In der Schule war/bin ich....?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

ein/eine Streber/in 47%
ein/eine Einzelgänger/in 33%
der/die Klassenschwarm/Klassenschönheit 7%
ein/eine beliebte/r Schüler/in 7%
der Klassenclown (männlich oder weiblich) 7%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
ein/eine beliebte/r Schüler/in

Streber, Klassenclown oder ein sich abkapselnder Einzelgänger war ich nie, der große Klassenschwarm meines Wissens nach auch nicht. Viele Mädchen fanden mich zwar nett, weil ich nicht so laut war und alle ernst genommen habe, es gab auch Dates und Freundinnen, aber ich war kein Casanova und kein Aufreißer-Typ, ich war eigentlich eher ruhig, ein Gemütsmensch.

Ich habe mich selbst zur Schulzeit immer als in jeder Hinsicht durchschnittlichen Schüler wahrgenommen, aber ich war offenbar gar nicht unbeliebt. Im Nachhinein wurde mir erst so richtig klar und auch mehrfach deutlich, teilweise auch im direkten Gespräch, dass ich von meinen Lehrern wegen meiner ruhigen Art geschätzt wurde und meine Mitschüler mich als so wichtig und ausgleichend erachtet hatten, dass sie darauf verzichteten mich zu mobben - obwohl in meiner Klasse fast jeder gemobbt wurde, als das Wort noch gar nicht so geläufig war und allenfalls in den Nachrichtenmagazinen auftauchte in Berichten über schulische und soziale Brennpunkte der Großstädte.

Die Schüler der jüngeren Klassen kamen oft zu mir, wenn sie was wissen wollten oder Hilfe suchten und einer sagte mal zu mir, ich sei der einzige Zehntklässler gewesen, der immer für alles ansprechbar und nie unfreundlich oder arrogant oder abweisend war.


Wasbinichtoll 
Fragesteller
 12.06.2022, 18:14

Glückwunsch. Da hast du es scheinbar echt sehr gut erwischt. Vorallem Mädchen verwechseln Mobbing mMn allerdings zu oft mit Zickenterror. Was einfach nicht zu vergleichen ist. Ich selbst war nie das große Mobbingopfer (zumindest nicht mit Worten oder körperlichen Angriffen), wurde aber schon viel ausgegrenzt und vorallem auch von Mädchen so gut wie überhaupt nicht beachtet.

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rotesand  12.06.2022, 19:28
@Wasbinichtoll

Danke. Wie gesagt, ich hielt mich immer für durchschnittlich und unwichtig. Ich war weder besonders laut noch besonders sportlich (aber auch nicht unsportlich), hatte immer Noten so im Zweierbereich, war nie ganz hinten, aber auch nie ganz vorne und eher ruhig, gehörte nicht zu den "coolen Stars" (aber auch nicht zu den "Geaschten", die die rote Laterne trugen), hatte nicht die coolsten Klamotten an, eine einfache Armbanduhr vom Lidl und stammte nicht aus einer coolen oder alteingesessenen Familie. Ich war einfach nur da.

Aber anscheinend kam ich bei vielen sehr gut an. Nachgedacht habe ich darüber erstmals, als mir ein befreundeter Busfahrer sagte, ein Mädchen habe ihm morgens gesagt, sie würde mich im Bus vermissen, weil ich der einzige Junge gewesen sei, mit dem sie offen und normal reden könne. Das war die Zeit, in der ich Führerschein gemacht habe, ein eigenes Auto kaufte und eben nicht mit dem Bus zur Berufsschule fuhr. Im Nachhinein wurde mir vieles klar, auch warum z.B. ein Lehrer mich in der neunten Klasse dafür auswählte, um eine Betriebsbesichtigung zu organisieren und den Personalchef der Volksbank zu besuchen, damit er zu uns in die Schule kommt und ein Seminar für Bewerbungen leitet.

In der Klasse war irgendwie fast jeder mit fast jedem über Kreuz, der Kontakt war angespannt und das Klima war eher winterlich. Zu mir waren sie allerdings nicht direkt schlecht, wenn man von gelegentlichen harmlosen Aufziehereien absieht - offenbar war ich ihnen doch angenehm. Eine bedrohliche Erscheinung, vor der man Angst haben musste, im Gegenteil, ich habe früher oft gedacht, ich wirke zu harmlos, zu nett und zu gütig :-)

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Wasbinichtoll 
Fragesteller
 12.06.2022, 19:52
@rotesand

Du hast vermutlich wenig Angriffsfläche geboten. Egal ob nun positiv oder negativ. Wenn ich auf meine Schullaufbahn zurückblicke, habe ich bei dem was du erzählt hast direkt einige Mitschüler vor Augen auf die ähnliches zutreffend war. Ich denke man bewertet die Schulzeit rückblickend auch nochmal anders, als zum Zeitpunkt wo es halt der tägliche Trott gewesen ist.

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rotesand  12.06.2022, 20:04
@Wasbinichtoll

Das mit der fehlenden Angriffsfläche mag sein - ich habe zwar meine Meinungen deutlich gesagt und war nicht immer der Meinung der Mehrheit, aber ich war nicht falsch oder sonst was und dürfte im Alltag kaum aufgefallen sein. Auch bei den Lehrern hatte ich keine Probleme ... ich hatte keinen Lieblingslehrer, kein Lieblingsfach und war einfach nur da und kam mit fast allen aus. Wenn nicht, schob ich die Person auf die ganz lange Bank.

Mir ging es so, dass ich erst als Erwachsener mit über 20 (bin 31) meine Schullaufbahn so richtig bewerten konnte, aber das gehört zum Erwachsenwerden dazu :-)

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Wasbinichtoll 
Fragesteller
 12.06.2022, 23:27
@rotesand

So reflektiert wie du blicke ich gar nicht zurück, bei mir ist es eher so ein "was wäre wenn" bzw. das Bewusstsein dafür damals viele falsche Entscheidungen getroffen zu haben. Lieblings..etwas ist auch nix was ich mit meiner Schullaufbahn verbinde ehrlich gesagt. Ich kam allerdings mit diesen strengen Typ Ersatzväter-Lehrern so ziemlich am besten klar. Mein größter Feind dagegen waren sowohl die mündliche Mitarbeit, als auch später dann meine heiß geliebten Gruppenarbeiten.

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Auf mich trifft eigendlich nichts davon wirklich zu. noch am ehesten die Einzelgängerin, aber auch das stimmt nicht unbedingt, denn ich hatte immer son bisschen meine kleine Clique an der Seite.

lg, Anna


Wasbinichtoll 
Fragesteller
 12.06.2022, 17:59

Schade, ich dachte eigentlich ich hätte so ziemlich alles abgedeckt. Einzig den Punkt ich war "unsichtbar" hatte ich noch im Hinterkopf. Insgesamt ist es wohl auch eine Entwicklung über die gesamte Schullaufbahn, immer als Klassenclown würde ich mich selbst auch nicht beschreiben. Grundschule zumindest unter den Jungs fast schon ein Streber, mit Beginn der Pubertät später wurde ich dann eher Einzelgänger und um das zu überspielen schließlich der quasi "Klassenclown".

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ein/eine Streber/in

Streberin und stolz darauf :)

zeitweise hatte ich den Spitznamen ''das wandelnde Lexikon''

ein/eine Einzelgänger/in

Ich war immer Klassenletzter, weil ich nicht der Hellste bin. Außerdem wurde ich immer gemobbt und verprügelt.

ein/eine Streber/in

Ist absolut nichts schlimmes und bin stolz auf mich :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wurde selber mal gemobbt und hatte kein Selbstbewusstsein.