Interesse zeigen oder Distanz wahren - was wollen Männer?
Hallo. Ich habe eine Frage an euch, die mir schon lange durch den Kopf geht:
Wenn eine Frau an einem Mann interessiert ist und gerne mehr Zeit mit ihm verbringen würde, sollte sie ihm das offen sagen oder sich rar machen?
Es heißt ja, dass die Gedanken am ehesten um die Person kreisen, bei der man nicht sicher ist, woran man bei ihr ist. Das hieße dann also, sich gezielt zurückzuhalten bei dem Menschen, dem man eigentlich nahe sein möchte. Was doch eigentlich jeder Logik entbehrt: in der Regel stoßen zwei erwachsene Menschen aufeinander, die beide wissen, was sie wollen. Warum sollte man also nicht einfach die Karten offen auf den Tisch legen können?
Wirklich sinnlos wird es an dem Punkt, an dem beide Seiten taktieren. Wenn sich beide Partner zurückhaltend zeigen, um sich interessanter zu machen, agieren sie aneinander vorbei, obwohl sie das Gleiche wollen: die Nähe des jeweils anderen. Und eigentlich kann das doch niemand wollen...
Wie seht ihr das? Wie verhalten sich die Männer und wie die Frauen unter euch, und was würdet ihr euch von eurem Gegenüber wünschen?
Liebe Grüße, Tharia
11 Antworten
Hallo Tharia,
über diese beiden gegensätzlichen Ratschläge habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Ich glaube, es ist aber, wie so oft, ein gesundes Mittelmaß, das dann die Wahrheit trifft.
Natürlich, wenn man einen Menschen interessant findet und die Nähe zu ihm sucht, sollte der andere das auch mitbekommen. Jeder freut sich, ist geschmeichelt, wenn ein anderer Interesse zeigt und auch Nähe sucht. Wenn man das nicht bemerkt, denkt man, der andere hat eben kein Interese und verschwendet auch keine Hoffnungen.
Distanz wahren, meine ich, bedeutet einfach nur, dass man sich nicht verzeifelt an die andere Person hängt, und auch zeigt, dass man selbst seine Grenzen hat, nicht alles mit sich machen lässt. Es zeigt, dass man eine eigenständige, sichere Persönlichkeit ist, was eben auch hohe Attraktivität hat.
Ich glaube, diese Mischung aus: "Ich mag dich, schätze dich, will mehr Zeit mit dir verbringen" und "Wenn du keine Zeit für mich hast, okay, ich habe noch mehr Freunde und auch ohne dich ein erfülltes Leben, wenn du mich abweist ist das wirklich kein Weltuntergang für mich, und wenn du fies zu mir bist, bin ich auch wieder weg, also bemühe dich auch genauso wie ich mich bemühe", ist das, was wirklich funktioniert, attraktiv macht und für einen selbst auch am Besten ist.
Ich bin an einem Mädchen interessiert, ich hab wirklich Tagtäglich an sie Gedacht. Sie war zurückhaltend wie du geschrieben hast. Nach einer Zeit hatte ich stress mit ihr weil sie meinen musste zu übertreiben. Auf einmal nichtmehr begrüßt und selten auf Nachrichten geantwortet.
Dachte ich mir, gut wenn sie meint bleibt sie halt links liegen. Ich bin ein Typ der oft schnelle Gefühlswechsel hat. Sie ging mir dann auf die Nerven und ich brach den Kontakt größtenteils ab. Nun meldet sie sich wieder Regelmäßig und will Kontakt haben. Ihre beste Freundin meint sie hat angst dass ich sie nichtmehr mag.
Ich bin 18 und sie 16. Dass ist in der Jugend so wie im Alter nicht anders. Alles was man nicht haben kann bringt einen gewissen reiz mit sich es umbedingt haben zu wollen. Sobald man es hat lässt die Lust nach es weiter haben zu wollen.
dazu gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn sie ist vom Typen abhängig. Manche sind direkt, andere zurückhaltend. Manche mögen die direkte Art, andere fühlen sich dadurch auf den Schlips getreten - man tritt ihnen buchstäblich "zu nahe". Denk doch mal über Deine Erwartungen nach: Was für einen Typ suchst Du? Einen Ruhigen, oder einen Anstifter? Entsprechend solltest Du Dich verhalten. Fazit: Wenn beide gut zusammenpassen (was bei einer Beziehung erwünschtes Ziel ist), dann muß Erwartung und die Art der Ansprache zueinander passen. Also: Schön ehrlich bleiben.
Das taktieren ist auf einer Seite Unsicherheit, hat der andere Interesse oder riskiere ich eine Abfuhr, die mich innerlich verletzen könnte. So eiern manche rum, auch zählt es eben wie bei den Tieren um Balzverhalten, sich interessant machen, kann natürlich in die Hose gehen, der andere denkt, dann wer nicht will der hat schon. Ich bin stets für Offenheit und eindeutige Signale, warum alles kompliziert machen. Und wenn der andere nicht will, dann passt es eben nicht, so einfach ist es, diese Ablehnung nicht persönlich nehmen. Sondern die Chemie muss eben auf beiden Seiten stimmen und auch die Signale erkannt werden. Ich glaube es hat viel mit Unsicherheit und Selbstbewusstsein zu tun, ob man die Dinge einfach gestaltet oder nicht.
Liebe Tharia ! Das mit dem Taktieren oder sich "rahr machen" funktioniert nur bei Menschen die sich ganz dich kennen, nicht bei welchen die sich eben gerade kennengelernt haben oder dies versuchen ! Dort ist wie tödliches Gift da beide sich mit Erwartungen aufladen und letztenendes enttäuscht sind. Ja, du solltest dringend über deine Gefühle reden, denn es wird dich später bitter reuen ! Ich würde das nicht rein geschlechtsspezifisch sehen was Soziologenunsinn ist aus dem 1900 Jahrhundert. Heute kann auch die Frau den ersten Schritt tun !
Manchmal frage ich mich, warum Beziehungen heute überhaupt noch funktionieren. Wenn alle so denken würden (und wahrscheinlich ist dieses Denken unbewusst tief in uns verankert); wenn alle das Interesse verlieren würden, sobald sie ihr Ziel theoretisch erreicht haben... Glücklicherweise scheint es dann doch noch eine Komponente X zu geben, die die Existenz und Persistenz von Bindungen ermöglicht...