Inwiefern ist der Islam veraltet oder feindlich?

9 Antworten

Der Islam hat den spirituellen Teil und als einzige Religion, ein alleinigen Machtanspruch > Der Politische Islam gehört zur dieser Religion untrennbar dazu, und diese Ansichten die im diesem Teil vertreten werden sind einfach nicht Zeitkonform und Menschenunwürdig.


Hallo123401 
Beitragsersteller
 10.01.2023, 08:48

@Nomatters Danke aif jeden Fall für die Antwort. Könntest du nochmal den letzten Teil verständlicher erklären? Wie gehört der Islam mit dem politischem Islam zusammen und welche Auswirkungen hat diese Ansicht?

Vielen Dank voraus, liebe Grüße

0
BelfastChild  10.01.2023, 08:57
@Hallo123401

Kann ich tun. Die Scharia beinhaltet nicht bloß das fünfmalige Gebet, sondern auch das islamische Rechtssystem. Insbesondere das islamische Straf- oder Familienrecht steht unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung jedoch diametral gegenüber, etwa wegen den drakonischen Strafen. Problematisch wird es für eine Frau auch, wenn sie vergewaltigt wird, aber keine vier Zeugen (!) anführen kann. Sie wird dann nämlich gegeißelt:

Korrespondierend zum Delikt der zina wird die falsche Beschuldigung der Unzucht (qadf) unter Strafe gestellt. Die Grundlage hierfür findet sich in Sure 24,4. Fehlt es an vier tauglichen Zeugen mit entsprechender Aussage, so soll der Beschuldiger mit 80 Peitschenhieben bestraft werden. In Sure 24,19 und 23 werden daneben jenseitige Strafen in Aussicht gestellt.
Der Straftatbestand des qadf kann einerseits "neutralisierend" wirken im Hinblick auf denjenigen der Unzucht, da entsprechende Anzeigen mit Risiken eigener Bestrafung behaftet sind, wenn sich keine hinreichende Zahl von Zeugen findet (was bei diesem Delikt ohnehin nicht selbstverständlich erscheint). Andererseits zeigen dokumentierte Fälle aus der Gegenwart, wie zum Beispiel Frauen in Pakistan oder Somalia nach erfolgter Vergewaltigung zusätzlich wegen fälschlicher Beschuldigung belangt werden, wenn sie - wie zu erwarten - keine Zeugen für das an ihnen begangene Verbrechen beibringen können. Hier wird offensichtlich das Opfer bestraft. Im Übrigen lässt sich die Beschuldigung der zina - falsche Zeugen lassen sich finden - zu erpresserischen Zwecken nutzen, um scheidungswillige oder ansonsten renitente Frauen einzuschüchtern.

Quelle: Das islamische Recht von Prof. Dr. Mathias Rohe, Verlag C.H.Beck oHG, München 2009, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2011, Seite 126

2

Ich kenne nur wenige kleinere islamische Richtungen, die ich halbwegs akzeptieren kann. Dazu gehören etwa die Aleviten (wenn sie sich als Muslime sehen) oder manche Koraniten / Koranisten, die auf die ganzen Hadithe verzichten und auch viele der (angeblichen) Vorschriften im Koran anders auslegen.

Insbesondere gefallen mir aber die Sichtweisen modernerer Islamwissenschaftler relativ gut. Dazu erwähnen würde ich Mouhanad Khorchide, Nasr Hamid Abu Zaid oder (teilweise) auch Muhammad Asad.

Der immer noch dominierende fundamentalistische Islam, beispielsweise der Ahlus Sunnah wal Jama'ah, wird dagegen von mir abgelehnt. Ich kann insbesondere mit den vielen Vorschriften nichts anfangen. Zum Beispiel in Bezug auf Bekleidung, Gebet, Musik, Verhalten und Beziehungen von Männern und Frauen untereinander, Ernährung und Fasten u. s. w. und lehne das ab. Besonders der Glaube an eine buchstäbliche Hölle wird von mir abgelehnt. Übrigens in jeder Religion.


Hallo123401 
Beitragsersteller
 10.01.2023, 08:43

@SibTiger Danke für die Antwort! Nur habe ich eine Frage, inwiefern du (wie du auch erwähnt hast: "Zum Beispiel in Bezug auf Kleidung, Gebet, Musik, Verhalten [...]") die gesellschaftlichen Aspekte nicht magst. Kannst du das vielleicht noch genauer sagen? Danke voraus.

Viele Grüße

0
BelfastChild  10.01.2023, 08:50
@Hallo123401

Kann ich tun. Muslimas sollen nur Gesicht und Hände zeigen, Musik ist verboten, das fünfmalige Beten kann anstrengend sein und ähnliches. Der Islam reglementiert das gesamte Leben des Gläubigen - jedenfalls wenn man fundamentalistische Strömungen wie dem Salafismus folgt.

