Influencer über Politik, sinnvoll oder nicht?
Mal davon abgesehen ob Influencer Beeinflusser*innen bedeutet. Zu dieser Frage hat mich die Frage von Endphoenix bewegt.
Mit Social Media über Politik informieren?Viele in den Antworten verteidigen absolut die analogen Medien und Nachrichten von den öffentlich Rechtlichen oder auch privaten, seriösen Zeitungen und Sendern. Was absolut verständlich ist. Sie machen eine gute journalistische Arbeit und das möchte ich auch nicht bestreiten, aber sie gehen nicht so tief in die Materie rein wie so mancher Influencer. Das können sie auch manchmal nicht, weil Dinge wie Korruptionsvorfälle nicht an einem Tag aufgeklärt werden. Das sorgt dafür, dass man es hört oder liest und am nächsten Tag ist es vergessen, bis das Thema wieder aufkommt. Deswegen ist es gut, dass es so manchen Influencer gibt der/die Themen nochmal komplett aufarbeitet und in einem Video zusammenfasst.
Das berühmteste Beispiel sind die "Zerstörungs-Videos" von Rezo. Diese sind komplett mit seriösen Quellen hinterlegt und arbeiten nicht nur ein einziges Thema auf, sondern verschiedene Politiker*innen und auch Parteien. Diese sind nicht umsonst von Millionen Menschen angeklickt und gesehen worden.
Zerstörung Teil 1: Inkompetenz
Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe
Zerstörung FINALE: Korruption
Es haben auch Politiker*innen auf seine Videos reagiert und dazu hat er ebenfalls im Livestream ein Statement abgegeben mit absolut logischen und nachvollziehbaren Gegenargumenten. Sogar in Schulen wurde über die Videos diskutiert und die Argumente wurden aufgearbeitet. Das Video wurde auf YouTube hochgeladen, es sind natürlich keine Quellen verlinkt, weil es Live war, aber alle Quellen sieht man im Video.
Das waren die REAKTIONEN auf meine Zerstörungsvideos
Das zweite große Beispiel, welches mir an dieser Stelle einfällt ist der dunkle Parabelritter. Er arbeitet verschiedene Themen auf und hinterlegt diese mit jeder Menge Quellen. Manchmal nimmt er sich auch verschiedene Politiker*innen zur Brust und auch diese Videos sind mit Quellen hinterlegt. Hier direkt zwei Beispiele die mir dazu einfallen.
CHRISTIAN LINDNER : Exposed
FRIEDRICH MERZ Exposed
Schwarze Schafe gibt es überall, auch bei den Influencern. Denn auch dort gibt es welche die gefährliches Halbwissen oder einfach nur Unwissen verbreiten. Deswegen immer Quellen überprüfen und ob sie seriös sind. Wenn es keine Quellen gibt, sind es einfach nur Behauptungen die du nicht überprüfen kannst. Beispiel ist das was jemand unter einem meiner Beiträge gepostet hat.
Eine lange Aussage, die nicht überprüfbar ist und ein paar Links zu seiner eigenen komischen Website.
P.S. Das Wort Influencer werde ich nicht gendern, weil es ein englisches Wort ist.
Seid ihr immer noch der Meinung, dass man sich nicht über Politik auf Social Media informieren kann?6 Stimmen
3 Antworten
Als du deine andere Frage stelltest fiel mir auch sofort das Beispiel von Rezo ein.
Aber der ist streng genommen kein Influencer, sondern hat YouTube und Twitter als Plattform genutzt, Dinge von sich zu geben, die einen Diskurs ausgelöst haben. Im positiven Sinne.
Das ist auch oft bei anderen Usern der Plattformen der Fall. Es gibt unzählige gute Beiträge, die gut recherchiert sind und Dingen auf den Grund gehen. Diese Leute bezeichnen sich aber wohl eher als Journalisten, Moderatoren und halten sich auch an den Codex. Zum Beispiel arbeiten sie mit Quellenangaben. Sie haben häufig keine finanziellen Interessen oder fordern eben die Zuseher/Zuhörer zu Spenden auf. Machen aber die Beiträge nicht für einen „Auftraggeber“, der sie für ihre Agenda bezahlt.
Grundsätzlich sind in diesem Bereich diese Plattformen eine Bereicherung oder Ergänzung, aber da sie von Algorithmen gelenkt werden, sind sie sehr kritisch zu betrachten.
Da sind klassische Medien für den Benutzer besser und leichter einzuordnen.
Die klassischen Social Media, Facebook, Twitter, TikTok, usw. haben keinen positiven Einfluss auf die politische Bildung. Bei YT kann man das etwas anders Beurteilen, da kann man wirklich inhaltlich arbeiten.
Deshalb finde ich auch keine Wahlmöglichkeit im deiner Auswahl.
Wenn das von "Rezo" eine Zerstörung sein soll, war sie nicht erfolgreich.
Es ist in Ordnung, dass sich die Bürger eine eigene Meinung bilden können und die auf verschiedenen Seiten veröffentlichen dürfen. Wer die ohne selber zu denken annimmt, hat selber schuld. Influencismus funktioniert nur dann, wenn solche da sind, die sich genügend beeinflussen lassen.
Gemeint war kein Zerstören der CDU, sondern die von der Partei ausgegangene Zerstörung.
Abwarten bis die Generation der CDU/CSU-Wähler*innen nicht in ein paar Jahren aussterben ;) an der letzten Wahl haben auch nur wenig junge Leute teilgenommen, weil sie dachten ihre Stimme zählt nicht.
weil sie dachten ihre Stimme zählt nicht.
Das meine ich. Man soll sich nicht auf Plappereien verlassen, die man auf Youtube gesehen hat.
Wähler wachsen neue nach.
Influencer über Politik, sinnvoll oder nicht?
Als zusätzliches Angebot sinnvoll.
Was haltet ihr von Leuten die kostenlos ihr Wissen auf YouTube teilen?
Meinst du die? Mir würde keine andere Frage einfallen die auf Rezo passt.
Ich denke das ist das große Problem (meine Meinung). Wenn ein Liveticker von ARD/ZDF im Netz offen ist, dann werden die Informationen ja kontinuierlich hinzugefügt, wie beim Ukraine-Russland-Krieg. Aber über schlechte Nachrichten über einen Politiker oder eine Politikerin wird einfach kein Liveticker gemacht und dann hört man vielleicht Wochen später den nächsten Skandal und der alte ist schon wieder vergessen. Macht sich ja auch an der Wahlbeteiligung der Menschen nach Alter sortiert bemerkbar.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1498/umfrage/altersstruktur-der-wahlberechtigten-bundestagswahl/
Ich denke auch, dass viele junge Leute glauben das ihre Stimme nicht zählt. Höre ich auch immer wieder von jüngeren Bekannten und versuche sie zu überzeugen wählen zu gehen und ihnen nicht meine Wahl aufzuzwingen, sondern versuche sie mit Argumenten zu überzeugen sich zu informieren. Bei manchen klappt es und bei anderen nicht.