Im Ehegelöbnis ist "will" noch wollen,in personifizierten Kontexten auch. Was ist es hier?

4 Antworten

Ich weiß leider nicht, was du mit personifizierten Kontexten meinst.

  • Manchmal erinnert mich ein bestimmter Geruch an die Zeit, als ich noch jung war.
  • = Manchmal versetzt mich ein bestimmter Geruch zurück in die Zeit, als ich noch jung war.
  • = Sometimes a certain smell will take me back to when I was young.

Im Englischen kann mit will + infinitive ausgedrückt werden, dass etwas wiederholt geschieht oder unter bestimmten Voraussetzungen sicher geschehen wird. Im Deutschen benutzt man hier das Präsens.

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Ansonsten:

  • ich will etwas tun/haben/sein ≅ I want to do/have/be sth
  • ich werde etwas tun/haben/sein = I will do/have/be sth

Mit wollen¹ wird im Deutschen sowohl eine Absicht als auch eine Forderung ausgedrückt. Man sagt, was man zu tun vorhat oder was man verlangt. Dies gilt sowohl für die fernere als auch für die unmittelbare Zukunft. Beispiele: "Ich will jetzt tanzen. / Ich will nach Haus (gehen). / Ich will mehr Geld (haben). / Ich will mal auswandern. / Ich will mal berühmt sein."

Werden² + Infinitiv ist genau wie will + infinitive das grammatische Futur 1.

Im Deutschen wird im Ehegelöbnis vom Wortlaut her ("Ich will") lediglich die Absicht kundgetan, im Englischen dagegen ("I will") wird tatsächlich ein Versprechen gegeben. Allerdings sind im Englischen die Verben

  • to want to (Absicht)
  • to be going to (Absicht)
  • to mean to (Absicht, fast immer in der Vergangenheit)
  • to wish to (Wunsch)
  • to be willing to (Bereitschaft)

auch als Ersatzformen von will möglich.

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¹Die subjektive Bedeutung von wollen berücksichtige ich hier nicht. (Beispiel: "Er will am Nordpol gewesen sein.")

² Werden als Vollverb (to become), werden als Imperativ und die subjektive Bedeutung von werden berücksichtige ich hier nicht. (Beispiel: "Er wird wohl mit goldenem Löffel geboren sein.")


Bonzo240195 
Fragesteller
 07.12.2023, 12:31

used to : would

use(s) to; will

Danke dir,du Freesinn.

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spanferkel14  07.12.2023, 12:36
@Bonzo240195

Ja, das wäre dann die Gewohnheit in Vergangenheit und Gegenwart "im Telegrammstil". So sagte man früher, als man noch bei der Post Telegramme aufgab, in denen jedes einzelne Wort bezahlt werden musste.

Freesinn 👍.

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spanferkel14  07.12.2023, 14:15
@Bonzo240195

In der Vergangenheit ja: He used to/He would + inf. ... = Er pflegte + Inf. / Gewöhnlich + konjugiertes Verb.

In der Gegenwart würde ich das nicht sagen, sondern "Usually he + konjugiertes Verb/He will + inf." benutzen.

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Bonzo240195 
Fragesteller
 07.12.2023, 15:27
@spanferkel14

Was würdest du nicht nutzen? He uses to? Ich intuitiv auch nicht,aber in Sashs "Stay" klagt die Leadsängerin:

"I had a dream last night,you were there,you held my hand so tight,I thought I'd just die

Do you remember when we used to have so much fun?

I use to cry sometimes,

Those days are gone.

Klagt abschließend noch mal:"Do you remember?"

Armes Wesen!

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spanferkel14  07.12.2023, 18:43
@Bonzo240195
In der Gegenwart würde ich das nicht sagen, sondern "Usually he + konjugiertes Verb/He will + inf." benutzen.

Hab' ich doch klar gesagt! Egal, was irgendeine Sängerin faselt.

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spanferkel14  07.12.2023, 19:07
@Bonzo240195
  • Vergangenheit = vorbei: simple past, present perfect, past perfect
  • Gegenwart = passiert jetzt: simple present
  • Zukunft = kommt noch: simple future, future perfect

In der Gegenwart benutze ich nicht ⚰️"He uses to get up at 8"⚰️, sondern sage "He usually gets up at 8."

Was ist daran nicht zu verstehen?

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Bonzo240195 
Fragesteller
 07.12.2023, 19:13
@spanferkel14

Alles klar jetzt,hatte zunächst nicht gewusst,was du nicht benutzt.danke.

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Wird, von dem Verb werden.

Aber ist das nicht von stressed out der erste vers?


Das will-future hat sich aus einer Form von wollen entwickelt, soweit richtig. Ich frage mich nur, ob das dem "normalen" Englischsprecher überhaupt noch klar ist? Ich vermute einfach mal, dass dem nicht so ist - und sogar das Ehegelöbnis heutzutage als Futur interpretiert wird. Ohne ein native speaker zu sein oder übermäßig gute Englischkenntnisse zu haben, würde ich einfach mal behaupten, dass der wollen-Aspekt bei der Nutzung des will keine Rolle mehr spielt.

Aber wie gesagt: Ich bin kein Experte. Ich werde die Frage wiedereinstellen; vielleicht liest sie ja noch jemand, der mehr Ahnung hat. ;)

Das ist das Futur mit "will". Hat entfernt auch was mit wollen/planen zu tun, bzw. ist das der Ursprung (will = wollen, s.a. the will - der Wille)

hier drückt es eher eine Hoffnung bzw, Vermutung für die Zukunft aus. (im Gegensatz zum going-to-future).