Hund gekauft, Vorbesitzer weigert sich Unterlagen auszuhändigen, was tun?
Hallo!
Ich habe einen Hund gekauft, Kaufvertrag wurde erstellt, von beiden unterschrieben und Summe bezahlt.
Nun weigert sich der Vorbesitzer mir die versprochenen Unterlagen auszuhändigen.
Nach dem Unterschreiben des Kaufvertrages war auf einmal nicht mehr von Papieren die Rede, sondern nur von einem Impfausweis.
Zudem ist der Hund dann komplett überteuert gewesen, mit über 1 Jahr 1000 Euro, ohne Papiere, erlogen.
Ich weiß nicht einmal die Chipnummer.
ich möchte meinen Hund gerne versichern und anmelden, außerdem sicherstellen, dass er rechtlich auf mich läuft.
Wie muss ich vorgehen?
1 Antwort
Guten Tag,
von welchen "Papieren" war denn vorher die Rede? Ein Rassehund besitzt neben dem Haustierausweis/Impfausweis noch die Ahnentafel/Stammbaum.
Warum hast du bei Abholung des Hundes und der sicher gleichzeitigen Zahlung des Kaufpreises nicht die Papiere eingefordert?
Und du hast dich doch sicher im Vorfeld die Ahnentafel zeigen lassen, wenn dir ein wirklicher Rassehund so wichtig ist?
Für einen Rassehund aus dem VDH wären 1000 Euro schon sehr preiswert.
Stammt der Hund aus dem VDH, dann kann der Verkäufer die Ahnentafel gar nicht behalten, denn sie gehört dem VDH. Und damit kannst du sie beim VDH neu anfordern.
Stammt der Hund aus einem anderen "Rasseclub", dann solltest du die "Papiere" vergessen, sie sind nichts wert, denn hinter ihnen steckt im Grunde nichts wirklich Wichtiges.
1000 Euro sind für einen Hund nicht so wirklich viel Geld - im Laufe der nächsten Zeit wirst du sicher feststellen, wie teuer ein Hund ist.
Sind im Kaufvertrag diese Papiere namentlich aufgeführt? Dann kannst du dich auch an einen Anwalt wenden - aber auch der kostet Geld.
Die Chipnummer kann dir jeder Tierarzt auslesen - und keines von diesen Papieren brauchst du, um einen Hund bei der Gemeinde anzumelden und zu versichern.
Eigentlich lässt man sich doch während des Gesprächs über den möglichen Kauf des Hundes die Papiere zeigen? Und spätestens, wenn der Kaufvertrag ausgefüllt und übergeben wird und dann das Geld den Besitz wechseln soll, lässt man sich doch auch die Papiere geben? Sorry - sonst kann man sich hinterher nicht beklagen, wenn man übers Ohr gehauen wird.
Und wenn man tatsächlich nur von einem seriösen Züchter kaufen möchte, dann lässt man sich dessen Zuchtunterlagen (Deckanzeige, Wurfmeldungen und -abnahmen) zeigen.
Und viele Hundekäufer verstehen unter "Papieren" tatsächlich nur den Impfausweis. Sonst muss man explizit vom Stammbaum oder den Abstammungsunterlagen oder der Ahnentafel sprechen.
In einem KV haben auch die Namen der Elterntiere nichts zu suchen, oft sind die ja überhaupt nicht bekannt.
In den KV sollte auch die Chipnummer eingetragen sein - sonst weißt du doch gar nicht, ob das auch der Hund ist, den du da kaufst? Würdest du auch bei einem Autokauf ohne Übergabe der Papiere zahlen? Und wenn im KV keine Fahrzeug-ID eingetragen ist?
Kein Tierarzt muss jemanden melden - wie kommst du auf die Idee? Die Chip-Nummer enthält tatsächlich nur eine Zahlen-Buchstaben-Kombination und mehr nicht. Woher bitte soll der Tierarzt jetzt wissen, welchem Namen der Chip zugeordnet ist?
Du lässt beim Tierarzt die Nummer auslesen, lässt den Hund erneut impfen (ist ja wahrscheinlich, wenn er 1 Jahr alt ist, ohnehin wieder notwendig), einen neuen EU-Ausweis ausstellen und meldest den Hund bei der Gemeinde und bei der Versicherung an.
Nicht vergessen, den Hund mit der Chip-Nummer bei TASSO oder FindeFix registrieren zu lassen.
Ansonsten bleibt dir nur der Weg zum Anwalt - was weiter viel Geld kostet. Und da ja alles nur mündlich besprochen war, hast du sicher keine guten Chancen.
Freu dich über den Hund.
