dieser Bereiche spielen sich im Unterbewussten ab, besonders wenn man nicht genau darauf achtet. Daher prägt das Umfeld einen natürlich stark – nicht umsonst gilt die Weisheit:

"Du bist die Summe der fünf Menschen, mit denen du dich am meisten umgibst."

Daraus ergibt sich, dass nichts in Stein gemeißelt ist, sondern alles in Bewegung bleibt. Wenn man mehr Selbstbewusstsein haben möchte, steht es einem jederzeit frei, daran zu arbeiten (zum Beispiel über die oben genannten Bausteine).

Es ist auch jederzeit möglich, Sätze und Ideen aus der Vergangenheit – zum Beispiel von den Eltern – loszulassen. Nur weil dein Vater immer gesagt hat "du kannst das nicht", bist du nicht verpflichtet, das für den Rest deines Lebens zu glauben.

Wir sind intelligente Wesen mit einem freien Willen und können jederzeit selbst entscheiden, wie wir uns sehen wollen und wie wir über uns denken.

Liebe Grüße,

Daniela

PS: hier findest du eine 3 Wochen Challenge

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Trainerin & Coach - Schwerpunkt: Persönlichkeitsentwicklung

Die Eltern und Familie sind die ersten Menschen die dazu beitragen, ob ein Mensch selbstbewusst wird und ein gesundes Selbstwertgefühl hat.

Je nachdem, in welchem Umfeld man sich befindet, wird man auch noch geformt und geprägt. Dies kann positiv, oder auch negativ sein.

Wenn man schon sehr früh einen gefestigten Charakter hat, kann das Umfeld einen Mensch nicht sehr formen.

Das Selbstbewusstsein ist keine formbare Sache.

Entweder man hat es oder nicht.

Selbstwertgefühl ist vielleicht eher der ursprünglich bedachte und passende Begriff.

Wenn dein Umfeld dich herausfordert kann es dein Selbstbewusstsein formen.
Wenn dein Umfeld dich nicht herausfordert kann es dein Selbstbewusstsein formen.

Vor allem kommt es aber darauf an wie du dein Umfeld nutzt um dein Selbstbewusstsein zu formen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung