Hund & Aufmerksamkeit - Welche Methode ist besser?
Ich hatte über Futterspucken gelesen. Jetzt las ich aber noch Futtertreiben/Futterführen. Doch was ist besser und welche Vor- & Nachteile gibt es?
Kurze Erklärung: Futterspucken = Man nimmt Leckerlis zwischen den Lippen. Bekommt man die gewünschte Aufmerksamkeit (Blickkontakt), "spuckt" man dem Hund das Leckerli entgegen. Das baut man dann so aus, dass der Hund neben einem geht und Blickkontakt sucht.
Futtertreiben/Futterführen = Man nimmt Futter in die Hand. Man kann damit dann den Hund quasi "lenken". Also der Hund folgt der Futterhand.
Bei beiden wird das Futter nach und nach reduziert.
Mein Ziel ist damit, dass mein Hund mit mehr Aufmerksamkeit (mir gegenüber) beim Gassi dabei ist.
Bin auf Antworten gespannt (:
5 Antworten
Hallo Pfotenfreund,
Du hast da etwas falsch verstanden! Denn nichts ist Schlimmer als ein Hund welcher - wegen Futterverstärkung an seinem Menschen "klebt" - völlig abhängig, frei von jedem "Denken" und eigenen Problemlösungen....
Hundeerziehung hat aber einen anderen Hintergrund, gerade auch wenn diese mit positiver Verstärkung arbeitet - was nicht automatisch nur Würstelwerfen bedeutet, sondern viele Motivationen beinhaltet und = Hunden eigenständiges Denken & Handeln nicht vollkommen nimmt, sondern Alternativverhalten fördert!
Es ist also eine Zusammenarbeit mit dem Hund was Du anstreben solltest.
Aufmerksamkeit....erhältst du durch Sicherheit des Hundes und nicht durch "kleben, klammern" und vollkommene Ablenkung des Hundes. Hunde können lernen in allen Situationen "alternatives, erwünschtes Verhalten" zu zeigen.
Hallo Pfotenfreund.
http://www.dogs-magazin.de/erziehung/hundeschule-cumcane-ute-blaschke-berthold-119471.html
Lese dor das ganz genau durch und beginne dann gezielt mit Markertraining
Hallo, Ich bevorzuge es mit der Hand zu geben. Es kommt halt immer darauf an was du von ihr oder ihm möchtest. Sprich fuss training oder sei es nur ein Rückruf. Wichtig ist, dass du für dein Hund interessant wirst. Sprich sein Lieblings- Leckerlie. Man kann es auch durch eine hohe Stimmlage bekommen wenn man unterwegs oder drin ist, und z.b FEIN sagt.
Ich finde ja bei dem Futtertreiben/Futterführen gut, dass man damit den Hund besser korrigieren kann. Jedoch habe ich da etwas bedenken, dass die Aufmerksamkeit dann an meiner Hand kleben bleibt, weil ich es ihm ja quasi anerziehe.
Bei dem Futterspucken denke ich mir, wird es leichter sein, die Aufmerksamkeit auf mich zu beziehen und nicht auf die Hand, bzw. aufs Leckerli. Allerdings ist dort auch blöd, wenn er das Leckerli nicht fängt und es zB am Hang weg rollt. Kann mir einfach noch nicht vorstelle, dass Jack da nicht hinterher gehen möchte ;)
Ziel ist es, dass er an der Leine neben mir läuft und auf mich achtet. Zur Zeit schau ich immer nur auf ihn, damit ich nicht auf ihn trete, weil er einfach mal die Seite wechselt.
Mit Stimme arbeite ich weniger. Mehr mit Gestik.
Der Hund soll selbst acht haben, dass er nicht behindert. Dein "System" verstärkt kopfloses Verhalten, vor allem wenn auch noch von oben herab "Korrigiert" wird
Meine Hunde haben beides gelernt. Jedoch habe ich kein Leckerlie in den Mund genommen. Ich hab es einfach vor mein gesicht gehalten.
Aufmerksamkeit bekommst du auch durch das Arbeiten mit der Schleppleine und Richtungsänderungen.
