Ich will gefundene Scherben und Münzen verkaufen

5 Antworten

Grundsätzlich darfst du diese historischen Dinge (alte Scherben, Münzen usw.) nicht behalten, auch wenn du sie im eigenen Garten ausgegraben hast, weil es sich um "kulturelles Erbe" handelt. Du bist verpflichtet, diese Fundsachen abzugeben. Auch behalten darfst du sie nicht. Wenn du sie sogar zum Kauf anbietest, machst du dich strafbar. Allerdings steht dir bei größeren und wertvollen Fundsachen ein Finderlohn zu. Wie und in welcher Höhe, dazu kann dir euer örtliches Museum vielleicht eine Auskunft erteilen.

  1. "Buddeln" ohne Grabungserlaubnis nennt man Raubgräberei. Je nach Bundesland stehen darauf unterschiedliche Strafen. Verkaufst du Gegenstände aus einer Raubgrabung, nennt man das Hehlerei. Das ist ebenfalls illegal.

  2. Einzelne Keramikscherben sind unter Umständen von wissenschaftlicher Relevanz, weil sie ggf. ein vorhandenes Bodendenkmal anzeigen, haben aber in der Regel keinen materiellen Wert. Sofern es sich nicht eh um sog. Misthaufenkeramik aus Mittelalter und Neuzeit handelt. "Alte Münze" ist relativ, Bodenfunde sind aufgrund der schlechten Erhaltung für Sammler nicht interessant. Da müsste die Münze schon mächtig alt sein, was wiederum relativ unwahrscheinlich ist. Der materielle Wert deiner Funde dürfte also eh gegen Null betragen.

  3. Es besteht eine Meldepflicht für Lesefunde. Such also das zuständige Landesamt/ Amt für Archäologie oder die zuständige Denkmalschutzbehörde und melde deinen Fund.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium und 17 Jahre Berufserfahrung

Als Raubgräber hast du dich in jedem Fall strafbar gemacht wenn du deiner Meldepflicht nicht nachkommst. Sofern es Lesefunde sind hast zumindest nichts aus dem wissenschaftlichen Kontext gerissen (da es bei Lesefunden vom Fundzusammenhang her ja wenig zu deuten gibt). Dennoch melde dich beim zuständigen Mitarbeiter des Landesamts für Denbkmalpflege und erkundige dich. Wenn es sich um neuzeitliche Funde handelt (was hier niemand sagen kann ob deiner Beschreibung) kannst du die Funde vermutlich behalten. Wenn es sich um antike Funde handelt wirst du die Funde an die Forschung abgeben müssen. Ein etwaiger Finderlohn ist dann noch diskutabel falls es sich um wertvolle Funde handelt. So oder so ist Archäologie, auch wenn Laien wertvolle Beiträge leisteten nichts für "Menschen mit Spaten und Metalldetektor". Selbst wenn du mit den besten Absichten herangehst (was ich bei deiner Frage nun mal anzweifle), besitzt du wohl nicht die Ausbildung deine Funde korrekt zu dokumentieren und zu deuten.

Von daher, Spaten weg, Fundstelle weitermelden und sich freuen der Wissenschaft geholfen zu haben. Eventuell kannst du auch bei einer Grabungsfirma als Mitarbeiter anfangen, sofern es dir nur um den "Kick" geht und nicht um schnöde finanzielle Aspekte.

PS: Über den Tisch gezogen wirst du als Hehler doch sowieso immer oder?


Jerne79  27.06.2013, 20:25

Selbst wenn du mit den besten Absichten herangehst (was ich bei deiner Frage nun mal anzweifle), besitzt du wohl nicht die Ausbildung deine Funde korrekt zu dokumentieren und zu deuten.

Selbst wenn jemand eine entsprechende Ausbildung hat: Ohne denkmalschutzrechtlichen Erlaubnisbescheid vulgo Grabungsgenehmigung darf niemand in Bodendenkmälern herumpfuschen.

0
Afkpu  28.06.2013, 13:40
@Jerne79

Ich sagte nicht das er es in diesem Fall dürfte. Nur das ihm in jedem Fall die Befähigung fehlt irgendetwas "beizutragen".

0

Wie bereits viele andere geschrieben haben, sind die Scherben wahrscheinlich nichts wert. Was sind das überhaupt für Scherben? Und die Münze? Wie sieht die aus?

Du wirst kaum das Alter der Scherben bestimmen können. Scherben die z.B. 100 Jahre alt sind bringen gar nichts. Münzen, auch 200 Jahre alte, habe ich auch ohne Ende, die interessieren ein Museum aber gar nicht, weil sie Massenware sind.