Ich lerne einfach nicht reiten!

17 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ich kann mich meinen Vorrednern/innen nur anschließen.

Du steckst in einem Teufelskreis von Anspannung, Stress, ich will nichts falsch machen, der schlechte Hallenboden der noch dazu kommt, Dein Druck: Ich will kein Versager sein, jetzt muss es doch endlich mal besser werden, was denken nur die anderen von mir ... unter einem solchen Druck und Stress kann es nicht besser werden, das ist ein völlig logischer psychischer Vorgang.

Jeder kennt die Situation, wenn man etwas besonders gut machen will, andere noch zuschauen, wir so richtig unter Erfolgsdruck sind, dann wird es meistens schlechter als gewöhnlich. Oder das Phänomen wenn man schlecht einschlafen kann und meint, jetzt aber unbedingt schlafen zu müssen, weil vielleicht ein wichtiger Termin am nächsten Morgen ansteht, dann geht es schon gar nicht.

Du solltest aus diesem Teufelskreis aussteigen, indem Du erst mal eine kleine Pause machst, so 2-3 Wochen. Sonst verstärkst Du dieses Muster, das sich da bei Dir verfestigt nur noch mehr. Nicht zu lange, sonst verlernst Du wieder viel. In dieser Pause beschäftige Dich einfach mit den Pferden. Putzen, Schmusen, zur Weide bringen, Bodenarbeit damit machen (falls Du das einrichten kannst ohne eigenes Pferd) oder sonstwas, was Dir mit Pferden Freude macht und wo Du sicher bist.

Dann buche bitte EINZELSTUNDEN, wenigstens ein paar und die auch mind. 2 x die Woche, bis es wieder besser wird, erst dann macht es Sinn zurück in den Gruppenunterricht zu gehen.

Du schreibst, Deine Reitlehrerin ist cool. Dann liegt es wohl nicht an ihr, sondern daran, dass sie keine Zeit und Möglichkeit hat, im Rahmen einer normalen Reitstunde einen Reitschüler, der ein besonderes Problem hat, auch gesondert Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, damit er es löst. Das kann man ab einer gewissen Gruppenstärke auch nicht verlangen. Rechne Dir doch mal aus, wieviel Zeit bei einer Stunde bei z. B. 6 Reitschülern für einen Schüler de facto bleibt: 10 min!

Du brauchst aber jetzt für diese Übergangsphase, bis der Knoten platzt, einfach mehr Ruhe, mehr Aufmerksamkeit, mehr Hinweise und Verhaltenstipps. Gegen das Anfängerpferd ist nichts zu sagen, besser erst mal darauf wieder positive Erfahrungen sammeln, um Dein Muster aufzulösen: Ich kann´s ja doch nicht!Als auf einem schwierigeren Pferd wieder negative Erfahrungen zu machen und damit Deinen Glaubenssatz zu verstärken.

Was Du nicht brauchst sind: Zuguckende und tuschelnde Bandenzuschauer, Deine Beobachtung von Reitschülern, die es viel besser können, während Du auf dem Pferd sitzt und worauf Du auch dankend verzichten solltest sind Kommentare von besserwisserischen und angeberischen Reitern aus Deinem Stall, die Dir nicht helfen wollen, sondern sich nur selbst beweihräuchern.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, eine Reitbeteiligung bei einem ruhigen und braven Pferd zu suchen? So unerfahren kannst Du ja nicht sein, bei 3 Jahren Unterricht. Vielleicht könnte Dir die/der Besitzer, wenn er selbst gut reitet ja auch ein paar Stunden geben. Ist natürlich auch eine Preisfrage. Wenn Du eine RB hast, hast Du auch mehr Zeit Dich auf (D)ein Pferd einzustellen, es wäre nicht immer ein anderes Schulpferd. Du könntest auch mal allein, ohne Zuschauer selbst in der Halle probieren, woran es liegt, wie es besser funktioniert...

Viel Glück weiterhin, ich finde es gut, mutig und konsequent, dass Du etwas nicht aufgibst, was Dir Spaß macht und das Leben so berreichern kann wie der Umgang mit Pferden.

The Challenges


MaxundWilli 
Beitragsersteller
 17.02.2011, 08:56

Vielen Dank für Deine wirklich gute und ausführliche Antwort. DH

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MaxundWilli 
Beitragsersteller
 17.02.2011, 09:00

Das mit der Reitpause habe ich mir auch schon überlegt. Ich bin ja total verkrampft und habe schon richtig Angst, etwas falsch zu machen.

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hallo,

dies kann verschieden Gründe u Ursachen haben. Du hast das jetzt im Kopf und musst dich davon lösen...dort fängt alles an.

