Wozu braucht man eigentlich lineare algebra?
es heißt ja immer, dass man lineare algebra für zum beispiel elektrotechnik, informatik, finanzmathematik, mathematik benötigt. Aber kann mir mal wer praktische anwendungen nennen? Nicht so oberbegriffe wie ich schon angeführt habe. Würde mich mal interessieren, da auf der uni immer sehr viel wert auf theorie aber wenig wert auf praxis gelegt wird, würden mich mal anwendungen in der praxis interessieren.
8 Antworten
Ich kenne eigentlich keine technische Disziplin, wo man das nicht braucht. Die Frage ist für mich daher etwas sonderbar...wenn niemand mehr lineare Algebra behherrschte, würde unsere Gesellschaft schlichtweg zusammenbrechen, weil diese Grundlagendisiplin einfach überall drin ist. Und deshalb ist es auch absolut wichtig, diese ordentlich zu lehren und zu lernen und das nicht bloß auf dem Abitur-Niveau eines Gymnasiasten.
Beispiele wurden genug gegeben, ich selbst brauchte lineare Algebra beruflich im Zusammenhang mit hochdimensionalen Optimierungsaufgaben.
Bei Berechnung von elektronischen schaltungen braucht man sie, für die zweigströme für den fall,dass widerstand und spannung gegeben ist. Bei dem,was ich bisher gesehen habe, braucht man die auch bei der Finite Elemente Methode, mit der numerisch schwer beanspruchte zonen mit maß ermittelt werden können
Das fängt damit an, dass dort Matrizen behandelt werden, die wichtig für z.B. Näherungsverfahren sind.
Eine der wichtigsten Anwendungen linearer Algebra sind die große Klasse linearer Gleichungssysteme mit oft hunderten von Variablen (und entsprechend auch Gleichungen).
Insbesondere Optimierungsaufgaben machen starken Gebrauch davon.
In der Ausgleichungsrechnung, also in der Optimierung überbestimmter Beobachtungsergebnisse auf Basis der Methode der kleinsten Quadrate (z.B. Vermessungsnetze), benötigt man lineare Algebra, weil ein System linearer Fehlergleichungen (vorab linearisierter Fehlergleichungen) die Grundlage für die weiteren Berechnungen darstellt. Es ist zwar so, dass in der praktischen Anwendung Ausgleichungsprogramme die Arbeit übernehmen, dennoch muss man die Berechnungsprozesse verstehen und die Ergebnisse interpretieren können.