Spricht man in München eher Dialekt oder eher Hochdeutsch?
Mein Vater hat einen Freund, der glaub ich in Niederbayern aufgewachsen ist und schon sehr lange in München wohnt. Er ist mit einer Österreicherin verheiratet und die haben fast den selben Dialekt.
Habe gerade im Urlaub sehr viele Bayern kennengelernt, von denen fast alle Hochdeutsch gesprochen haben. Jetzt frage ich mich ob man in München nun mehr Dialekt oder Hochsprache verwendet..?
Vielen Dank für eute Antworten!
7 Antworten
Nicht mal mehr am Hasenbegl spricht man noch geschlosssen bairisch.
Die Münchner gelten längst als Isarpreußen (echte Mingara gibts kaum noch).
Triffst Du welche, sind´s zumeist (Shopping-)Touristen, oder zwangsversetzte Beamte aus Ostbayern.
Ein kleines Ziat aus Wikipedia:
"Die UNESCO hat 2009 die bairische Sprache als gefährdet und damit schützenswert eingestuft. Merkmale für die Einwertung als Sprache sind unter anderem in der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen beschrieben.
Von den grammatischen Besonderheiten her ist das Eigengepräge des Bairischen gegenüber dem Schriftdeutschen so stark, dass allein diese Tatsache genügt, dem Bairischen den Status einer eigenen Sprache zu verleihen.“
Ganz unterschiedlich. In München selber trifft man starken Dialekt nur noch sehr selten an (Ausnahme: Einige Stammtische). Sehr viele Leute haben einen ausländischen Akzent, da ist teilweise so gut wie kein Bayrisch mehr dabei und wenn, dann fällt jemand mit bayrischem Dialekt sofort auf.
Wenn man allerdings ins Umland kommt, z.B. nach Bad Tölz oder Lenggries, und wenn die Einheimischen unter sich sind, dann sprechen sie teilweise noch einen so starken Dialekt, dass es sogar mir manchmal schwerfällt, sie zu verstehen, obwohl ich hier geboren und aufgewachsen bin.
Auch wenn ich keine statistischen Daten habe, würde ich vom Gefühl her sagen, dass es ein gewisses Gefälle von Stadt (kaum Dialekt) zu ländlichen Regionen (starker Dialekt) gibt. Außerdem sind diejenigen mit starkem Dialekt häufig "unter sich", so dass es Besuchern oder Touristen gar nicht auffällt, dass es sie durchaus noch gibt, die Leute mit starkem Dialekt, zumal auch viele im Kontakt mit Fremden versuchen, hochdeutsch zu sprechen um verstanden zu werden.
Das ist in Stuttgart ganz ähnlich. Um Schwäbisch zu hören, fährt man am besten in die ländlichen Gegenden (z.B. Schwäbische Alb, oder Nordschwarzwald).
Kretschmann ist aus dem Landkreis Tuttlingen, da hört man auch viel Schwäbisch (oder im Landkreis Sigmaringen).
In den Großstädten wie München, Nürnberg oder Regensburg, ist der Dialekt, immer mehr auf dem Rückzug. Immer weniger sprechen dort im Alltag Dialekt.
In Großstädten gibt es immer eine starke Zuwanderung, aus anderen Regionen. Auf dem Land gehört Dialekt aber noch zum Alltag und du wirst eher selten jemanden finden, der Hochdeutsch spricht.
Unterschiedlich. In Ämtern, im Job (vor allem, wenn man viel mit dem Ausland zu tun hat), in Banken etc. versucht man schon, Hochdeutsch zu sprechen, um international verständlich zu bleiben. Auf dem Dorf und in Randgebieten herrscht dann doch eher Dialekt.
Das Niederbayerische und das Österreichische ähnelt einander, teils durch die Grenz-Nähe dorthin.
Außerdem bemühen sich viele Bayern in Beisein eines Nicht-Bayern, hochdeutsch zu sprechen, damit man (du) ihn versteht :-)
Denke Hochdeutsch, ist aber schwer zu sagen da viele Bayern auch Hochdeutsch reden wenn jemand mit ihnen Hochdeutsch redet ;)