Ich habe scheinbar grundlos mich selbst zerstört und quasi mein ganzes Leben hingeschmissen. Warum macht man sowas mit sich selbst - Kennt ihr das?

2 Antworten

Hallo jorgehh...

Als aller Erstes: Du hast gesagt "SCHEINBAR"

Bedeutet das, dass dir jemand gesagt hat, dass du dich selbstzerstörst oder denkst du das selbst von dir auch?

Die Frage ist ein wenig unklar formuliert... wenn du etwas genauer beschrieben hättest, was oder wie du etwas getan hast damit du jetzt dein Leben hin geschmissen hast, dann könnte ich dir jetzt auch vielleicht genauere Antworten geben.

1. Warum macht man sowas mit sich selbst? 

Es ist sehr schwierig einen Menschen zu verstehen. Jeder Mensch ist anders, jeder hat andere Denkweisen, Arten zu handeln, mit Sachen/Personen/Situationen um zu gehen etc. Alle Menschen haben auch ihre eigene Art Dinge zu akzeptieren und sie zu verarbeiten.

Alkoholiker: manche betrinken sich um Geschehnisse zu vergessen oder sie einfach für eine gewisse Zeit auszublenden. Der Alkohol dämpft die Sinne somit auch unser Nervensystem (Gehirn) und deswegen können wir keine Gefühle richtig realisieren und analysieren. Sie sind zwar da und wir sind uns dessen auch bewusst, doch können nicht auf sie eingehen.

Ritzer: Manche ritzen sich um die mentalen Schmerzen, unter denen sie leiden, mit dem physischen Schmerz des Schnittes, den sie sich zufügen zu übertönen oder ganz auszublenden. Die Andere Sorte ist innerlich so abgefu**ed, dass sie nichts mehr fühlen können. Weder Hass noch Liebe oder Freude, Trauer etc. Sie schneiden sich dann um etwas fühlen zu können. Sie fügen sich äußeren Schmerz zu, weil das das einzige ist was sie noch fühlen können Und lieber Schmerzen spüren als gar nichts empfinden zu können.

Das sind zwei Beispiele für Gruppen, die es gibt. Es gibt noch viel mehr, aber für die interessiert sich leider niemand. Diese Gruppen haben auch keine Bezeichnung weil sie mit ihrem Verhalten nicht so auffallen wie zum Beispiel Abhängige oder Menschen die sich ritzen. Was ich ziemlich schade finde da, diese Menschen in der gleichen situation wie z.B ein Ritzer, der sich deswegen schneidet, sein könnten und niemand würde diesen Menschen beachten, weil er einfach eine schlauere Art hat mit Dingen umzugehen als der Ritzer. Das spielt aber keine Rolle.

Meistens machen sich Menschen, wegen Problemen, Verlusten, Menschen kaputt oder wegen Selbsthass.

Wenn du mir eine genauere Info über deine jetzige Situation geben würdest, dann kann ich darauf auch genauer eingehen.

2. Kennt ihr das?

Ja... Leider hab' ich so meine Erfahrungen damit machen müssen... Es gibt viele Menschen, die schon da durch gehen mussten und viele kommen da auch wieder raus. 

Wenn es nichts ist was dich dazu bringt dich zu ritzen oder zu viel Alkohol zu dir zu nehmen (oder gar Drogen) dann mach dir keinen allzu großen Kopf drüber. Natürlich solltest du dich mit der Situation auseinandersetzen und darauf achten, dass nichts aus den Fugen gerät.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Fragen die du hattest beantworten und dir ein wenig weiterhelfen. Wenn du noch Fragen hast oder dir ein paar Tipps holen möchtest oder irgendetwas kannst mir einfach ne Nachricht hinterlassenen.

deine Crazy

Ich kenne das selbst nicht direkt.Was ist denn eigentlich bei dir passiert das du so vieles so negativ siehst? Klar gibt es oft schwierige Situationen im leben die ausweglos erscheinen aber es gibt auch immer schöne Momente im Leben die einen aufbauen und einem vor Augen führen wie schön das leben doch sein kann! Darf ich mal fragen was du damit meinst das du dein ganzes Leben hin geschmissen und dich selbst zerstört hast?


jorgehh 
Beitragsersteller
 30.12.2015, 20:38

Im Prinzip war ich am Ziel, also genau dort, wo ich sein wollte: Meinen ersten richtigen Job, bei wirklich alles gestimmt hat. WIRKLICH ALLES!!! Nur fällt mir, warum auch immer, nach einer Woche ein, die ganze Sache zu kündigen. Mit dieser Entscheidung habe ich noch heut zu kämpfen. Dabei habe ich in den letzten knapp knapp 5 Jahren so viel an mir gearbeitet, dass ich wortwörtlich AM Leben war. Ich habe auf alles geachtet, mich vegan ernährt, keine Medikamente, komplett mit Zigaretten und Alk aufgehört, viel Sport gemacht, meditiert usw. Und auf einmal breche ich alles ab. HÄÄÄ? Das hat mich in eine heftige Depression mit zwei Suizidversuchen gestürzt.