4

Hallo Hallo,

der Islam ist eine aggressive und kriegerische Religion.

Das Stichwort ist hier der "kleine Jihad". Eine Erklärung findest du hier:

https://islam-ist.de/islamische-begriffe/dschihad/

Zitat daraus: Der „kleine Dschihad“ wird in der islamischen Rechtswissenschaft (fiqh) zum zentralen Begriff, wenn es um die Interpretation des bewaffneten Kampfes geht. Mit ihm wird die Erweiterung des islamischen Gebietes und die Verteidigung begründet.

Die Grundlage des Ganzen ist die Sure 9:123:

"Oh die ihr glaubt, kämpfet wider jene der Ungläubigen, die euch benachbart sind, und laßt sie in euch Härte finden."

Die Sache der Nachbarschaft hat von der Logik her also eine stetige Fortpflanzung, nach der Mohammed bei der Eroberung der Arabischen Halbinsel auch gehandelt hat. Es wird jeweils der nächste Nachbar angegriffen. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde dann immer wieder der jeweilige Nachbar und letztlich der gesamte Mittelmeerraum durch islamische Angriffe terrorisiert, die bis Wien und Süd-Frankreich gingen. https://www.alim.org/quran/tafsir/ibn-kathir/surah/9/123/

Der IS hat seinerzeit wieder solche globalen Eroberungsfantasien entwickelt. Ich erinnere Karten mit "Andalus", Spanien.

Der Koran ist im Gegensatz zur Bibel nie den zeitlichen Gegebenheiten angeglichen worden. So auch nicht der Glaube. Wo heute vorwiegend protestantische Pastoren z.B. homosexuellen Paaren ihren Segen geben, obwohl dieses auch im Christentum verpoent ist, halten sich muslimische Gesetze fest an vor 1.400 Jahren gemachte Regeln.

Gerade was die Sexualtaet in der heutigen Zeit (speziell in nicht islamischen Laendern) angeht, hinkt der Koran weit hinterher.

Zu Unterdrueckung von Christen kommt es in Afghanistan, Saudi-Arabien, Somalia, Iran, Malediven, Usbekistan, Jemen, Irak und Pakistan.


Hallo123401 
Beitragsersteller
 10.01.2023, 09:14

@Easygoing775 recht lieben Dank für die Antwort. Den Aspekt, dass Muslime nicht tolerant sind (in dem Sinne, dass sie es seit 1400 Jahren strikt anhalten) und bestimmte Aspekte der Religion nicht ändern, hört sich bei mir etwas religiöser an als bei einigen heutigen Religionen. Da der Christentum angesprochen wurde, würde ich dazu ein Beispiel geben wollen: Die Homosexualität ist soweit ich weiß im Christentum verboten, aber durch Reformationen wieder geändert. Wenn man dies bei jedem Aspekt macht, wo bleibt dann der Sinn dieser Religion (abgesehen von dem Weltbild etc.) wenn man doch trotzdem alles machen kann? Hier wäre noch ein Haken bei mir von deinem Beitrag.

Um zum Islam zurückzukehren, ist es dann der Fakt, dass der Islam bei dem Glauben keine Änderungen vornimmt, was ihn zu einer unmodernen Religion macht?

Und ich hätte noch eine Frage(😅): Wenn Christen in bestimmten Ländern unterdrückt werden, liegt es an der Religion, weil dieser das so befiehlt (habe über dieses Thema einige Passagen gelesen, wenn ich was übersehen habe, wäre es ganz nett anzusprechen) oder wird nichts explizit angemerkt und die Muslime heutiger Zeit führen ihre Religion nicht richtig aus?

Echt vielen Dank voraus, beste Grüße

0
Easygoing775  10.01.2023, 10:56
@Hallo123401

Ohne jetzt ueber den Begriff "unmodern" zu diskutieren, einen Islam wie vor 1.400 Jahren kann nur unter einem Regime wie in Afghanistan leben. Allerdings nur aus maennlicher Sicht, da sie ansonsten ihre Frauen anders behandeln wuerden. Islamische Regeln lassen sich in der heutigen Zeit nicht alle befolgen, ohne anzuecken, zumal in einem nicht islamischen Land. Gesellschaften veraendern sich. Der Glaube kann ja gleich bleiben, aber die Handhabung sollte mit der Zeit gehen.

2
Easygoing775  10.01.2023, 10:59
@Easygoing775

Warum die Christen in besagten Laendern unterdrueckt werden, kann ich dir leider nicht sagen.

0
FrancisPicabia  12.01.2023, 09:06
@Hallo123401

AHA: Also wäre der Sinn der Religion deiner Auffassung nach, andere Menschen zu drangsalieren und intolerant zu sein? - Denn genau das folgt aus Deiner Einlassung zur Homosexualität!

