Die Sp - Hybridisierung von BeCl2?

1 Antwort

Be hat nur 2 E. in der Valenzschale. Zusammen mit jeweils einen ungepaarten der Cl sind es also 4, die Bindungen bilden können.

Und auch nur dann, wenn die beiden E. des Be ihre Paarung aufgeben.
Und das geht nur, wenn eines in ein p-Orbital wechselt, s gibt es ja nur eines.
Rein theoretisch könnten auch beide in verschiedene p-Otbitale wechseln, aber 1. liegen die p ja energetisch höher, 2. wären die Bindungen dann sehr ungünstig. Total unmöglich sogar.

Wenn jetzt ein s und ein p mit jeweils Cl-Orbital bindend würden, wäre das Molekül ja völlig unsymmetrisch, mit 2 ungleichartigen Be-Cl-Bindungen.
Die beiden sp-Hybride sind dagenen gleichwertig, und es gibt 2 gleiche Bindungen.

Außerdem haben so die beiden Cl-Atome den größten Abstand voneinander, sprich der Bingungswinkel ist 180°.

Man kann sich das auch ganz praktisch merken, sp=180°, sp²=120° (trigonal), sp³=109° (Tetraederwinkel), d²sp²=90° (Oktaeder).
Das letzte Beispiel kommt natürlich erst bei den Übergangametallen ;-)

Im Zusammen mit Doppel- und Dreifachbindungen liegt die Sache etwas anders.
Dort bleiben nur ein s- und 1 bzw. 2 p-Orbitale übrig, weil ja 1 oder 2 p-Orbitale für die π-Bindung(en) gebraucht werden. Daher hybridisieren s und 1 bzw. 2 p zu sp bzw. sp³.

Ums noch mal herauszustellen:

  • im BeCl₂ sind es schlicht zu wenig Elektronen
  • im Ethen/Ethin sind nur wenig Elektronen für σ-Bindungen frei

Hoffe, es verständlich erklärt zu haben.