Ich bin Muslime und mein Freund Christ?
Zunächst einmal die Situation.
Ich und mein Freund sind seit 3 Jahren, ohne das meine Eltern davon wissen, zusammen. Er ist Christ (21 Jahre alt und deutsch) und ich bin Muslima (19 Jahre alt und Türkin). Meine Eltern würden ausrasten wenn sie wüssten ich bin mit ihm zusammen. Zudem bin ich nicht mal streng religiös. Meine Eltern haben mir gut möglich versucht den Islam zu praktizieren. Ich find die Moral und die Normen ziemlich gut. Jedoch fühle ich mich zum einen etwas gezwungen und zum anderen schränkt es mich in meinem gewollten leben ein. Denn seien wir Mal ehrlich
Ich lebe nur einmal auf dieser Welt und ich möchte es auf meine Art und Wiese
Mein Freund ist Elektriker und verdient gut und ich hab Grad mein Abitur bestanden und möchte nun auf einer Uni im Bereich Lehramt sek 1 studieren.
Es gibt mehrere Probleme nun
Erstens: ich bin noch nicht selbständig und bin eine ziemlich unabhängige Person ( zumindest Strebe ich zur Unabhängigkeit von meinen Eltern um eigene Entscheidungen zu treffen)
Des weiteren brauche ich Geld zum studieren
Mein Plan wäre also zu studieren bis voraussichtlich kurz Ende meines Studiums oder ab dem Zeitpunkt es mir selbst leisten zu können und dann es meinen Eltern zu gestehen. Wenn sie es akzeptieren dann besteht kein Problem. Wenn aber nicht, dann würde ich weg rennen da ich ja nun selbständig wäre und nicht mehr Existenz Ängste haben müsste.
Mein Freund ist nicht wirklich streng gläubig, das Gespräch habe ich mit ihm schonmal geführt. Ich bin es aber genauso wenig
Ich Faste in letzter Zeit (heißt die letzten 2 Jahre ) nicht mehr. Ich bete sehr selten. Wirklich selten. Ich hab kein Kopftuch und ich zieh mir das an was ich will und wo ich mich gut drinne fühle ( das heißt aber nicht das ich mit crop top und Mini Rock Laufe ...so sehr nun wieder nicht ) auch trinke und rauche ich nicht und bin vegan, womit ich das Schweinefleisch Problem auch nicht habe.
Ich bin generell sehr offen gegenüber jeglicher Religion und akzeptiere diese. Möchte selbst aber nicht wirklich einer zugehören
Genauso bin ich auch Bisexuell. Aber nur meine Freunde wissen das. Meine Eltern sind zu streng um das zu verstehen.
Mein Freund möchte nicht zum Islam konvertieren, was ich Respektiere und verstehe und er respektiert jeglicher meiner Entscheidungen, ob ich dem Islam austreten oder nicht. Er ist auch ein ziemlich offener Mensch und würde mich zu Nichts zwingen.
Unsere Kinder würden wir neutral wie möglich erziehen wollen so daß sie selbst entscheiden können welcher Religion sie folgen.
Nun Frage ich mich wie schaffe ich es mit meinem Freund zusammen zu sein und das meine Eltern es oder ist dieses nicht möglich?
Ich hab sehr viele Gute Frage antworten gelesen und die meisten hatten die gleiche Meinung: dein Freund*in muss zum Islam sonst könnt ihr nicht zusammen sein
Mein Ziel ist es genau das möglich zu machen und wenn mir die Religion im Weg steht trete ich raus.
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Sehr stark, wirklich. Bin selber Muslim (Alevite) und meine Ex-Freundin wurde so wie du, sehr streng erzogen. Der Unterschied zwischen euch beiden: Du lässt dir das Leben nicht wegen einer Religion bzw. deiner Familie vorschreiben.
Natürlich haben Eltern bei vielen Themen recht (habe ich auch so oft erlebt). Aber bei diesem Thema habe ich das Gefühl, dass die ältere Generation (also unsere Eltern) zu eingeschränkt sind (ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus gehen möchte). Sei es die Religion bzw. oder das typische Dorfdenken "was würden die Nachbarn dazu sagen bzw. darüber denken" (hauptsache nach Außen ein gutes Bild abgeben, so ein Bullshit). Ich denke dass es einerseits daran liegt, da wir vielfältiger aufgewachsen sind und somit gegenüber neuen Sachen viel offener sind als die ältere Generation und daher mehr Verständnis haben. Allgemein finde ich, dass vieles im Islam für die heutige Zeit neu interpretiert werden muss.
