In welchen Teilen Deutschlands spricht man standardmäßig Hochdeutsch und wo werden Dialekte gesprochen?

5 Antworten

Eigentlich werden überall in Deutschland Dialekte gesprochen. Natürlich können auch fast alle Deutschen Hochdeutsch. Selbst die Gebiete, die heute als typische "Hochdeutsch-Gebiete" gelten - wie der Raum Hannover/Hameln usw. - hatten zumindest mal früher einen Dialekt (und meine Schwiegermutter - aus Hameln - spricht "Frühstück" mit einem norddeutschen "st" - also nicht als "scht" wie im Hochdeutschen - , und verwendet einige regionale Ausdrücke). Ich habe sogar ein Büchlein mit "Hannoverdeutsch".

Je familiärer der Kreis, in dem man spricht, desto eher verwendet man einen Dialekt, und je offizieller (und mit mehr Personen aus verschiedenen Teilen Deutschlands) der Kreis, desto eher verwendet man Hochdeutsch. Je ländlicher die Region (und je älter die Sprecher), desto eher wird wiederum Dialekt gesprochen.

In Stuttgart hört man oft Hochdeutsch (neben Schwäbisch, natürlich). Auf dem Land (sagen wir mal z.B. Nordschwarzwald) hört man noch einen echten schwäbischen Dialekt, wie z.B. Mål amål a Mãle nã! - Mal einmal ein Männlein hin. Mit den typischen nasalen Vokalen des Schwäbischen.

In Saarbrücken hört man auch oft Dialekt - aber überwiegend auf dem Land (Nordsaarland), und vorwiegend von älteren Leuten gesprochen, hört man noch den alten moselfränkischen Dialekt, wie z.B. Luu mo lô, wie der lee lô leit! - Schau mal dort, wie der dort liegt! Welcher mit dem Luxemburgischen verwandt ist. Auch in Trier spricht man ähnlich. Dennoch können die allermeisten Saarländer und Trierer auch Hochdeutsch.


OlliBjoern  16.12.2017, 19:28

Die Generation von meiner Oma tat sich aber mitunter noch mit dem Hochdeutschen schwer. Die Schwester meiner Oma kannte das hochdeutsche Wort "Regenrinne" nicht, und bestellte mal eine neue "Kandel". In Luxemburg sagt man "Kondel" (oder auch "Kullang").

Leute von außerhalb sagen immer noch, dass man ältere Leute aus diesem Gebiet (dort in der Nähe bin ich geboren) nur sehr schlecht versteht. Jüngere verstehen Hochdeutsch problemlos (auch wenn sie gelegentlich beim Sprechen in moselfränkische Eigenheiten, wie einen "falschen Artikel", verfallen, wie "die Bach"). Oder "der Butter". Weibliche Personen werden zum Teil immer noch mit einem neutralen Personalpronomen bezeichnet. 

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Färbungen hört man fast immer heraus, am wenigsten noch um Hannover herum.

Starke Dialekte, die man kaum bis nicht versteht, finden sich ebenso fast überall, verstärkt in ländlichen Gebieten.

Überall in Deutschland werden Dialekte gesprochen und fast alle Deutschen können Hochdeutsch. In Bremen und Umland wird meistens Hochdeutsch gesprochen, ich wüsste nicht wo sonst noch. Und auch um Bremen, kann man ein paar Kilometer fahren und schwupp wieder nur Dialekt.

Wo normalerweise immer Hochdeutsch gesprochen wird ist im TV, ausser natürlich die Bayern, die können meist gar kein Deutsch und denen scheint es auch egal zu sein wenn man sie nicht versteht.


71710 
Beitragsersteller
 16.12.2017, 14:38

Ich bin in Deutschland zugezogen, und ich habe von Anfang an Deutsch gelernt (in manchen Kreisen nennt man das Hochdeutsch). Für mich ist das normales Deutsch.

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Bisphenol  16.12.2017, 14:44
@71710

Na klar, ich schrieb ja ... fast alle sprechen auch Hochdeutsch. Aber im Alltag unter sich sprechen die meisten ihren Dialekt. Nur halt in Bremen, Hannover, Delmenhorst etc. spricht man auch im Alltag Hochdeutsch und manche davon können sogar keinen Dialekt.

Hochdeutsch ist im Grunde Schuldeutsch.

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Quaeror  16.12.2017, 15:01

Das meinen aber nur die Bremer, dass das Hochdeutsch ist.

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In Niedersachsen (sofern sie nicht platt schnacken) spricht man eine Umgangssprache, die dem Standarddeutschen recht nahe kommt. Ebenso in weiten Teilen NRW's. Beides ist aber kein "Hochdeutsch", eine Färbung ist meistens rauszuhören, und wenn es mal ein "wat" ist, das rausrutscht.

Im Süden sind die Franken am Nähesten am Hochdeutschen.

Richtig starken Dialekt spricht man erfahrungsgemäß in Teilen Bayerns, Schwabens, Hessens und der Pfalz.

Es wird fast überall ein Dialekt gesprochen, das ist aber häufig nur noch Sprachklang und gewissen Formulierungen und Worte. Richtig unverständlich sind die Süddeutschen.