Das Bier hat Wunder bewirkt

Naja, ob das so stimmt?! Wenn man bedenkt, was da im Darm eines Pferdes so abgeht, wenn es eine Kolik hat, kann man nicht glauben, dass ein einfaches Bier eine solche Wirkung entfaltet. Aber neben den schon erwähnten Eigenschaften von Bier erweitert Alkohol ja die Gefäße und entspannt die Muskulatur, trägt wohl so auch zur Entkrampfung bei, was ja bei einer Kolik wichtig ist. Wenn man jedoch bedenkt, wieviel Alkohol in einer Flasche Bier enthalten ist und wieviel kg so ein Pferd wiegt, so müsste es wohl schon ziemlich viel Bier trinken, um den Alkoholpegel aufzubauen, der für eine derartig nachhaltig wirkende Entspannung nötig ist. Mir ist auch nicht klar, wie dieser Mann das Bier in ein Pferd das im Sterben liegt hineinbekommen hat. Das läuft doch wieder aus dem Maul, wenn die so apathisch sind und nur daliegen.... Also so ganz glaube ich das nicht.... Wenn es trotzdem wahr sein sollte, dann stimme ich für das Wunder. Gruß The Challenges

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Antwort von -The Challenges- Teil 1

Hallo,

wie einige hier vor mir schon gesagt haben, hilft ein einfaches Behaupten nicht, Du könntest das. Es wird Dich, wie Du gemerkt hast, ja nicht weiterbringen. Auch die guten Seiten daran hervor stellen, dass Du ja Verantwortungsbewusstsein, Pflichtbewusstsein, Organisations- Zeit- und Selbstmanagement lernst, ist zwar schon ganz hilfreich, aber auch nicht wirklich ausreichend. Der Knackpunkt sind, wie es schon gesagt wurde, die Bedenken Deines Vaters, Du könntest Dich in der Pubertät verändern, keine Lust mehr auf Pferde haben und er hat dann alles am Hals. Beteuerungen, das würde nicht passieren, glaubt man als Erwachsener den Teenies leider nicht, weil man ihnen nicht wirklich zutraut, wirklich verantwortungsbewusst in die Zukunft zu schauen und die eigene Entwicklung selbstständig und aktiv mitzusteuern und dabei das Gehirn eingeschaltet zu lassen. Diese Bedenken sind ja auch berechtigt. Es gibt ja auch leider ziemlich Beispiele von Mädels, die sich in dem Alter wie hysterische, hormongesteuerte, gehirnamputierte und egoistische Ziegen benehmen, die nur noch nach dem, Mode- und Funfaktor leben.

Ganz wichtig ist in Deiner Situation, die Ängste Deines Vaters ernst zu nehmen und nicht nur abzustreiten, dass diese Ängste auch begründet sind. Dann macht er nämlich dicht. Er hat diese Ängste und Bedenken nun mal, die kann man nicht so einfach weg reden. Du möchtest in Deinen Bedürfnissen ja auch ernst genommen werden. Also nimm sein Bedürfnis danach, möglichst viel Sicherheit und gute Argumente zu bekommen, warum er das erlauben soll, auch ernst. Hole Deinen Vater genau bei seinen Ängsten ab und dann entkräfte sie Stück für Stück. Wie das geht, verrate ich Dir am Ende des Textes.

Gerne gebe ich Dir ein paar Tipps, wie Du Deinen Vater überzeugen kannst. Doch tue mir bitte im Gegenzug den Gefallen und lies erst durch, was ich gerne noch loswerden möchte, bevor ich Dir die Tipps verrate. Ich möchte Dich nicht damit ärgern oder hier schulmeisterlich was abdrücken, „was ich alles weiß und damit rausstreichen, dass Du ja noch soooo jung und unerfahren bist“. Ich bin ganz auf Deiner Seite, ich finde man kann das sehr gut leisten, wenn man sich zusammennimmt, gut plant und bei der Stange bleibt. Ich habe mit 5 Jahren mein erstes Pony bekommen, wir hatten damals auch einen eigenen Stall mit 3 Pferden da mein Vater auch Reiter war und ich musste, je nach Alter, auch immer einen guten Teil der Arbeit übernehmen, da mein Vater ja berufstätig war. Ich bin ein gutes Beispiel für die Argumentation, dass es auch gut gehen kann und Pferde die Pubertät, die auch bei mir nicht ganz einfach war, „überleben“ können. Ganz im Gegenteil, die Pferde haben mir in dieser schwierigen Zeit viel Halt gegeben. Sie haben mich bis jetzt begleitet (bin jetzt 46). Ich hatte immer eigene Pferde, momentan sind es 8 und sie sind mittlerweile auch in meinen Beruf eingebunden. Wenn Du darüber mehr wissen willst, findest Du am Ende des Textes einen Link auf die Seite von uns.

