Ich finde keinen passende Ausbildung für mich?
Hallo,
ich (männlich,22) bin mental völlig am Ende. Ich habe 2020 mein Abitur absolviert mit einer durchwachsenen Leistung von 3,3. Danach habe ich ein Jahr lang als Brief- und Paketzusteller gearbeitet, um von Zuhause ausziehen zu können und demnach finanziell handeln zu können. Danach habe ich eine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner (Fachrichtung Gestaltung/Konstruktion) begonnen, jedoch hat mir der Betrieb nicht gut gefallen und ich habe wenig Unterstützung verspürt. Nach vielen Jahren war ich der erste Azubi dort und sie wussten nicht so recht wie sie mit mir umgehen sollten bzw. welche Aufgaben sie mir geben sollten.
Nach knapp einem halben Jahr habe ich dann das Studium BWL mit Fachrichtung Sportmanagement begonnen aber schnell festgestellt dass mir die Praxis fehlt und ich nicht gemacht bin für die ganze Theorie der BWL. Mir hat ein konkretes Ziel gefehlt , worauf ich hinarbeiten kann.
Ich bin ein eher ruhiger Mensch und arbeite gerne für mich bzw. habe gerne klare Anweisungen die ich befolgen kann. Mathematik war nie meine größte Stärke und ich habe immer etwas länger gebraucht um in die Themenbereiche hineinzukommen. BWL- Mathe war schon sehr komplex für mich und ich war schnell überfordert. Handwerklich habe ich in meinem Leben recht wenig Erfahrung gesammelt.
Ich habe aktuell das Gefühl ich bin für keinen Beruf geeignet. Kaufmännische Berufe glaube ich liegen mir nicht, weil ich ungern auf Personen zugehe und ungern berate. Bankkaufmann traue ich mir nicht zu, da ich eher zurückhaltend bin und wenig Ahnung bzw. Erfahrung mit/mit Finanzen habe und es mir gar nicht vorstellen könnte Kunden zu beraten.
Aktuell überlege ich Mediengestalter zu lernen, da mich es schon interessieren könnte. Ich habe aber viele negative Punkte hierzu gefunden. Schlechte Bezahlung, hoher Zeitaufwand auch mit Überstunden und dauerhafte Büroarbeit, die mich auf Dauer langweilen könnte. Zumal ich privat ab und an mit Bildbearbeitungsprogramme n gearbeitet habe wie Gimp oder auch kurzweilig mit Photoshop aber nie intensiver oder nur sehr einfach.
Mein Vater hat einen Elektronik-Betrieb und hätte ich eine sichere Ausbildungsstelle zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Ich habe aber nie Kontakt zu Strom gehabt bzw. habe keinerlei Ahnung davon zu Stromkreisen, Spannungen und das ganze. Natürlich werde ich jetzt ein paar Wochen Praktikum dort machen aber ich bin mir sehr unsicher ob das etwas ist. Finanziell würde mich das natürlich ansprechen aber ich weiß nicht ob ich das ganze elektrische verstehen bzw. schlau genug dafür bin und ob ich handwerklich geeignet bin.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter und bin mental völlig am Ende. Ich werde 23 und habe noch keinen Abschluss oder ansatzweise etwas in die Richtung
7 Antworten
Du hast geschrieben, Büro wäre nichts für dich, weil du andere Menschen nicht beraten kannst. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Als Kaufmann für Büromanagement steht dir nach einer Ausbildung offen, in welchen Bereich du gehst. Dieser Beruf muss nichts mit Beratung zu tun haben. Du verwechselst das wahrscheinlich mit Vertriebsassistent, wo man eng mit Kunden zu tun hat. Allerdings glaube ich, du suchst einen Beruf, wo du mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel erreichen kannst und da du jetzt schon Torschlusspanik hast, denkst du, dein Ziel niemals erreichen zu können, weil du an allem was auszusetzen und zu kritisieren hast. Falls du eine Ausbildung machen willst, dann lernst du doch dort alles von A bis Z und brauchst wenig Vorkenntnisse. Hauptsache, das Ziel interessiert dich. Und du hast schon die Steilvorlage, da dein Vater einen Betrieb hat, in den du reinschnuppern kannst, um zu schauen, ob dich das Thema - durch Lernen - irgendwann interessieren kann. Jetzt schon zu sagen: ich traue mir nichts zu, will aber irgendwann Summe XY verdienen.....damit sattelst du den Gaul quasi verkehrt herum auf, setzt dich selber zu sehr unter Druck und das demotiviert natürlich. Beschäftige dich mal mit dem, was dich wirklich interessiert. Mach Praktika. Schnupper in die entsprechenden Berufe rein. Aber setz dich nicht selber so unter Druck. Du bist noch jung genug, deinen Weg zu gehen und Abi hast du ja immerhin schon. Bist also nicht ganz ohne Abschluss.
Wie wäre es wenn du mehrere Praktika machst, in verschiedenen Bereichen und nicht immer direkt alles abbrichst? Nur weil der Betrieb (dein erster Ausbildungversuch) nicht toll ist, musst du nicht dirket dahingehend alles hinwerfen, manchmal hilft es auch einfach einen anderen Betrieb zu suchen
Die beste Methode herauszufinden, ob einem ein Beruf gefällt, ist ein Praktikum. Dafür sollte man mindestens 3 Monate Zeit investieren.
Wenn du die Befürchtung hast, dass du dich als Mediengestalter langweilst, dann vergiss es. Für die gestalterischen Berufe braucht man ein gewisses Maß an Besessenheit. Sonst geht man früh unter.
Zieh die Ausbildung bei deinem Vater durch und übernimm irgendwann den Betrieb. Etwas besseres kann dir gar nicht passieren.
Eine Ausbildung ist eben dafür da, dass man etwas von Anfang an erlernt. Dass du zuvor diesen Beruf können musst, wird Niemand von dir erwarten.
Das Gute wäre, das du einen Vater zu Hause hast, der dich sogar privat weiter unterstützen und helfen könnte.
Ich wundere mich, warum du zu keiner Zeit Praktika gemacht hast, um erst einmal in die jeweiligen Berufe, die dich interssieren könnten-einen Einblick gewinnst. Warum hast du dies versäumt und hast gleich ohne das, einfach etwas anagefangen, ohne zu wissen, ob es wirklich das ist, was dir zusagt?
Mache mal ein Praktikum bei deinem Vater- anschliessend kannst du entscheiden, ob der Beruf nicht doch etwas für dich ist. Solte das nicht der Fall sein, mache dasselbe mit anderen. Erst Praktikum- dann Ausbildung.
Gehe zu deinem Vater in den Betrieb und mache erst mal ein längeres Praktikum. Keiner erwartet von dir, dass du vorher schon alles über den Beruf kennst. Ich frage mich da eh warum dein Vater dir das noch nicht angeboten hat mit deinen 23 Jahren. Wird Zeit für dich.
Ich habe aber keinerlei Ahnung von Strom und dazugehörig wie Schaltkreise, Stromkästen, Spannung, Widerstand, Sicherung etc. Das macht aktuell alles einen sehr komplexen Eindruck auf mich und ich bin jetzt handwerklich nicht sehr begabt bzw. habe keine Erfahrung damit. Auf der anderen Seite denke ich mir bei Ihm arbeiten Personen mit Hauptschulabschluss (nicht abwertend gemeint) und müssen es auch irgendwie geschafft haben