Ich und mein Freund machen eine Pause und ich weiß nicht ob es wieder wie davor werden kann und ob das so schlau wäre?
Also im Grunde bin ich (F18) mit meinem Freund (M17) seit ungefähr 2 Jahren zusammen, wir waren im ersten Jahr sehr verliebt, ich würde fast sagen, es war ein bisschen zu viel wenn man das so sagen kann, aber ich habe ihn wirklich von ganzem Herzen krankhaft geliebt und ich bin mir ziemlich sicher, dass er dasselbe für mich empfunden hat. Er war auch meine erste richtige Beziehung und hat mir dadurch sozusagen gezeigt was liebe ist.
Nach ungefähr 1,5 Jahren unserer Beziehung wurde bei mir BPD diagnostiziert, das erklärte irgendwie meine Wutausbrüche und die seltsame Art und Weise, wie ich meinen Freund im Allgemeinen behandelte (das Schwarz-Weiß-Zyklus-Ding, instabile Stimmung und einfach eine instabile Beziehung im Allgemeinen ). Wir hatten schon ziemlich viele Streitereien, aber mein Freund konnte immer mit meinen Launen umgehen, obwohl er auch psychisch nicht ganz gesund ist (wir wissen noch nicht, was er genau hat, aber er wurde mehrere Jahre von seiner Mutter missbraucht und leidet unter einer schweren Depression, genau wie ich).
Im Moment machen ich und er eine Pause (seit vielleicht 1 oder 1,5 Monaten), weil wir einfach nicht mehr in der Nähe des anderen sein können. Wir Streiten einfach die ganze Zeit und egal wie oft wir darüber reden und klarstellen, dass wir beide nicht miteinandet streiten wollen, passiert es trotzdem sehr extrem. Ich spreche nicht nur von kleinen streits, sondern von wirklich großen wegen unnötigen Sachen). Seit wir mit der Pause begonnen haben, hat sich auch meine Sicht auf ihn sehr verändert, weil ich gerade die Denkweise entwickelt habe, dass es das Beste ist, wenn wir uns einfach nicht wieder treffen (wir waren immer noch in Kontakt und haben uns in einer Gruppe getroffen, in der er ist auch regelmäßig dabei, aber wir verhalten uns privat und in der Öffentlichkeit einfach nicht wie ein Paar), aber ich kann fühlen, dass ich ihn irgendwo immer noch ein wenig liebe wenn man versteht was damit gemeint ist.
Ich bin so frustriert dass ich teilweise einfach anfange zu weinen wenn ich ihn sehe, obwohl ich niemand bin, der gerne zugibt, das er traurig ist oder irgendwie sowas in der Art , und obwohl ich ihn im Grunde hasse. Diemal fühlt es sich auch nicht wie ein Teil des BPD Beziehungszyklus an. Ich hasse ihn wirklich bis zu dem Punkt, an dem ich angefangen habe, mit anderen Jungs zu schreiben ( er weiß auch, dass ich mich emotional schon so weit von ihm getrennt habe das ich sowas ohne Problem auch machen kann und dass ich mit anderen Jungs schreibe, aber ab und zu krieg ich währenddessen auch einfach Tränen in den Augen und ein richtiges Frust Gefühl), es ist so kompliziert, weil ich an diesem Punkt nicht einmal mehr sagen kann, was ich will und was wir brauchen. Und komplett könnte ich mich nicht einfach von ihm trennen, wir leben in einer kleinen Stadt, ich würde ihn immer wiedersehen, was mich Extrems verletzen würde, und ich will ihn wirklich immer noch in meinem Leben oder um mich herum haben.
2 Antworten
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Grundsätzlich würde ich (persönlich!) sagen, dass Beziehungen mit einer psychischen Erkrankung langfristig nur dann gut funktionieren, wenn die erkrankte Person ein Mindestmaß an psychischer Stabilität besitzt. Ergo dass die Person krankheitseinsichtig ist, sich konsequent behandeln lässt und bei der Behandlung mitarbeitet (v.a. im Rahmen der Psychotherapie Natürlich), und vor allem dass eine gut wirksame Behandlung gefunden. Bei bipolaren Störungen betrifft das in erster Linie die Psychopharmakotherapie. Bei dieser Erkrankung ist es ganz entscheidend, dass man medikamentös solide eingestellt ist. Nur so lassen sich langfristig neue Episoden verhindern, oder zumindest die Häufigkeit ihres Auftretens reduzieren. Wichtig ist außerdem dass man ein Gefühl für die Frühwarnzeichen entwickelt, dass man gut auf sich achtet, etc. Das Stichwort lautet hier Krankheitsmanagement. Das musst du erlernen.
Auf diese Weise erlangst du nicht nur langfristig psychische Stabilität, sondern schaffst auch die Voraussetzungen für eine GESUNDE Beziehung. Das scheint mir (persönlich, ich kann selbstverständlich falsch liegen!) hier nicht der Fall zu sein.
Besonders schwierig ist die Sache mit Beziehungen, in denen BEIDE Parteien psychisch erkrankt sind. Voraussetzung dafür dass so eine Beziehung funktionieren kann ist nämlich, dass BEIDE Parteien im von mir beschriebenen Sinne stabil sind. Anderenfalls könnte ein solche Beziehung fur beide Parteien schädlich sein.
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Eine Trennung wäre besser als wenn du weiterhin so leiden musst. Lerne einfach jemand neues kennen und werde glücklich:)
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Ich meinte es langfristig. Es geht dir doch gerade super schlecht?
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Ja schon ich hab aber son Gefühl/bzw angst das sich das noch legen würde also so das wir noch glücklich zusammen werden könnten.
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Meinst du es theoretisch oder real das Gefühl? Zeigt er dir die wahre Liebe?
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Er war eigentlich immer sehr gut zu mir und hat Sachen von mir toleriert die glaub ich so nicht jeder hinnehmen würde. In letzter Zeit merkt man aber unter anderem das seine mentale Gesundheit genau so wie bei mir auch unter unserer Beziehung leidet und er deshalb öfter mal sauer wird. Dadurch das er auch gereizter ist brechen dann die Streits aus. Im Nachhinein fühlt er sich dafür aber oft schlecht und entschuldigt sich.
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Das ist ja garnicht wichtig für die Frage
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Das Weiß ich ja nicht, denke das diese Unsicherheit von meinen Gefühlen von der Persönlichkeitsstörung kommt
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Da kann man dir ganz schlecht einen Rat geben, wenn beide Personen psychisch nicht ganz stabil sind, wie will der eine den anderen auffangen?
Vielleicht wäre es erst mal gut, dass du dir eine kleine Wohnung alleine nimmst für dich alleine und es dann zusammen probiert, wie es ist, wenn ihr mal am Wochende bei dir seid, ob es dann klappt.
Zusammenziehen kann man schnell, aber sich dann wieder trennen, da wird es schwieriger. vor allem, wenn die Wohnung auf Dich läuft, dann musst du wenn es nicht klappt, dir eine neue Wohnung suchen.
Im täglichen Zusammensein sieht vieles dann anders aus, als wenn man nur mal ab und zu gegenseitig übernachtet.
Eine Trennungspause könnte nur dann funktionieren, wenn beide getrennt ihr Probleme im Griff haben, sonst ist meistens eine Trennungsphase der Anfang vom Ende.
Ich will ja niemanden neuen kennenlernen das ist das Problem, ich sehe uns beide zusammen in meiner Zukunft. Wie lange wir zusammen bleiben ist die andere Frage aber den Anfang meines Erwachsenen Lebens (in eine Wohnung ziehen etc) wollte ich mit ihm erleben