Ich möchte, wie gesagt, mit der Auflistung die hier jetzt folgt, einfach nur erreichen, dass Du wenn Du mit den Tipps Erfolg haben solltest (keine Garantie darauf!!!), auch weißt, worauf Du Dich da einlässt. Wenn Du Dir das alles nun genau angeschaut und durchdacht hast und dann immer noch der ehrlichen Überzeugung bist, Du kannst und willst das leisten, dann gebe ich Dir gern Tipps.

Tue Dir jedoch selbst einen Gefallen und plane und durchdenke die Pferdehaltung sehr gut, damit aus dem Traum dann kein Albtraum wird. Solltest Du es dann schaffen, Deinen Vater zu überzeugen, erkundige Dich bitte bitte vorher nochmal genau bei jemandem, der erfolgreich einen eigenen kleinen Stall führt danach, was alles dazu gehört und lasst Euch vor Ort beraten, bevor ihr einfach Pferde in Euren alten Stall stellt.

Es gibt nämlich gesetzliche Auflagen, wie ein Stall auszusehen hat, Boxengröße, Licht bzw. Luxzahl im Stall, Höhe des Stalles, Breite der Stallgasse, bzw. Türdurchgänge, etc. Das hat seinen guten Grund, alte Ställe erfüllen oft nicht die Bedürfnisse von Pferden, Du möchtest doch bestimmt nicht gegen die das Tierschutzgesetz verstoßen und Pferde in einer nicht artgerechten Umgebung halten, also müsst ihr daher vielleicht umbauen. Die sehr sinnvollen Vorschriften findest Du im Internet u. a. in dem runterladbaren 31seitigen pdf vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten

Du wirst sehen, dass das Umzusetzen dieser Richtlinien in einem alten Stall nicht so leicht ist, wie man sich so vorstellt, ich rede aus Erfahrung, wir haben einen ziemlich großen alten Hof von Kuh- und Rinderhaltung auf Pferdebedürfnisse umgebaut PHUUUU!!!!

Dazu kommen noch jede Menge andere Fragen zu den Grundvoraussetzungen einer Pferdehaltung und deren Finanzierung:

  • Wo bekommst Du das Heu her? Pferde fressen eine Menge Heu, je nach Rasse, Größe und Belastung 5-10 kg am Tag. Im Jahr sind das also pro Pferd min. 1,8 Tonnen. Habt ihr Platz das zu lagern? Wenn nicht, hast Du alle Naslang den teuren Fuhrlohn am Hals.

  • Dazu kommt noch das Stroh (pro Box ca. 1 kleinen Ballen pro Tag) und die Miste. Für die Miste braucht man heute im Gegensatz zu früher eine Betonplatte mit Güllegrube, die dann regelmäßig geleert werden muss. Sie ist wichtig, wegen des Grundwassers. Deshalb darf man eine Miste nicht mehr einfach irgendwo hin setzen. Wer entsorgt für Euch den Mist und die Gülle? Bei 2 Pferden bekommst Du mind. 3 Karren pro Tag, das summiert sich schnell.

  • Eine Weide ist eigentlich viel zu wenig für 2 Pferde, es sei denn, sie ist mehrere ha groß. Wenn wirklich nur eine zur Verfügung steht, ist die Weidepflege umso wichtiger. Sie muss entweder täglich immer gründlich abgeäppelt werden, was bei großen Weiden eine echte Plage ist oder in regelmäßigen Abständen gemulcht werden, sonst hast Du bald mehr "Unkraut" und Gailstellen als Gras, ebenso ist es wichtig, sie zu düngen und die Trampelstellen nachzusäen. Am besten du fragst einen Landwirt, ob er das für dich (natürlich gegen Bares) erledigt.

  • Was ist mit der Wasserversorgung, besonders im Winter? In alten Ställen ist oft dafür keine Vorsorge getroffen und die Rohre frieren zu. Wenn Du dann nicht jeden Tag für jedes Pferd min. 3 Eimer schleppen willst, brauchst Du eine Rohrbegleitheizung und heizbare Tränkbecken .....

    • Wie sieht der Hof, bzw. die Stellen aus, wo Du die Pferde zur Pflege usw. anbinden willst bzw. die Stellen, die Du sehr oft mit den Pferden begehst, z. B. von der Weide her? Wenn nicht möglichst viel befestigt ist, dann hast Du, gerade bei nur einer Weide, im Frühjahr und Herbst knöcheltiefen Matsch, der einem die Gummistiefel auszieht. Hier wäre ein befestigter Paddock angebracht.
  • Ebenso müsstet ihr an eine Brandschutzversicherung denken, die wird ziemlich teuer, sobald Du Heu und Stroh lagerst. Auch die Haftpflicht für Pferde ist wichtig, gerade wenn sie auf die Weide gehen, dort evtl. ausbüxen und dann irgendwo Schaden anrichten.

Du siehst also, man sollte sich im Vorfeld gut Gedanken machen. Auch an eine Urlaubs- und Krankheitsvertretung solltest Du (wie in den anderen Beiträgen schon gesagt) denken.