Problem bei dem.ganzen Futter ist, wenn meine Hunde hunger haben und das haben sie eig immer. Sind sie zu hektisch und ich kann alles was mit Futter zu tun hat vergessen.
Anfangs war es so, dass meiner total hektisch wurde und dann alle Kommandos gemacht hat, die er kannte. Das haben wir sehr gut im Griff bekommen. Er führt Kommandos schnell aus, aber nicht hektisch. Außer wenn ich mit ihm hinters Haus auf die Wiese gehe und ich den Ball in der Hand habe. Da wird er hektisch, es sei denn, er konnte sich vorher schon mal etwas auspowern. Dann ist er "aufnahmefähig" ;)
Ich belohne eigentlich nicht mit Futter bzw. nur wenig/selten. Aber da verhält er sich noch konzentriert. Ich habe mir auch angewöhnt, dass er sich erst etwas auspowern darf, bevor wir etwas üben oder wiederholen.
Richtungsänderung nützt nichts. Ihm ist jetzt quasi egal wo lang es geht, er findet etwas super interessantes..Meinst du mit der Schleppleine das Longieren?
Hallo,
ich finde beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn ein Hund "Futtertreiben" gut "gelernt" hat, kann man damit den Grundgehorsam sehr schön aufbauen (Platz, Sitz, Down, etc.). Das "Futterspucken" hat den großen NAchteil, dass ich Hundebelohnung zwischen den Lippen jetzt nicht so lecker finde^^, man kann damit aber hervorragend ein perfektes "Vorsitz" und ein schönes "Prüfungsfuß" aufbauen.
Um mehr Aufmerksamkeit beim Spazierengehen zu erlangen würde ich weder das eine noch das andere wählen, sondern mich eher in Richtung gemeinsame "Futtersuche" und Bindungsspiele orientieren-.
Von diesem Futtespucken bzw. –treiben/führen habe ich noch nie gehört und ich finde, dass du dich dadurch zu abhängig von Leckerchen machst.
Wenn ich möchte, dass mich meine Hunde angucken sage ich ihren Namen und dann „guck mal“ oder „schau“. Dein Hund wird dich automatisch angucken wenn du seinen Namen sagst und du kannst dann nach einiger Zeit dazu übergehen nur noch „schau“ oder „guck mal“ zu sagen, da es dein Hund dann schon damit verknüpft hat dich anzusehen.
Zusätzlich kannst du dir noch die Hand mit einem Leckerchen vor die Stirn halten. Das mache ich immer mal wieder zwischendurch beim Spaziergehen, mal gibt es ein Leckerchen, mal aber auch nur ein „fein“. Ich habe zwei ganz unterschiedliche „Hundetypen“: Mein Dackelmix guckt mich so gut wie nie an, mein Jack Russel manchmal. Jeden Blickkontakt lobe ich mit „fein“.
Peinlich...aber nein, er reagiert nicht, wenn ich seinen Namen sage :/
Leckerliabhängig ist das Futtertreiben nicht, weil man dafür auch ein Spielzeug nehmen kann. Ich werde diese Methode ab Morgen versuchen. Wir haben ja Zeit und irgendwann muss ich ja die richtige Methode finden ;D
Nein, an mir kleben soll er nicht. Er soll mir auch nicht durchgehend ins Gesicht schauen, aber immer mal wieder von sich aus den Kontakt suchen und somit auch für mich aufmerksam sein bzw. bleiben. Das habe ich auch auf YouTube gesehen und so dolle möchte ich es selbst nicht. (Bin froh, dass mein Hund mir auch nicht 24 Stunden an der Sohle hängt ;) )
Seine jetzige positive Verstärkung ist der Ball, was aber beim "Fuß" gehen kontraproduktiv ist. Was meinst du mit Alternativverhalten?
Sein Alternativverhalten zum ziehen ist zur Zeit: Liegen. Also er zieht irgendwo hin und wenn er merkt dass ich weiter möchte und einfach weiter laufe, dann legt er sich hin und bleibt liegen mit der Nase im Gras.