Ich weiß, dass es bescheuert war, und wusste wie gesagt, dass ich wohlmöglich abgezogen werde, da der Hund viel zu teuer war für das Alter, und mir die Papiere usw nicht gezeigt wurden und er auch pampig wurde bei der Nachfrage. Es ging mir nur darum, den Hund zu behalten. Wir hatten auch nur schriftlichen Kontakt, weil es eben Bekannte sind und mein Freund dann mit dem Hund zu mir kam. Ich habe nur Beweise über Schriftverkehr, dass es Papiere UND einen impfausweis gäbe.
Das mit der Chipnummer habe ich gerade gestern wieder in einer NDR Doku gesehen, wo sie den Chip ausgelesen haben, und der Hund nicht auf den Namen des Hundeführers gemeldet war. Das scheint also verknüpft zu sein. Und dann haben sie den Hund erstmal beschlagnahmt bis alles geklärt war, mehrere Wochen.
du kannst auch lesen, wenn du recherchierst, dass Tierärzte es melden müssen, wenn die chipnummer nicht auf den Hundeführer passt.
Nein, da hast du entweder etwas falsch verstanden oder das, was ausgestrahlt, stimmt nicht.
Auf einem Chip ist immer NUR eine Zahlen-Buchstabenkombination - und nichts anderes. Diese Zahlen-Buchstabenkombination bekommt der Chip bei seiner Produktion und ist NICHT veränderbar oder programmierbar.
Es wird erst ein Zusammenhang zwischen einer Nummer und einem Hundehalter hergestellt, wenn der Hund bei der Gemeinde angemeldet wird. Dann wird dort im Computer die Chip-Nummer des Hundes gespeichert und eben die Daten des Hundehalters.
Ebenfalls wird ein Zusammenhang hergestellt, wenn man den Hund bei Tasso oder FindeFix o.ä. Portalen registriert - dann eben mit der Chip-Nummer und den Halterdaten.
Aber niemals gelangen die Halterdaten auf den Chip - das ist technisch gar nicht möglich.
Der Tierarzt kann überhaupt keinen Zusammenhang herstellen, weil er NUR die Chip-Nummer auslesen kann - und nichts anderes. Er kann diese Chip-Nummer, z.B. bei einem Fundhund, dann natürlich an Tasso etc. melden - die dann, wenn der Hund registriert ist, die Daten vom Halter haben und zuordnen können.
Mehr ist mit einem Chip nicht möglich.
Probleme kann es geben, wenn ein Hund gestohlen wird, der ordnungsgemäß bei der Gemeinde und z.B. Tasse registriert ist. Findet man dann den Hund bei irgendwem und lässt den Chip auslesen, dann kann es polizeilichen Maßnahmen kommen. Aber das kann ja bei dir auch nicht passieren, weil du ja einen Kaufvertrag hast. Der Verkäufer kann den Hund also nicht als gestohlen melden ....
Ganz unrecht hat er nicht. Wenn ein Kunde mit einem neuen Tier in die Praxis kommt, wird der Chip ausgelesen und geschaut, ob er bei Tasso registriert ist. Steht dort ein anderer Tiername, bzw. der Kunde kennt den Namen der dort angegeben ist nicht, wird bei Tasso angefragt, ob das Tier als vermisst gemeldet wurde.
Das machen inzwischen sehr viele Tierärzte, weil immer mehr Hunde gestohlen werden.
Wenn aber ein Kaufvertrag existiert, kann der Kunde ja nachweisen, dass er nun der rechtmäßige Eigentümer ist.
Hey! Das Problem ist, dass auf dem Kaufvertrag keine chipnummer steht. Kann ich dann überhaupt nachweisen, dass dieser Hund mir gehört?
Und wie viele Hunde sind (leider!!) überhaupt nicht registriert? Das fällt immer ganz besonders im Tierschutz auf, wenn Hunde "verloren gehen" und aufgegriffen werden .... gechippt: ja, registriert: natürlich nicht!
Und so, wie Hunde in den vergangenen Jahren weitergerecht werden, ständig die Besitzer wechseln .... sind die Eigentumsverhältnisse kaum verfolgbar.
Man sieht ja auch hier, mit welcher Leichtgläubigkeit und scheinbar auch mit wie wenig wirklichem Interesse ein Hund gekauft wird. Mit nur ein wenig Information aus dem Internet hätte der Kauf sicher anders ablaufen müssen.
Geb ich dir recht. Leider wird das immer schlimmer, obwohl die Warnungen und Informationen so vielfältig sind.
Dennoch finde ich das Überprüfen bei Tierärzten wichtig, nicht zuletzt deshalb, dass Besitzer darauf hingewiesen werden, wenn der Hund/die Katze zwar gechipt, aber nicht registriert sind.
