Informatik studieren, wenn man schlecht in Mathe ist?
Hey, ich mach jetzt bald mein Abi und mich interessiert Informatik sehr v.a. Neurale Netzwerke. Jedoch habe ich in Mathe immer nur 7-8 Punkte was nicht gerade gut ist. Sollte ich dann trozdem Info studieren oder lieber nicht? Möchte sonst irgendwas technisches machen, habt ihr vllt da dann ne Idee? Was meint ihr?
10 Antworten
Was das bisschen Mathematik ist, das du im Rahmen eines Informatik-Studiums zu lernen haben wirst, ist gut beschrieben im Vorlesungsskript http://page.mi.fu-berlin.de/baumeist/Mafi-Skript.pdf.
Wenn du damit Schwierigkeiten haben solltest, nimm dir zu Herzen, was segler1968 hier auf GF mal gesagt hat:
Programmieren ist abstraktes Denken in Reinform gekoppelt mit Kreativität. Du musst ja ein Problem mit Hilfe einer formalen Sprache effizient lösen. Die meisten Menschen scheitern daran.
Ich leite eine Softwarefirma. Und habe schon viele Praktikanten und Azubis gehabt. Bei etlichen (der Mehrheit) war es sinnlos.
Ich, der ich selbst Informatiker bin, kann dir bestätigen: Ja, es ist wirklich so.
Dennoch gehe ich davon aus, dass man als Abiturient sich solches Denken schon aneignen kann. Das oben genannte Skript zu lesen, könnte dir zeigen, ob du dich damit nicht doch wohlfühlen könntest. Wenn nicht, würde ich dir eher zu einem anderen Beruf raten.
Ich muss dir hier zustimmen, jedoch finde ich es sehr hart zu seinem Traumberuf "Lebwohl" zusagen. Ein erfolgreicher Beruf spiegelt sich vor allem in Motivation zu seinem Beruf, die Leidenschaft die man dafür trägt. Wenn der FS gerne Informatik studieren möchte, weil er Interesse hat, dann sollte er jetzt aktiv werden. Wenn man an einer Sache keine Freude hat, bringt es nichts.
Studium Informatik besteht zu 70% aus Mathe. Sorry
Studieren kannst du natürlich trotzdem aber es wird hammerhart wenn du mit Mathe auf Kriegsfuss stehst. Allerdings habe ich zb. auch Kollegen die Mathe "nicht so mochten" und das Studium trotzdem beenden konnten. Vielleicht wird Mathe im Studium etwas interessanter ka.
- du solltest herausfinden, ob dir nur der Mathe Unterricht in der „Vor“schule nicht liegt, und ob du mit Hochschulmathematik besser klar kommst...
- die Herangehensweise ist an der Hochschule ganz anders... da geht es weniger um Verfahren, sondern mehr um ein System aus Definitionen und Schlussfolgerungen und deren Beweise...
- wenn du lieber was bauen willst und es dann in Aktion sehen willst, dann ist Informatik vielleicht nicht so das Richtige... obwohl es na klar auch Informatiker in der Nähe der Ingeniöre gibt...
- Ingeniörs-Mathe ist viel einfacher und beschränkt sich fast nur auf das Ablesen von Tabellen... ein paar Regeln muss man aber da na klar trotzdem beachten, weil es ja so viele Tabellen gibt... grins
- Maschinenbauingeniör ist wohl immer gern genommen... oder Bauingeniör...
Probieren! Ganz einfach. Ich habe einen Kumpel, der immer bockschlecht in Mathe war. Dennoch hat er erfolgreich Maschinenbau studiert und verdient jetzt 250k im Jahr. Wenn du scheitern solltest, auch was anderes. Aber alles bei einem Versuch zu geben, dass würde ich mir nicht nehmen lassen, wenn du das möchtest.
Es ist schwierig, dir hier einen guten Rat zu geben. Du mußt dir selbst in den Spiegel schauen und dich fragen "Warum bekomme ich in Mathe keine guten Noten?". Das wirst du im Endeffekt mit dir selbst ausmachen müssen. Wenn dich das Fach gar nicht interessiert, kann ich dir zumindest sagen: Informatik ist nichts für dich.
Warum? Weil die Fähigkeiten, die du benötigst um ein guter Mathematiker zu werden die selben sind die du benötigst um in Infomatik Erfolg zu haben: Analysieren logischer Problemstellungen, Abstraktes Denken mit Hilfe von formalen Konzepten, Striktes und ausschließliches Verwenden der vorgegeben Mittel und natürlich zu guter Letzt ein klein wenig logische Intuition. Vieles davon wird dir im Studium bei gebracht, aber wenn du nicht die Leidenschaft und den Spaß mitbringst dir das zu erarbeiten ist ein Informatikstudium nichts für dich. Und diese Leidenschaft kannst du nicht aufbringen wenn du jetzt schon keinen Spaß an Mathematik hast.
Wenn es so ist dass dir Mathe prinzipiell Spaß macht aber du mit Schulmathematik wenig anfangen kannst, kann ich dir aus Erfahrung sagen dass du an deinem Durchhaltevermögen arbeiten mußt. Es wird im Leben immer Sachen geben die nicht so toll sind, aber du mußt sie machen um Ziele zu erreichen.
Ich würde jedenfalls die Entscheidung Informatik ja oder nein nicht lediglich von der Note, sondern von deiner Haltung zum Thema Mathematik abhängig machen.