In welchem Verhältnis müsste man einen schweren Lehmboden mit Gärtnerkompost vermischen um einen guten Ackerboden zu bekommen?

4 Antworten

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Mindestens ein Drittel. Und so einfach ist das nicht. Zuerst würde ich den Lehm umgraben, zerbröseln und auf einen Haufen schichten. Dann einen Haufen handelsüblicher Erde oder Kompost aufschichten und daneben einen Haufen Sand. Dann die 3 Haufen ins Beet werfen und dabei mischen.

Das ist erst mal nur das eine Beet. Du benötigst noch 3 Komposthaufen für 3 Jahre. Jeder KH wird ein Jahr lang befüllt, bei so einer Dürre wie jetzt auch gegossen. Nach 3 Jahren sind alle voll und der erste müßte verrottet sein. Den leerst du aus und mischst damit den Lehm in deinen Beeten. Du befüllst ihn im 4. Jahr usw...So hast du immer Kompost. Dazu rate ich dir, jedes Jahr Brennesseljauche anzusetzen. Das geht jetzt langsam los, die Brennesseln beginnen zu wachsen. Sie enthalten viel Stickstoff. Damit kannst du dein Gemüse düngen und die Reste gehen in den Kompost.

Alles was du raus reißt wird im Kompost gesammelt und Äste von den Büschen kannst du schreddern. Damit mulchst du dann deine Beete. Der Mulch verhindert ein Austrocknen unter deinen Büschen, Obstbäumen, Rosen...

Mit der Zeit wird sich der Boden in deinem Garten verändern und nicht mehr so lehmig sein.

Man muß eigendlich den Boden nutzen, den man hat. Bei kleinen Beeten ist es noch möglich, den Boden zu verändern, bei größeren Flächen kaum.

Bauern nutzen ihren Acker auch so, wie er ist.

Kompost bringt auch Humus in den Boden, ist aber vor allem ein Dünger. Ähnlich wie Gülle oder Mist.

In einer anderen Antwort steht, ein Drittel Kompost. Dann wäre der Boden total überdüngt. Und es würde auch Dünger ins Grundwasser ausgewaschen. Eine 1cm dicke Schicht Kompost reicht. Die dann in den Boden einmischen.


Stuzi1  12.04.2025, 05:06

Bauern nutzen den Boden auch nicht so wie er ist. Die bearbeiteten ihn seit Generationen, Düngen und betreiben Fruchtfolge.

stealthuser 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 23:23

Vielen Dank - sind übrigens nur 4m²

Habe hier auch schweren Lehmboden mit seinen Vor- und Nachteilen.

Kompost ist ein universeller Bodenverbesserer für sämtliche Bodenarten. Für schweren Lehmboden allein reicht er nicht. Kompost "verbraucht" sich zu schnell und kann nicht dauerhaft die Krume verbessern. Schließlich kann man direkt auf reifen Kompost anbauen und bräuchte den Gartenboden nicht.

Verdichteter Boden muss sehr tief gelüftet werden. Bestes Werkzeug ist dafür eine Grabegabel, die sehr tief in den Boden eindringt und mit Muskelkraft den Boden anhebt. Alle 5 cm sollte das sein. Bei dieser Gelegenheit wird Unkraut samt Wurzel entfernt. Nach der Bodenlüftung wird Urgesteinsmehl und gesiebter, reifer Kompost mit dem Grubber eingearbeitet, danach feiner mit Harke geglättet. Bei Lehmklumpen, die es anfangs noch gibt, ist eine Sternhacke hilfreich. Urgesteinsmehl verbessert die Wasserregulierung und gibt wertvolle Mineralien, die im Kompost nicht enthalten sind frei. Mit Kompost zusammen wird das gesamte Bodenleben aktiviert, was nachhaltiger als nur Kompost ist.

Es gibt eigentlich kein Limit für Kompostmenge, da s.o. auch auf purem Kompost angebaut werden kann.

4 m² sind locker zu bewältigen und da könnte man es auch gleich richtig machen.

Mindestens 1/3. Reicht aber wenn du den Kompost in die vorbereiteten reihen untermengst. Dann spart man schon einiges ein. Stroh und Mulch (ebenfalls 1/3) sind auch perfekte Ergänzungen. Dann haben die Regenwürmer ordentlich Arbeit. Sähe im Herbst eine Gründüngung, auch das macht den Boden durchlässiger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hausverstand

stealthuser 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 22:54

Vielen Dank