Hund Konsequenz?
Hallo, ich habe einen Dreijährigen Hund, der eigentlich sehr gut erzogen ist. Er beherrscht den Rückruf und kommt auch immer, außer wenn er abgelenkt ist. Z.B schnüffelt er am Wegrand rum oder was leider auch vorkommt, jagt etwas nach und hört dann nicht mehr oder erst nach einiger Zeit. Nun habe ich einen Tipp bekommen, das ich, wenn der Hund nicht kommt, nicht nichts machen soll, sondern Konsequent ein Zeichen geben, das ich das nicht okay finde. Und hier ist meine Frage: Was ist dann angebracht? Nachdem mein Hund z.b nach einer kurzen jagt, wo er dann nicht auf mich reagiert hat, ihn anleinen? Oder wenn er beim Schnüffeln nicht kommt energisch auf ihn zugehen und auch mal etwas böser ,,Nein“ sagen?
Danke schon mal im Vorraus für eure Antworten☺️
4 Antworten
Im Rückruf sind Bestrafungen ein absolutes No Go. Damit machst du die Orientierung von deinem Hund zu dir kaputt. Denn warum sollte er zurückkommen, wenn es Ärger gibt?
Ein Rückruf muss immer positiv aufgebaut werden. Du musst der größte Reiz für deinen Hund sein, den er nicht widerstehen kann. Also immer richtig gute Leckerlies mitnehmen, z.B. Geflügelfleischwurst, Käse. Man kann natürlich auch andere Belohnen benutzen, wie zusammen spielen oder ihn streicheln. Je nachdem was deinen Hund anspricht.
Wenn er sich z.B. an einer Stelle festschnüffelt, rufen nichts bringt und du kein Korrekturwort hast, musst du dich leider zum Affen machen. Beispiele: Ihn laut aber freundlich rufen, irgendeinen Unsinn in hoher Stimme reden, rumhampeln oder loslaufen. Ihn also irgendwie animieren zu dir zu kommen. So machst du dich interessant und dein Reiz überwiegt dem, des anderen. Dann gibt es das beste Leckerlie, aus seinen kühnsten Träumen. Und das speichert er ein!
Er weiß fürs nächste Mal also, dass es sich lohnt zu dir zu kommen. :)
Wenn der Hund dann doch kommt und du dann „strafst“, wird er nächstes Mal gar nicht mehr kommen. Wenn du energisch auf ihn zugehst, geht er weg von dir, statt zu dir hin.
Was das Zeichen bewirken soll, verstehe ich nicht.
Wenn der Hund nicht abrufbar ist und jagt, gehört er an eine Schleppleine. Dann kannst du auch konsequent sein.
Rufe freundlich und einladend, du kannst auch etwas in die Hocke gehen oder spielerisch leicht rückwärts laufen. Wenn er kommt, belohnen und was Tolles mit ihm machen.
Wenn nicht, geh ruhig zu ihm hin, hol ihn mit dir mit dorthin, wo du warst und warte da kurz, bevor du ihn wieder gehen lässt. Das alles ruhig und nicht genervt.
Dafür brauchst du eine Schleppleine, damit du es durchsetzen kannst, ohne dass er Erfolge mit Jagen oder sowas hat.
Ganz wichtig auch: Bleibe fair. Bei grosser Ablenkung wird er es vielleicht noch nicht schaffen. Also zuerst wenig Ablenkung und dann langsam steigern. Und ganz wichtig, nicht genervt sein.
Hunde können keinen Zusammenhang zwischen vorhergehenden Handlungen und Strafe stellen.
Außerdem ist es ohnehin viel sinnvoller positive Anreize zu geben, die Handlungen zu belohnen, die erwünscht sind und Fehlverhalten einfach nur zu ignorieren.
Den "Tipp" kann ich nicht empfehlen. Der Hund kann nach dieser Zeitspanne keine Verknüpfung mehr herstellen.
Übrigens: Solange dein Hund im Freien nicht zuverlässig auf den Rückruf hört (und jagt!), gehört er an die Leine. Für das Rückruf-Training im Freien mit vielen Reizen bietet sich eine Schleppleine an.
Wenn es in einer Umgebung mit vielen Reizen noch nicht klappt, sollte das Training in der vorherigen Stufe intensiviert werden. Bedeutet in deinem Fall: im Freien in reizarmer Umgebung (beispielsweise Garten), dort wo es zuverlässig klappt. Arbeitet zusätzlich an eurer Bindung.