Das Problem ist dass mein fester Freund den Hund hierhergebracht hat, ich wollte zuerst nur einen Welpen aus dem nächsten Wurf wenn haben, was aber alles noch keine Realität war, weil ich den „Züchter“ noch garnicht kannte. Der Mann ist der Nachbar meines Freundes, so hat man natürlich schonmal eine falsche Vertrautheit. Er erzählte mir dass sie seit vielen Jahren die Rasse züchteten. Dann bekam der Mann eine Allergie gegen den Hund, was mein Freund auch live gesehen hat und er wollte den Hund dann so schnell wie möglich vermitteln, weil er sie nichtmal anfassen konnte ohne zu reagieren. Dann haben sie mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte und den Hund zur Probe zu mir gebracht. Da denkt man sich natürlich auch nichts Böses bei.. dann hab ich mich natürlich in den Hund verliebt, er schickte den Kaufvertrag und ich habe in meiner Naivität sofort unterschrieben, gedacht die „Papiere“ werden nachgereicht sobald sich getroffen wird. Das ist aber nie passiert. Der Mann hat den Hund dann als Umstand genutzt, nicht einmal den „Impfpass“ mir zu geben, weil mein Freund ihm angeblich noch für andere Sachen Geld schulde, was aber nicht stimmt. Und ich glaube meinem Freund auch. Es hat aber sowieso nichts mit dem Hund zutun, da dieser eh vollständig bezahlt ist.
Und ich habe wirklich keine Unterlagen erhalten, nur den Kaufvertrag.
Aber die Frage ist: was mache ich jetzt? Muss ich den Mann anzeigen? Muss ich sie neu chippen, was muss ich tun?
Auf dem Kaufvertrag steht doch der Name des Züchters. Da es ja ein Rassehund mit Papieren ist, rufst du einfach bei der Geschäftsstelle des VDH in Dortmund an (0231 565000) und schilderst denen die Situation. Wie bereits oben geschrieben, gehören die Papiere IMMER und unabdingbar ZUM Hund. Ein Züchter, der diese Papiere zurückhält, verstößt gegen die ausdrücklichen Regularien des Zuchtverbandes und würde ausgeschlossen. DAS erlaubt sich kein Züchter!
Ist dieser Mensch tatsächlich Züchter und seine Würfe eingetragen, wirst du auch die Papiere bekommen.
Ist er kein Züchter dort, wovon ich ausgehe (denn so handelt kein seriöser Züchter), dann lässt du den Chip beim Tierarzt auslesen und kontrollieren. Ist der Hund nirgendwo registriert - prima, dann ist doch alles in Ordnung. Kommt heraus, dass er auf einen anderen Namen als des Verkäufers registriert ist (entlaufen, gestohlen ....), dann wende dich an die Polizei, damit die Eigentumsverhältnisse geklärt werden.
Und irgendwo trauert und weint vielleicht jemand um diesen Hund ....
Dass ein Züchter auf einmal gegen einen Hund eine Allergie entwickelt ist fast so wahrscheinlich, wie ein 6er im Lotto!! Schon so eine Aussage hätte dir wirklich zu denken geben müssen.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Genau in der Reihenfolge solltest du vorgehen.
Hallo! Ich habe sie auslesen lassen und sie war nicht registriert, aber gechippt. Habe sie danach in den großen Registern registriert, versichert usw.
Die Papiere habe ich bis heute nicht bekommen. Aber der Hund ist jetzt sicher.
LG! Und danke für eure Hilfe!
Hallo! Es war alles erlogen. Jeder weiß, was mit Papieren gemeint ist. Es handelt sich um einen Hund aus zweiter Hand, der Hund war bei der Übergabe zur Probe über 1 Jahr alt. Der Vorbesitzer ist ein Bekannter meines Freundes und mir wurde erzählt, dass es Züchter seien. Der Typ ist auch kein eingetragener Züchter, sondern ein Vermehrer. Denn im Kaufvertrag hat er die Elterntiere ausgelassen. Im Kaufvertrag steht nichts über Papiere, nur dass der Hund einen EU-Heimtierausweis besitzt, ist angekreuzt. Da stand aber auch keine Option für die Papiere. Es wurde aber mündlich gesagt, dass diese zusammen mit allen Unterlagen folgen würden nach der Bezahlung. Ich habe aber nichts erhalten. Ich bekomme auch nicht den EU- Ausweis/Impfausweis.
Dass der Tierarzt es auslesen kann ist mir bekannt, aber auch, dass dieser melden muss, wenn der Name, der dem Chip zugeordnet ist, nicht meiner ist. Habe Angst vor den Konsequenzen. Und weiß eben nicht, wie ich am Besten vorgehen muss.