Davon abgesehen, sollte eine Religion einen Menschen helfen, jedoch nicht einschränken. Sorry aber, ich kenne viele die streng Religiös sind, jedoch so viele Sünden begangen haben, wie sonst was (da hilft auch das Freitagsgebet nichts. Sünde ist Sünde, Punkt.)
Lange Rede, kurzer Sinn. Am Ende musst du dir folgende Frage stellen. Willst du glücklich sein oder deinen Eltern etwas vormachen, damit sie glücklich sind? Denk mal drüber nach.
Um ehrlich zu sein, wird es sehr schwierig wenn deine Eltern sehr streng beim Thema Religion sind (musste ich auch bei meiner Ex die Erfahrung machen. Deshalb nochmal super von dir, dass du deinen Partner im Bezug auf die Religion nicht auf die Probe stellst.)
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Dies hilft mir echt weiter. Es tut gut zu wissen das man nicht die einzige ist mit solch einem Weltbild. Ich werde drüber nachdenken ob ich glücklich sein will oder meine Eltern was vormachen will.
Dieses denken von " was würden die Nachbarn denken" haben meine Eltern sehr stark.
Ich glaub ich tendiere eher dazu glücklich zu werden, also sich nicht meinen Eltern zu beugen nur um die perfekte Tochter zu spielen.
Jedoch sind Finanzierung und meine traumberufung auch wichtig. Sie sind mir wichtig da sie mir das Leben und die Unabhängigkeit später vereinfachen würden.
Daher halte ich zunächst den Ball flach und spiele weiter die perfekte Tochter bis ich halt selbständig genug bin um halbwegs auf eigenen Beinen zu stehen. Falls ich dach nicht hinbekommen sollte würde mir Hilfe und Unterkunft bei meinem Freund holen ( natürlich habe ich das Vertrauen in ihm und natürlich habe ich auch durchdacht wie ich es auch ohne seine Hilfe schaffen würde er würde mir einige Sachen nur so viel vereinfachen, und dafür liebe ich ihn) das er sich genauso auf mich verlassen kann wie ich mich auf ihn.
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Hallo Anonymous,
es gibt kein Verbot im Koran, vor der Ehe eine Freundschaft oder Sex mit jemandem zu haben. Das Zina, dem man sich in Sure 17:32 „nicht nahen“ soll, heißt Ehebruch, und verheiratet seid ihr nicht: Zinā (arabisch زنا, DMG zinā ‚Ehebruch‘)
Lass dir da auch nichts von „Experten“ oder „Gelehrten der Sunnah“ erzählen. Auch diese finden kein Verbot im Koran. Die Sunnah ist überhaupt unerheblich, da der Koran vollständig ist und niemand ihm etwas hinzuzufügen hat, auch der Prophet nicht.
Du kannst also lieben und Sex haben, wie du möchtest.
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Es gilt ganz einfach: Ein Verbot muss eindeutig sein, sonst ist es keins. Das "nähert euch nicht dem Zina" ist zumindest nicht eindeutig. Die Sunnah folgert daraus ja, dass ein Mann und eine Frau (nicht miteinander verheiratet) sich nicht mal in einem Raum aufhalten dürfen. Ich selbst treffe demnächst meine Vermieterin hier. Wir wollen die maroden Fenster angucken, und das werden wir auch tun. Wir haben 2022.
Danke für die Erklärung. Ich glaub genau an solchen verständnis fragen ist das Problem. Ich hab den Koran leider nicht so gelesen wie er ist. Das muss ich zugeben. Bis jetzt hab ich echt immer gedacht das es verboten im Koran gibt. Obwohl es dieses berühmte Sprichwort gibt " im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt" oder "hangi kitapda aşk yasaktır" türkisches Sprichwort und bedeutete in welchem Buch(heiligem Buch) steht das liebe verboten ist.
Manche sagen: laut Koran ist das verboten und manche sagen das was du gesagt hast
Deswegen ist es schwierig Wahrheit von gelelschaftlicher Meinung zu trennen