Das ist jetzt alles innerhalb des letzten Jahres passiert inkl. 3 (Tages-)Klinikaufenthalten. Naja, ich sag mal so gerechte Strafe. Ich hätte auch wirklich alles haben können, nur ging mir das alles wohl nicht schnell genug. Es kamen viele kleine Punkte auf einmal zusammen, die mich nach gaaanz weit unten gebracht haben. Nur Pillen konnten mich da wieder rausholen. Ich komme mir 10 Jahre älter und schwächer vor.

Und ein schlechtes Gewissen gegenüber der Gesellschaft habe ich auch. An die Chance, die einfach so weghauen habe, wagen nicht einmal 80% der Bevölkerung zu träumen. Es tut mir alles so schrecklich leid, vor allem auch mir selbst gegenüber.

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superinsulaner  15.06.2019, 13:52
@jorgehh

Ich kann dich sehr gut verstehen, mein Verlauf war ähnlich und im Moment weiss ich weder vor noch zurück...Habe vor knapp 2 Jahren mein eigentlich wieder gutes Leben, neben dem Job, in dem ich wirklich anerkannt und gut war, völlig grundlos weggeworfen.Es mündete darin, dass ich ins Ausland zum Arbeiten ging (in einem Callcenter versklavt) , dort gescheitert bin und täglich getrunken habe, bis es nicht mehr weiter ging. Ich habe in meiner alten Heimat ein absolutes Chaos hinterlassen (Wohnung verloren, Hausstand verloren, Schulden angehäuft), nun hat mich meine Schwester zurück nach Deutschland "geholt" und ich baue jetzt ein neues Leben in einer neuen Stadt auf,. Mit größter Mühe haben wir für mich eine Wohnung gefunden, nun bin ich arbeitslos, habe Depressionen, trinke und kenne hier in der neuen Bleibe einfach niemanden, ausser meine Schwester und ihren Mann. Seit Rückkehr immer noch nicht krankenversichert (Bürokratie-Irrsinn), kann keinen Arzt aufsuchen, Jobcenter lässt auch auf sich warten mit der Antragsgewährung, da ich mich erst mal um alle Unterlagen kümmern musste.
Ich habe mich im Ausland total aufgegeben und mich um nichs mehr gekümmert, bis ich dort meine Wohnung verloren habe. Momentan lebe ich von meinem im Ausland erspartem Geld, welches aber langsam zur Neige gehe, da ich unter anderem auch rauche wie ein Schlot. Es ist ein Selbstzerstörungsprozess, aus dem ich momentan noch keinen Ausweg weiß. Ich möchte mir helfen lassen, aber die Bürokratie lässt mich schier verzweifeln....
Ich war schon immer ein Kämpfer und habe schwierigste Kriesen mehr oder weniger gemeistert. Aber nun bin ich an einem Punkt, an dem mir echt Grenzen auferlegt sind und es scheinbar keinen Ausweg gibt.
Es tut mir alles so schrecklich Leid, ich habe zu viele Fehler gemacht und bin echt am Ende. Hilfe möchte mir die Fllmanagerin beim Jobcenter vermitteln, die ich auch annehmen würde, aber es dauert alles so schrecklich lange und die Tage sind so furchtbar lang, wenn man nur alleine ist. Gesellschaft strengt mich einfach nur an und ich suche sie nicht, da ich noch nicht mal mit mir selbst klar komme und mir ständig Vorwürfe mache.

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jorgehh 
Beitragsersteller
 06.01.2020, 20:21
@superinsulaner

Habe erst deinen Kommentar gesehen. Ich hab mich mittlerweile wieder Ganz gut gefangen nur dauert es sehr sehr lange und man brauch sehr viel Geduld.. 😬

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superinsulaner  30.04.2020, 08:16
@jorgehh

Ich auch mein Bester, im neuen, schönen Umfeld wieder sozial aktiv, viel Sport ehrenamtlich im der Obdachlosenhilfe tätig, topfit und sonnengebräunt auch wieder einen sehr guten Stand in der Damenwelt. Ich werde nach Corona als Freiberufler starten und ich kann es kaum fassen. Das hab ich alles mir selbst zu verdanken und da bin ich verdammt stolz drauf. Es ist so toll !

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