Im Reitsport was erreichen?

11 Antworten

Du hast sehr gute Vorraussetzungen eine gute Reiterin zu sein/ werden. Und Deine Ambitionen, es wirklich gut machen zu wollen, finde ich prima. Davon könnte sich so mancher Freizeitreiter mal eine gehörige Scheibe abschneiden, denn immer wieder wird nur vorhandlastig rumgegurkt, bleibt das ordentliche Gymnastizieren eines Pferdes komplett auf der Strecke. Nicht ganz so weise Menschen verteufeln ja die Dressur ganz gerne. Doch das liegt meiner Meinung nach in der Regel daran, dass sie wenig Plan haben und einfach nicht wissen, wie wichtig die Dressurarbeit für die Muskeln und die Bewegungsabläufe eines gerittenen Pferdes sind.

Und ein richtiger guter Reiter kann durchaus jemand werden, der in Deinem Alter erst mit dem Reiten anfängt. Die 5,6,7-jährigen Kinder reiten vielleicht schon, aber mehr wie eine gewisse Sattelfestigkeit und Reiterfahrung kommt da auch erst mal nicht bei rum. Erst mit ca. 10,11 Jahren fängt es meist richtig an, dass ein Kind sich gut koordiniert bekommt und selber auch gewisse Ambitionen entwickelt.

Und mit einem soliden Pferd und dem richtigen Unterricht, der nötigen Disziplin und den Möglichkeiten auch zu Turnieren zu fahren, kann man durchaus erfolgreich im A-L-Bereich werden, wenn die Bedingungen so sind, wie Du sie in Deinem Fall schilderst.

Träumst Du allerdings von höheren Sphären, braucht es schon noch ein paar Schüppchen an Qualität und Möglichkeiten mehr. Nämlich nicht nur ein solides Pferd, sondern auch eines, am besten aber mindestens zwei, die deutlich mehr Qualität haben um im M-Bereich und höher erfolgreich zu sein und so aus der Masse herauszustechen, dass sich Sponsoren finden und Sportförderer, die den Reiter über die lokalen Turniere hinaus auf nationaler und internationaler Ebene fördern.


Dahika  08.10.2018, 14:23

denn immer wieder wird nur vorhandlastig rumgegurkt, bleibt das ordentliche Gymnastizieren eines Pferdes komplett auf der Strecke.

Ähem.. so wie bei Isabell Werth? Ich habe ihren WM Ritt auf Bella Rose gesehen. Ach du Schande. Pferd ging im Schritt Pass, war keine Sekunde losgelassen, nicht in Anlehnung, ging nicht über den Rücken, war schief, lief auf der Vorhand. War gewalttätig mit der Hand geritten, etc... Tolles Beispiel …

aber die pösen Freizeitreiter verteufeln....

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Sallyvita  08.10.2018, 14:45
@Dahika

Nein, ich verteufele hier auf keinen Fall die bösen Freizeitreiter - ich bin ja selber einer!

Ich finde bloß, dass es sich manche gerne einfach machen und die Dressurarbeit als Teufelswerk brandmarken um sich selber weniger Mühe geben zu müssen, an gutem Unterricht zu sparen oder gar an der qualifizierten und guten Ausbildung ihres Pferdes.

Ja, es gibt sie, die großen berühmten Reiter, die in den Himmel gelobt werden und dann doch genau die Dinge öffentlich zeigen, die alles andere als Aushängeschilder für den Sport sind. Und das zieht sich durch alle Sparten der Reiterei. Egal ob qualvoll weggedrückte Gangpferderücken, zusammengeknebelte Dressurpferde, Springpferde, die alles andere als eine Gott-gegebene Hinterhand haben oder Westernpferde, denen die blanke Kandare durchs Maul gezogen wird - diese Liste ließe sich leider beliebig fortsetzen.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass gute Dressurarbeit die Grundlage allen Reitens ist und dass es wünschenswert wäre, wenn jeder Reiter danach - und eben nicht nur nach bunten Schleifen- strebt. Ein gut gymnastiziertes Pferd hat beste Aussichten auf ein langes und gesundes Leben ohne Schmerzen, die durch falsches Reiten begünstigt wurden, was ein Vorderhandlastig gelatschtes, Unterhals-habendes und im Rücken schlecht bemuskeltes Pferd leider nicht hat.

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Dahika  08.10.2018, 14:54
@Sallyvita

das ist richtig, natürlich. LOL..ich denke da an einen Freund von mir, der seinen Tinker auch sicherlich herzlich lieb hat. Aber von Gymnastizierung will er nichts wissen, ist unnötiger Blödsinn. Er kommt ja immer heil vom Ausritt nach Hause.. Er hat auch nie eine Stunde Reitunterricht gehabt in seinem leben. Ich habe den tinker mal geritten. Er ist sehr brav, wird ja auch gut gehalten, aber äh... na ja..... Steif wie ein Brett. Allerdings merkt mein Freund das selbst gar nicht.

