Ich habe genug von unserer Gesellschaft?
Ich bin oft depressiv, ich mag viele Menschen nicht. Oft junge Leute, obwohl ich selbst erst 23 bin. Ich finde, dass unsere Gesellschaft krank ist. Sie ist oberflächlich, künstlich, künstlich freundlich, gehässig,neidisch, trüb und einfach komisch. Die Leute arbeiten zum teil wie sklaven in leihbuden und keiner sagt, dass Leiharbeit verboten werden muss, weil es einfach sklaverei ist (nur als Beispiel, was hier so alles als normal gesehen wird). Wie seht ihr das so?
70 Antworten
Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch wenn viele Sachen in Deutschland gut sind, würde ich am liebsten wöchentlich auswandern ;) Irgendwann werde ich das wahrscheinlich auch.
Unsere Gesellschaft ist getrieben von Werten, welche Ihnen aufgezwungen werden. Schon von klein an werden bei uns die Menschen auf Leistung getrimmt. Das fängt schon in der Schule an und wird immer schlimmer, so dass einem die Kinder heutzutage schon richtig leid tun können. Heute braucht jedes Kind Abitur, sonst machen sich die Eltern sorgen. Wodurch bei uns bereits unbeschwerte Grundschulkinder sehr hohen Leistungsdruck erfahren. Die vorgegebenen Werte in unserer Gesellschaft sind Geld, Macht, Eigentum. Damit auch jeder von uns immer über 40 Stunden arbeitet, wenn nicht ist man ein fauler Sack. Die wirklich wichtigen Werte wie Freundschaft, Familie, Liebe gehen dahinter verloren. In unserer Gesellschaft regiert der Egoismus, was sich in den Leuten leider widerspiegelt.
Ich persönlich finde es auch sehr bedenklich das sich Leiharbeitsfirmen mittels der Arbeitskraft anderer Leute bereichern. Und das schlimme ist das viele Menschen aus Verzweiflung an diese wenden. In seltenen fällen springt mal ein Vertrag bei der Firma wo man gerade ausgeliehen wird raus. Dies ist nur eine kleine Hoffnung die einem noch bleibt wen man in so einem Laden fest hängt. Deshalb braucht man Heutzutage unbedingt eine Ausbildung in einem Beruf der gefragt ist. Und ich bezweifle es sehr @whabifan das dies Irgendjemand gerne tut. Gäbe es diese Institute nicht müssten die Firmen Arbeiter einstellen und einen anständigen Lohn zahlen der nicht von irgendjemand zur hälfte abgezockt wird. Trotzdem Depressivität bringt einen nicht weiter, das Leben ist zu kurz um mit einer versteinerten Miene durch die Gegend zu laufen. Nicht alle Leute sind künstlich und lassen sich in einen Schuh Quetschen nur damit Sie der Gesellschaft gefallen. Dennoch ist es wichtig das es in einer großen Gesellschaft regeln gibt, diese sind aber zum glück gerade bei uns sehr Großzügig ausgelegt.
Wie ich das sehe ? Ich fühle mich
vom Konsum und vielem was andere Menschen meinen, nicht (mehr)
angesprochen. Irgendwann mal ist eine Grenze erreicht, ich brauche
vieles im Leben nicht mehr, was mir vor Jahren noch wichtig war.
Wenn Du diese Gesellschaft, die Du
beschreibst (was ich nachvollziehen kann) nicht magst, musst Du Dich
ihr nicht beugen oder fügen. Versuche Deinen Weg zu finden, ohne das
Gefühl zu haben, etwas zu tun, weil es Andere auch so tun oder weil es
so von Dir gefordert wird. Du ist von dem, was Du beschreibst nicht
abhängig und kannst Dich davon distanzieren.
Spar dir deine Kritik nicht. Die ist gut. Aber du musst auch begreifen, dass dein Blick auf die gesellschaftliche Lage ein individueller Ausschnitt ist - das ist nicht deckungsgleich mit der Realität.
Ich widerspreche deiner Kritik nicht.
Aber die Realität ist größer.
Habe auch die ungefähr die selbe Einstellung wie du. Aber mir ist klar geworden das wir das sind was wir aus uns machen. Wir selber müssen uns klar werden das die Welt so nicht in Ordnung ist. Ich finde das wenn jeder an sich selber arbeiten würde anstatt immer auf andere Menschen zu gucken dann würde die Menschheit ganz anders aussehen.. Aber ja ich finde die Menschheit leider auch traurig, gerade die Jugend..