....kann es sein, dass Du das berühmte Kind mit dem noch berühmteren Bade ausschüttest oder einfach nur gerade eine Pause im Nachdenken gemacht hast, als Du behauptetest, dass man im Christentum "alles machen" kann?!

...und JA, in Deinem nächsten Abschnitt hat das Denken glücklicherweise wieder eingesetzt: ist es dann der Fakt, dass der Islam bei dem Glauben keine Änderungen vornimmt, was ihn zu einer unmodernen Religion macht? - JA, das ist es - unter anderem!

MUSSlime, die meinen Christen unterdrücken zu sollen handel zu 100% i.S.d. Koran und der Hadithe!

0

Dann hast Du nicht allzu gründlich recherchiert. Zunächst ist da einige recht spezifische Gruppen die im Islam unterdrückt werden: die der Frauen, der Homosexuellen, der Ungläubigen, der Kinder.

Da Du ja gerne recherchierst kann ich Dir z.B. Rund Koopmans Buch "Das verfallene Haus des Islam" empfehlen. Das sollte Deine statistischen Fragen beantworten können.

Wenn Dir persönlichere Einblicke lieber sind wäre da Ayaan Hirsi Ali "Ich klage an", Laila Mirzo oder auch Jürgen Todenhofer, oder z.B. "Ihr Scheinheiligen".

Wenn Du einen etwas weiter gefächerten Überblick suchst wären da z.B. Jaya Gopal, Ali Dashti, Hamed Abdel-Samad oder Ralph Gadban...

Zu recherchieren ist da eine ganze Menge. Oder wolltest Du nur ein Statement abgeben?

Was die Rückständigkeit des Islam betrifft ist das eigentlich recht simpel:

Abgesehen von extravaganter Kleidung und kurioser Kopfbehaarung hat der Islam seit Jahrhunderten nichts aber auch gar nichts positives zur menschlichen Entwicklung beigetragen. Wenn überhaupt nimmt der Islam nur.


Hallo123401 
Beitragsersteller
 10.01.2023, 08:40

@Schwarzcore Danke für die Antwort, werde mir alle Quellen einmal ansehen, hatte mich bei der Recherche auf deutsche Medien verzichtet (weil man heutzutage den Islam erfahrungsgemäß seit 9/11 sowieso als Terroristenreligion sieht), aber das Buch kann ich mir anschauen. Vielen Dank!

Und eine für mich unverständlicher Ausdruck: Weshalb sollte ich ein Statement setzen? Da bitte nochmal reflektieren.

Danke

0
BelfastChild  10.01.2023, 08:51
@Hallo123401

Das stimmt meiner Meinung nach nicht. In unseren hiesigen Medien wird der Islam differenziert betrachtet.

0
Schwarzcore  10.01.2023, 20:23
@Hallo123401

Wie kannst Du wissen wie diese Medien gestaltet sind wenn Du auf sie von vorneherein verzichtest. Abgesehen davon wird Dir gar nichts anderes übrig bleiben als in "westlichen" Publikationen zu recherchieren wenn Du Dich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest. In der arabischen Welt speziell und der islamischen allgemein werden keine Bücher geschrieben, ist ja auch unnötig.

Alles was man wissen muss steht bereits im Koran und den Hadith bzw. der Sunna geschrieben. Nimmt man noch das islamische Recht die unzähligen Korankommentare und die ebenfalls fast sakrale Geschichtsschreibung hat man nahezu alles womit sich die islamische Intelligenz beschäftigt und das ganze ewig wiederkaut.

Allein das geistige Potenzial das in der riesigen Al-Azhar verplempert wird sollte einen die Tränen in die Augen treiben. Insofern ist der Islam der Inbegriff von "veraltet". Nichts lässt sich in dieser Hinsicht mit dem Islam vergleichen. Der Koran ist das Manifest der "Veralterung". Und das ganze wird dann auch noch als Tugend bezeichnet.

Das ich einwenig argwöhnte Du wolltest mit Deiner Frage ein Statement a la "man kann am Islam auch bei näherer Betrachtung nichts veraltet oder feindlich finden" liegt daran das man eigentlich recht schnell auf Fakten stößt die das Gegenteil belegen.

Egal ob es um die Positionen von Frauen, Homosexuellen oder Andersgläubige geht. Bildung, Forschung, Wirtschaft. Und eben auch Krieg und Terrorismus. Islamische Länder belegen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zuverlässig die vorderen bzw. hinteren Plätze.

Das ist natürlich nicht allein dem Islam geschuldet. Aber er spielt dabei eine gewaltige Rolle. Nicht zuletzt aufgrund seine Totalitarismus'.

0