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Grundsätzlich - ja, kannst du. Wer bitte, hat denn schon mit 5 angefangen? Alle, die in dem Alter auf dem Pferd sitzen, machen genau das - auf dem Pferd sitzen. Mehr nicht. Außerdem ist das überhaupt kein Garant für irgendwas. Ein bisschen Talent, Glück und vor allem Geld und Beziehungen gehören in diesem Sport unbedingt dazu.

Irgendwann entscheidet es sich hauptsächlich darüber, ob du dir entsprechend gute Pferde, Training, Ausrüstung, etc. leisten kannst - und du brauchst gute Kontakte, sonst wird das schon echt schwer. 2x/Woche Training sind dann auch nicht ausreichend, wenn du über A hinaus bist, dann musst du mehr machen, um wirklich weiter zu kommen.

Viel Erfolg :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Du mußt darauf achten das Du das Pferd und Dich nicht überlastet.
Ehrgeiz ist zwar gut, aber verbissenheit ist ganz und gar nicht gut!!

Das Training muß unbedingt abwechslungsreich sein. Dazu gehört auch ein entspannter Ausritt, mal Cavaletti, Stangenarbeit mit einbauen.
Also nicht nur komplett auf die Dressur fixiert sein. Gute abwechslungsreiche Gymnastizierung ist sehr wichtig.

Dem Pferd auch ne Pause gönnen. Ich persönlich halte von täglichem reiten 7Tage die Woche gar nichts. Meine Pferde bekommen mindestens 2x die Woche Pause. Ein Jungpferd hat oft Wochen drin wo nur 3x in der Woche trainiert wird. Je nach Pferd.
Es spielt im Erfolg natürlich auch die Haltung eine große Rolle. Hat man ein zufriedenes Pferd was auch täglich viel raus darf, am besten von in der früh bis Abends wirkt sich das auch positiv auf die Reiterei aus.

Denn es kann nur gut mit einem ausgeglichenen zufriedenen Pferd gut gearbeitet werden.
Artgerechte Haltung, keine Überforderung, keine Verbissenheit, Verständniss und Feingefühl sind Grundvorrausetzung für ein Harmonisches Zusammenspiel.
An erster Stelle steht immer das es dem Pferd gut geht!!!

Was zu Deinem persönlichen Erfolg in der Reiterei zählt, ist auch konzentrstionsfähigkeit. Diese lässt bei sehr vielen Reitern schnell nach. Oft ist auch der Fall das manche Lehrer auch zu viel reden und dem Reiter die Konzentration zum Pferd nehmen sondern den Reiter dazu bringt sich mehr auf den Lehrer statt aufs Pferd zu konzentrieren. Aber wenn Du sagst das Du einen guten Trainer hast, dann passt es ja ;)

Reitest Du selbständig ohne Lehrer, versuche nicht mehr zu probieren wie Du gelernt hast. Arbeite an dem gelernten weiter.
Aber wenn Du 2x in der Woche Dressurtraining hast, würde ich die anderen zwei Tage lieber nen gemütlichen Ausritt oder lockere Übungen machen.

Zum Erfolg das dauert und zwar lange. Der Hengst meiner Bekannten der brauchte fast 10 Jahre bis die perfekte S Dressur möglich war.
Aber dafür läuft dies alles mit Harmonie und Freude ab. Sie reitet auch sehr viel Einhändig, das meiste basiert nur auf Gewichts und Schenkelhilfen und minimalen Zügelhilfen.
Ein sehr sehr fein gerittenes Pferd, was sich jeder Reiter wünscht.

Also bis zum Erfolg wird es noch Jahre dauern. Aber das macht ja nix, Du bist jung und hast noch Zeit ;) Sei stolz auf das was Du bis jetzt kannst und sei genügsam und freu Dich auch über kleine Fortschritte.
Steige mit Lächeln auf Dein Pferd, geh positiv an die Sache und steige lächelnd wieder vom Pferd ab. Auch wenn's mal nicht so klappt, nicht den Kopf hängen lassen sondern denken wir sind alle nur Lebewesen und da gibt's halt auch mal schlechte Zeiten, aber auch an schlechten Zeiten lernt man ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer

Dahika  08.10.2018, 14:48

Denn es kann nur gut mit einem ausgeglichenen zufriedenen Pferd gut gearbeitet werden.

Och nö. Das gilt für die Unbekannten und weniger Talentierten unter uns. Du glaubst doch nicht, dass die Pferde von Werth, Gal, Cornelissen und wie sie alle heißen, zufrieden sind.

ICH kann nur ein zufriedenes Pferd reiten, weil ich Unzufriedenheit nicht überdecken kann, aber die Großen der Branche brauchen keine zufriedenen Pferde. Die brauchen Pferde, die funktionieren. Zufriedene Pferde sind was für die Altmodischen, die Romantiker, die ihre Pferde noch gerne haben oder die nicht so ganz Talentierten. Du glaubst doch nicht, dass Bella Rose, Totilas und wie sie alle heißen, zufrieden sind. Gals Undercover geht nicht mehr unter den Sattel, weil er unreitbar ist. Die Pferde müssen nicht zufrieden sein, sondern leidensfähig. Und da war Totilas ein ganz Großer drin. Zufrieden? Nö.

