Hybridorbitale: Gibt es einen Unterschied zwischen Promotion und Hybridisierung?

1 Antwort

Ja, gibt es. Die Promotion beschreibt die Wanderung eines Elektrons in ein anderes Orbital. In diesem Fall wandert ein Elektron vom 2s-Orbital in das energetisch höherliegende 2py-Orbital. Außerdem findet eine Spinumkehr statt, also der Drehimpuls ändert sich, sodass das Elektron den gleichen Drehimpuls wie von den Elektronen in dem 2s-Orbital und 2px-Orbital besitzt. Danach findet die eigentliche Hybridisierung statt und das 2s-Orbital, 2px-Orbital und das 2py-Orbital "verschmelzen" zu drei einfach besetzten entarteten 2sp2-Hybridorbitalen. Im Allgemeinen wird immer nur von Hybridisierung gesprochen anstatt Promotion und Hybridisierung.

LG Lukas

Kannst gerne Rückfragen stellen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Tomtastisch 
Beitragsersteller
 25.12.2021, 15:06

Super danke das begriffsgewirr habe ich jz verstanden. Neue frage: warum wandert das Elektron vom vom 2s ins 2py und nicht ins 2px oder 2pz?

DerPengi  25.12.2021, 23:55
@Tomtastisch

Das ist völlig irrelevant. Du kannst die Orbitale auch umdefinieren. Der entscheidende Punkt ist, dass ein Elektron aus dem runden 2s-Orbital in eines der beiden anderen unbesetzten p-Orbitale wandert (in dem einen ist ja schon ein Elektron, somit ist dieses schon einfach besetzt). Du kannst ja auch sagen, dass das py-Orbitale jetzt Blumen-Orbital oder so heißt. Alle p-Orbitale sind entartet also genau gleich, abgesehen von der räumlichen Anordnung. Nochmals gesagt geht es nur darum, dass aus dem runden 2s-Orbital eines der Elektronen in eines der beiden noch unbesetzten p-Orbitale wandert, völlig egal ob dieses pz, py oder auch Blumenorbital genannt wird(außer px, da wir dieses bereits als das p-Orbital definiert haben, in welchem bereits ein Elektron sitzt). Die Elektronenwanderung ist somit bei 50/50, in welches der beiden noch unbesetzten p-Orbitale das Elektron klettert. Wir haben es eben hellseherisch als py-Orbital gekennzeichnet, da es gut aufschreibbar ist mit den x, y und z. Theoretisch weiß man vor der Promotion noch gar nicht in welches der beiden p-Orbitale das Elektron klettert. Das ist auch relativ egal, da beides genau die gleichen Orbitale sind mit gleicher Größe etc. Außerdem stehen beide auch im 90°-Winkel zu dem bereits einfach besetzten anderen p-Orbital (Definitionsgemäß eben das px-Orbital). Also zusammenfassend ist die Wahrscheinlichkeit gleich, ob das Elektron nun in das eine oder das andere noch unbesetzte p-Orbital wandert. Wichtig ist lediglich, dass beide potenziellen Orbitale genau die selben Eigenschaften und Winkel zum bereits einfach besetzten p-Orbital haben.

LG in welchem Rahmen machst du die Aufgabe? Studium? Schule? Würde mich mal interessieren.

Habe mich oft wiederholt, aber falls es immer noch nicht verständlich geworden ist, dann frag ruhig noch einmal nach.

Tomtastisch 
Beitragsersteller
 26.12.2021, 18:09
@DerPengi

Super danke jz ist es klar. Ich mache es im Rahmen des Studiums: Chemie auf Lehramt im ersten Semester. Ich beschäftige mich derzeit das erste Mal mit dem Orbitalmodell.