In wie weit ist geringe Intelligenz das schlimmste?
Man denkt oft, dass es schlimm ist, IQ 80 oder 87 zu haben bzw. das ist Gefahr fuer die Gesellschaft bzw. spricht man von Unfruchtbarmachung.
Das kann ich verstehen.
Jedoch sah ich die Lage von einigen depressiven Menschen und ich frage mich, ob die geringe Intelligenz wirklich das schlimmste ist, was man haben kann?
Das ist auch abgesehen von Borderline bzw. Schizophrenie bzw. Narzissmus als Persönlichkeitsstörung.
12 Antworten
Man denkt oft, dass es schlimm ist, IQ 80 oder 87 zu haben bzw. das ist Gefahr fuer die Gesellschaft bzw. spricht man von Unfruchtbarmachung.
Das ist ziemlicher Schwachsinn (sorry, wenn das zu direkt ist). Erstens spricht nichts dagegen, dass solche Leute wieder durchschnittlich intelligenten Nachwuchs haben und zweitens wäre es nicht zu rechtfertigen, so etwas wegen eines einzelnen Merkmals, dem Intelligenzquotienten, zu tun. Wenn wir so etwas täten, hätten wir als Gesellschaft versagt: Dann hätten wir zwar viele intelligente Menschen, aber hätten auf dem Weg dahin "Rassismus" betrieben und Menschen selektiv die Erfüllung natürlicher Grundbedürfnisse vorenthalten. Nein, ich glaube, solche Leute sind weniger "Gefahr" für die Gesellschaft als die - wie auch immer geartete - "Beseitigung" ihrer Im Gegenteil: Sie bereichern sie.
Noch dazu würde dieses Vorgehen offenlegen, dass das Konzept des IQ überhaupt nicht verstanden wurde. Selbst, wenn man alle Leute mit IQs unter 85 beseitigen würde, ergäbe sich einfach eine neue Verteilung, die per Definition wieder Leute mit IQs unter 85 schaffen würde, die zuvor bspw. 90 hatten. Wenn man die dann auch "wegmachen" würde, wäre es irgendwann soweit, dass sich die Menschheit selbst ausrotten würde.
Jedoch sah ich die Lage von einigen depressiven Menschen und ich frage mich, ob die geringe Intelligenz wirklich das schlimmste ist, was man haben kann?
Das ist auch abgesehen von Borderline bzw. Schizophrenie bzw. Narzissmus als Persönlichkeitsstörung.
Solche Leute gehören in Behandlung und es gibt einigermaßen gute Erfolgsaussichten trotz der einen oder anderen psychischen Störung, ein erfüllendes Leben zu führen. Zumal ja die Vererblichkeit eh in Frage steht.
Noch was zur "Gefahr für die Gesellschaft": Eine pauschale, abstrakte Gefahr ist in einem Rechtsstaat schwierig als Argument heranzuziehen. Man darf normalerweise erst in seinen Grundrechten eingeschränkt werden, wenn eine Gefahr konkret wird oder bereits eingetreten ist. Grundsätzlich gilt die sogenannte Unschuldsvermutung. Die überwältigende Mehrheit psychisch kranker Menschen oder von Leuten mit verminderter Intelligenz führt ein absolut rechtschaffendes Leben. Hier Rechte einzuschränken verstößt gegen rechtsstaatliche Prinzipien.
Nein, das ist nichts schlimmes. Man lebt halt mit anderen Voraussetzungen. Sofern man die Voraussetzungen, mit denen man lebt, wirklich annehmen kann und versucht, mit diesen Voraussetzungen das Beste aus seinem Leben zu machen, kann jedes Leben spannend sein. Auch das Leben als Schizophrener, als Borderliner oder Narzisst.
Das Problem entsteht dann, wenn man versucht, einem "normalen Standard" zu entsprechen. Wenn das die Fakten einfach nicht hergeben, ist das vergeblich. Besser ist es, das eigene Leben zu akzeptieren, auch mit allen unveränderlichen Tatsachen.
Es mag sein, dass man als Schizophrener kognitiv nicht mehr so viel auf die Reihe kriegt (aufgrund der Negativsymptomatik). Das ist natürlich herausfordernd. Aber man hat auch soziale Unterstützung. Und die spannende Frage, die sich in einer Psychotherapie immer stellt ist: Was geht noch selbst mit diesen Voraussetzungen? (das ist für mich eine der Kernfragen der Psychotherapie).
Weshalb bringst du Depression, Borderline, Schizophrenie und Narzissmus in den Kontext von Intelligenz? Man kann z.B. manisch depressiv sein und zugleich hochgradig intelligent.
Den Punkt mit der Unfruchtbarmachung verstehe ich nur dann, wenn du die Ansicht in den Raum stellst, dass sich weniger intelligente Menschen nicht vermehren sollten. Diese Ansicht teile ich nicht, weil dies unterstellt, dass Intelligenz allein genetisch begründet ist. Dem ist aber nicht so. Den langen Monolog über die Grundlagen der Intelligenz vertage ich mal. Bitte bedenke nur, dass auch geistig behinderte Menschen ein Recht auf Leben haben und sich mit solchen Ansichten zu Lebzeiten ungewollt und nicht respektiert fühlen (können).
Ganz persönlich finde ich fehlende Intelligenz manchmal zwar frustrierend, mache mir aber zugleich auch bewusst, dass dieses Gehirn in Anbetracht der Umstände einfach nicht mehr leisten kann. Es ist vom intelligenteren Gehirn in dem Moment "nicht sehr intelligent" mit falschen Erwartungen heranzugehen. Gerade wenn man das Privileg der Intelligenz hat, sollte man andere zu sich hochziehen und an der eigenen erkenntnisreichen Welt teilhaben lassen. Vor allem inspirieren. Außerhalb der Intelligenzdebatte vermisse ich dies in unseren Schulen sehr.
Monolog Ende.
Wieso denkst du das dumme Menschen eine Gefahr für die Gesellschaft sind? Es gibt Vorteile die dümmere Menschen haben z.b denken sie nicht so viel über Probleme nach weil sie sich dessen garnicht bewusst sind das sie welche haben und laufen somit leichter durchs Leben. Ich finde außerdem intelligente Menschen die dummes tun weitaus schlimmer und gefährlicher!
Wäre intressant was Jesus für einen IQ gehabt hätte, da er manchmal in Gleichnissen geantwortet hat.