Vlt. bist du einfach zu streng mit dir selbst, löse die Angst in dir. Es wäre auch nicht schlecht, das Pferd zu wechseln, also einen anderen Hof aus zu testen. Kann sich ja auch auf einige Stunden beziehen, nicht für immer! Vergleiche das mal für dich selbst.

Manchmal setzt man sich Maßstäbe die einem zu hoch erscheinen und wenn man etwas Klitzekleines verändert, dann hilft das schon sehr.

Viel Erfolg und Gruss

Reiten soll Spaß machen... Wahrscheinlich setzt Du Dich viel zu sehr unter Druck, steigst schon mit dem Gedanken auf, daß der "verdammte Gaul" auf Deine Hilfe eh nicht reagieren wird, Dein Sitz sicher wieder nicht gut genug ist, Deine Freundin auf dem Nachbarzirkel es viiiiel besser kann als Du, Deine Reitlehrerin schon in der letzten Stunde zu Dir gesagt hat, Du wirst es nie lernen und alle diese Gedanken trennen Dich von dem Pferd, auf dem du gerade sitzt - und genau das mögen Pferde gar nicht... :) Und jetzt bekommst Du auch noch das "Anfängerpferd" - das ist ja fast eine Diskriminierung :) Echt, bleib mal locker! Meine Reitlehrerin reitet seit 30 Jahren und sagt von sich selbst, wenn sie je das Gefühl bekommt, reiten zu können, dann hört sie damit auf, weil's ihr dann zu langweilig ist! Das finde ich einen guten Ansatzpunkt!


MaxundWilli 
Beitragsersteller
 15.02.2011, 14:10

Beutelkind, warst Du heimlich im Unterricht? Hast Du mich beobachtet? DANKE, Du triffst den Nagel auf dem Kopf. Meine Reitkollegin ist tatsächlich vieeeel besser als ich ;-)

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Lumita  15.02.2011, 18:06

Guter Grundsatz deiner Reitlehrerin. Bitte, tue mir den Gefallen und richte ihr das aus. DH!

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Beutelkind  15.02.2011, 18:54
@Lumita

@ MaxundWilli: Mach' so weiter und ich komm' tatsächlich mal in Deine Reitstunde... :) @ Lumita: Dankeschön in ihrem Namen, werd's ausrichten!

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also ich denke, dass du öfters als einmal die wocher reiten gehen solltest. du wirst ja selbst nicht richtig locker und gymnastizierst dich auch zu wenig, wenn du nur einmal die woche aufm pferd sitzt. ein guter reitlehrer ist natürlich auch sehr wichtig, damit er dich korrigieren kann und viel wichtiger noch, auch zeigen kann wie du es richtig machst. es macht ja keinen sinn nur zu kritisieren und nie zu zeigen wie es richtig ist. hilfreich wären vielleicht wirklich dann drei oder vier einzelstunden an der longe, um die basis, also deinen sitz, erstmal wieder auszuloten. dabei musst du dich nicht aufs lenken konzentrieren, etc. du kannst dich voll und ganz auf deinen sitz konzentrieren. hilfreich ist außerdem auch einfach mal nur drauf zu sitzen und locker zu reiten. nix zu erwarten.. einfach mal vor sich hin daddeln.. spaß haben.. sodass dein knoten sich löst und du nicht mehr so verkrampft bist. das du deine hände nicht still hälst.. wahrscheinlich wippt dein kopf auch immer mit.. ist nämlich eine folge von zu verkrampft sein. ich denke du brauchst longen-sitz-stunden, und außerdem wär es besser, wenn du min. zweimal, besser wahrscheinlich sogar dreimal die woche zum pferd gehst. du brauchst ja nicht jedes mal ne reitstunde nehmen, wenn du kannst, reite dann doch auch mal alleine. versuch keine aberwitzigen schweren sachen, sondern arbeite dann ganz ruhig an den basissachen: sitz, übergänge und lenkung.. das musst erstmal harmonieren. das klappt schon! :)

Hallo, ich kann fast nichts mehr sagen, weil alle vor mir schon genau das richtige gesagt haben. ich würde aber auch mal andere lehrerin und andere Pferde probieren, um aus diesem teufelskreis rauszukommen. (auch die lehrerin steckt dich in eine schublade, das passiert auch unbewußt.) Und schau mal an die Anfänge zurück, was konntest du da? und jetzt? aha, also doch was gelernt. entspann dich und stell weniger ansprüche an dich, dann klappt es wieder mit spaß dein pferd merkt diese anspannung und reagiert ebneso angespannt, dann nützt auch treiben nichts, ein teufelskreis. LG