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Zanora  08.10.2018, 22:09

Mit Spaß hat das nichts mehr zu tun was die da treiben. Und Jupp ich bin altmodisch und habe in der alten Schule gelernt, Romantisch nicht wirklich, Pferde habe ich aber sehr gerne und talentiert weis ich nicht, ich habe auf alle Fälle viele Jahre gebraucht bis ich da war wo ich jetzt bin :)))) Es ist aber ein ganz anderes Reiten mit einem zufriedenen Pferd. So unter Zwang macht's mir keinen Spaß und dem Pferd erst recht nicht. Das geht in die Verbissenheit und was da raus kommt hat man ja bei einigen Berühmtheiten bereits gesehen :(

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Wieso nicht? Nicht jeder Top-Reiter ist "auf dem Pferd geboren" worden und nicht jeder der von klein auf reitet ist ein guter Reiter.

Du hast anscheinend die besten Voraussetzungen - guten Unterricht, die Möglichkeit viel zu üben und die Motivation besser zu werden. Also bleib dran - die Erfolge kommen dann von ganz alleine.

Bitte aber dabei nie vergessen zwischendurch auch mal nur Spaß zu haben und das Pferd als Partner zu betrachten. Geh z.B. ab und an einfach mal eine Stunde ins Gelände und bummel ein bisschen rum und genieße die Auszeit - das tut sowohl dir als auch dem Pferd gut. Ein gesunder Ehrgeiz ist natürlich super aber immer nur starr Lektionen zu üben kann auch kontraproduktiv sein - für Pferd und Reiter.


Herzenspferde1 
Beitragsersteller
 08.10.2018, 11:37

Danke für deine Antwort!

Bis jetzt hab ich fast nur blöde Antworten bekommen. Ins Gelände gehe ich sowieso da kann mich keiner halten😍 Ich liebe es haha

Trotzdem kämpfe ich für meine Träume, aber eine Auszeit für mich und das Pferd darf natürlich nicht fehlen. Ich sehe sie ja auch als Partner und nicht als Sportgerät an:)

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PeppysGirl  08.10.2018, 11:47
@Herzenspferde1

Na dann ist es doch super. - behalte das auf jeden Fall bei denn das ist das was gutes, pferdegerechtes Reiten ausmacht.

Leider sieht man auch immer mal wieder junge Reiter die neben dem Ehrgeiz immer höher und weiter zu kommen das Pferd "vergessen" und immer mehr als Sportgerät betrachten.

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Dahika  08.10.2018, 14:49
@Herzenspferde1

ch sehe sie ja auch als Partner und nicht als Sportgerät an:)

Das ist lieb von dir, aber leider ein Hinderungsgrund für den großen Erfolg.

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Urlewas  08.10.2018, 15:45
@Dahika

Fragt sich, was man unter „großem Erfolg“ versteht.

FS will ja nicht gleich zur Olympiade! Du mußt nicht jedem grundsätzlich die Freude am Turniersport mies machen, nur weil es die so nen Spaß macht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit über die Weltspitze zu schimpfen.

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Dahika  08.10.2018, 22:00
@Urlewas

och, manche - nicht diese Fragerin hier - -Fragesteller hegen schon die Hoffnung irgendwann in Aachen zu starten. Hab ich oft genug gelesen.

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Sicher kannst du das. Wenn auch wahrscheinlich nicht auf Aachen Niveau. DAzu muss man nämlich nicht nur sehr erfolgreich reiten, sondern auch einen Sponsor finden, der einem dann die passenden , irrsinnig teuren Pferde (Pferde im Plural) zur Verfügung stellt. Und tägliches Traing. Man muss also schon aus einem sehr gut betuchten Elternhaus stammen - oder sehr talentiert sein und bei einem bekannten Sponsor etc.. Berufsreiter werden.
Allerdings ist das meist bei den Springern der Fall.

Die Dressurreiter bringen eigentlich immer das nötige Kleingeld von daheim mit. Denn, um einem Sponsor aufzufallen, muss man ja schon vorher auf hohem Niveau siegreich reiten - und das geht nur mit entsprechendem Pferdematerial, dass man dann auch selbst bezahlen muss.
Ich kenne zwei Reiterinnen mit Goldenem RA. Die werden trotzdem nie in Aachen starten, auch wenn sie regional einen Namen haben. Sie haben halt beide einen reichen Papa, der ihnen die entsprechenden Pferde kauft. Einen Sponsor haben sie aber nicht. Um auf Aachen-Niveau zu reiten, braucht man den aber. Isabell Werth etc.. reitet auch eher nicht ihre eigenen Pferde. Früher immer die Pferde von Madelaine Winter.