Den finanziellen Aspekt, sollte man ebenfalls gut durchrechnen. Du schreibst zwar, dass das kein Problem ist, aber ich würde lieber Vorsorge treffen. So günstig ist eigene Pferdehaltung nun auch wieder nicht. Damit nicht hinterher das böse Erwachen kommt und Dein Vater dann doch sagt, so teuer habe ich mir das nicht vorgestellt…. solltest Du eine Kostenrechnung pro Pferd und Jahr anstellen und sie ihm zeigen (nicht mogeln, das rächt sich hinterher). Neben Rauhfutter, Stroh, Weidepflege, Wasserkosten (1 Pferd säuft je nach Witterung und Belastung im Sommer bis zu 60l, Wasser tägl. zum Abwaschen von Pferd, Stiefeln und sonstigem brauchst Du ja auch noch was), ist noch an die Versicherungen, Mistentsorgung, Kraftfutter, Tierarzt und Schmied, Zubehör, wie Sättel, Zaumzeug, Halfter und Stricke, Putzzeug usw. zu denken, wovon ja auch immer mal was erneuert werden muss. Da kommt schon so einiges zusammen.

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Hallo,

ich kann mich meinen Vorrednern/innen nur anschließen.

Du steckst in einem Teufelskreis von Anspannung, Stress, ich will nichts falsch machen, der schlechte Hallenboden der noch dazu kommt, Dein Druck: Ich will kein Versager sein, jetzt muss es doch endlich mal besser werden, was denken nur die anderen von mir ... unter einem solchen Druck und Stress kann es nicht besser werden, das ist ein völlig logischer psychischer Vorgang.

Jeder kennt die Situation, wenn man etwas besonders gut machen will, andere noch zuschauen, wir so richtig unter Erfolgsdruck sind, dann wird es meistens schlechter als gewöhnlich. Oder das Phänomen wenn man schlecht einschlafen kann und meint, jetzt aber unbedingt schlafen zu müssen, weil vielleicht ein wichtiger Termin am nächsten Morgen ansteht, dann geht es schon gar nicht.

Du solltest aus diesem Teufelskreis aussteigen, indem Du erst mal eine kleine Pause machst, so 2-3 Wochen. Sonst verstärkst Du dieses Muster, das sich da bei Dir verfestigt nur noch mehr. Nicht zu lange, sonst verlernst Du wieder viel. In dieser Pause beschäftige Dich einfach mit den Pferden. Putzen, Schmusen, zur Weide bringen, Bodenarbeit damit machen (falls Du das einrichten kannst ohne eigenes Pferd) oder sonstwas, was Dir mit Pferden Freude macht und wo Du sicher bist.

Dann buche bitte EINZELSTUNDEN, wenigstens ein paar und die auch mind. 2 x die Woche, bis es wieder besser wird, erst dann macht es Sinn zurück in den Gruppenunterricht zu gehen.

Du schreibst, Deine Reitlehrerin ist cool. Dann liegt es wohl nicht an ihr, sondern daran, dass sie keine Zeit und Möglichkeit hat, im Rahmen einer normalen Reitstunde einen Reitschüler, der ein besonderes Problem hat, auch gesondert Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, damit er es löst. Das kann man ab einer gewissen Gruppenstärke auch nicht verlangen. Rechne Dir doch mal aus, wieviel Zeit bei einer Stunde bei z. B. 6 Reitschülern für einen Schüler de facto bleibt: 10 min!

Du brauchst aber jetzt für diese Übergangsphase, bis der Knoten platzt, einfach mehr Ruhe, mehr Aufmerksamkeit, mehr Hinweise und Verhaltenstipps. Gegen das Anfängerpferd ist nichts zu sagen, besser erst mal darauf wieder positive Erfahrungen sammeln, um Dein Muster aufzulösen: Ich kann´s ja doch nicht!Als auf einem schwierigeren Pferd wieder negative Erfahrungen zu machen und damit Deinen Glaubenssatz zu verstärken.

Was Du nicht brauchst sind: Zuguckende und tuschelnde Bandenzuschauer, Deine Beobachtung von Reitschülern, die es viel besser können, während Du auf dem Pferd sitzt und worauf Du auch dankend verzichten solltest sind Kommentare von besserwisserischen und angeberischen Reitern aus Deinem Stall, die Dir nicht helfen wollen, sondern sich nur selbst beweihräuchern.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, eine Reitbeteiligung bei einem ruhigen und braven Pferd zu suchen? So unerfahren kannst Du ja nicht sein, bei 3 Jahren Unterricht. Vielleicht könnte Dir die/der Besitzer, wenn er selbst gut reitet ja auch ein paar Stunden geben. Ist natürlich auch eine Preisfrage. Wenn Du eine RB hast, hast Du auch mehr Zeit Dich auf (D)ein Pferd einzustellen, es wäre nicht immer ein anderes Schulpferd. Du könntest auch mal allein, ohne Zuschauer selbst in der Halle probieren, woran es liegt, wie es besser funktioniert...

Viel Glück weiterhin, ich finde es gut, mutig und konsequent, dass Du etwas nicht aufgibst, was Dir Spaß macht und das Leben so berreichern kann wie der Umgang mit Pferden.

The Challenges

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