Informatik oder Mathematik?
Stimmt es, das das Informatikstudium am nähesten zum Mathematikstudium ist. Das also da auch vieles aus dem Mathematikstudium gemacht wird. Bzw. sollte man Informatik studieren wenn man Interesse an Mathematik (Logik, Analysis, Lineare Algebra und co…) hat, aber zugleich auch die Anwendung lernen möchte? Oder muss es trotz aller dem ein Mathematikstudium sein? Ich würde mich über mehere Meinungen freuen :)
3 Antworten
Ein paar ähnliche Fragen hattest du ja schon gestellt.
Das kommt immer sehr drauf an, wo und was genau du studierst. Grade an den Unis unterscheiden sich Mathematik und Informatik am Anfang nicht so sehr und du hast teilweise auch die Möglichkeit, als Informatikstudent dich in die reinen Mathematikvorlesungen mit reinzusetzen. Grade die reine Mathematik (Analysis, Lineare Algebra) ist halt viel Beweisen und wenig konkrete Anwendung, da hast du es im Informatikstudium ein kleines bisschen weniger krass theoretisch.
Laut deiner ersten Frage hast du ja zwei Semester Mathematik studiert und willst wohl auf Informatik wechseln, wenn ich das richtig verstanden habe. Ob das für dich das Richtige ist, ist schwer zu sagen. Es wäre wohl eine der naheliegenden Varianten (andere sind ggf. Wirtschaftsingenieurwesen, VWL oder sowas), wo Mathe eben eine nennenswerte Rolle spielt, aber eben nicht wie bei einem Mathestudium allein die Hauptrolle.
Informatik ist Querschnitt aus Elektrotechnik, Mathematik und auch etwas Informatik-originäres (z.B. Programmierung). Allerdings kam bei mir Mathematik nur am Anfang dran, danach war Mathematik etwa auf diesem Niveau Komponente innerhalb mancher Informatik-Module. Informatik ist nicht übermäßig mathe-lastig, Beweise sind nicht so das Thema, angewandte Mathematik auch nicht übermäßig bzw. nur auf diesem begrenztem Niveau. Logik ist natürlich ein Riesenthema in Informatik, aber ansonsten nur soweit relevant.
In Informatik haben wir technische Informatik (geht zum Teil in Elektrotechnik), theoretische Informatik (abstrakt, Automatentheorie), praktische Informatik (Anwendungen etc.).
Weit mehr Mathematik dürfte in Physik und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen erforderlich sein, in wirtschaftswissenschaftlichen deutlich weniger (ausgenommen Wirtschaftsmathematik).
- Stimmt es, das das Informatikstudium am nähesten zum Mathematikstudium ist. Nein
- Das also da auch vieles aus dem Mathematikstudium gemacht wird. Nein, einiges ja, aber sehr vieles auch nicht.
- Bzw. sollte man Informatik studieren wenn man Interesse an Mathematik (Logik, Analysis, Lineare Algebra und co…) hat, aber zugleich auch die Anwendung lernen möchte? Nein, nicht "sollte". Anwendungen der Mathematik gibt es vielerorts, von Naturwissenschaften, über Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie (Statistik), Medizin etc. Wenn man Informatik mag, ist es ein guter Studiengang. Wenn man in Mathe gut ist, kommt das sehr entgegen. Aber Informatik wegen Mathematik zu studieren - weiß ich nicht, das kann zu einer Enttäuschung führen.
- Oder muss es trotz aller dem ein Mathematikstudium sein? Nein, es muss gar nichts. Nein, es muss insoweit gar nichts. Es ist die Frage, was man will. Mathematiker sind gesucht, viele arbeiten auch im Informatikbereich. Das was Mathematiker können, können Infos per se nicht et vice versa.
Es gibt doch die Möglichkeit, das eine im Hauptfach zu studieren und das andere im Nebenfach? Oder man gönnt sich ein Doppelstudium :-).
Sowohl Mathe als auch Informatik sind absolut ok, sind beides unstreitig Wissenschaften sowie praktisch relevant & gesucht. Und dann die Frage, aus welcher Ecke Du eher kommen willst bzw. was Dich stärker interessiert. Dann das andere als Nebenfach.
In den meisten mathematik-lastigen Fächern benutzt man Mathe als Werkzeug um Probleme zu lösen. Wie man es aus der Schule als "Aufgaben" kennt. In der Informatik geht es zB. viel um Algorthmen. In Mathematik selbst geht es eher um die Mathematik. Woher kommt sie und wie beweist man dass sie funktioniert.
Ich hab zwei Kumpels die Mathe studiert haben und die mussten immer über die Aufgaben die die Ingenieure lösen mussten schmunzeln. Es ist einfach ein komplett anderes Level an Mathe.
Andererseits konnten die mit ihrem Wissen halt nichts praktisches anstellen. Ein Mathematiker kann kein Spiel programmieren zB. Mein Mathematiker Kumpel kann keinen Fahrradschlauch wechseln. Als Ingenieur lernst du das zwar auch nicht direkt aber du lernst allgemein neue Probleme zu lösen und dir neue Skills anzueignen.
(Soll jetzt nicht verallgemeinern, nur zeigen dass alle nur mit Wasser kochen)