Hugenotten zur Nazi zeit

4 Antworten

Die Hugenotten wurden in der Nazizeit durchweg positiv gesehen. Sie galten als Nachkommen der Franken, Normannen, Burgunder und Westgoten, also als Germanen. Frankreich sei durch ihren Wegzug seiner wertvollsten Menschen beraubt worden. Sie galten auch deshalb als wertvoll, weil sie als "Stammverwandte" nach dem dreißigjährigen Krieg beim Wiederaufbau Deutschlands geholfen hatten. Besonders im preußischen Heer stellten sie viele Offiziere. Als Protestanten waren sie den Nazis sympathischer als es die Katholiken waren.

Generell kann man sagen, dass alle Bevölkerungsteile verfolgt wurden, die andere politische oder religiöse Ansichten vertraten.

Die Hugenottenverfolgung passierte in Frankreich, und zwar viel früher. 17. und 18. Jahrhundert. Mit der NS-Zeit hat das nichts zu tun. Aufgrund der Verfolgung in Frankreich sind viele Hugenotten nach Deutschland geflohen. Da Deutschland nach dem 30-jährigen Krieg entvölkert war, waren die Hugenotten gern gesehen, besonders z.B. in Preussen, aber auch in Bayern. Die Stadt Erlangen z.B. in ihrer heutigen Form geht auf eine Neugründung bzw. einen Aufbau durch Hugenotten zurück. Potsdam bei Berlin, ebenfalls eine Hugenottenstadt. Wenn man in Deutschland Leute mit französischem Namen findet (z.B. Lafontaine, de Maiziere u.s.w.), dann waren deren Vorfahren häufig eingewanderte Hugenotten.

In der NS-Zeit wurden die Hugenotten nicht gezielt verfolgt, sie galten als Protestanten.

Die Hugenotten sind in Frankreich verfolgt worden, aber das war im 17./18. Jh.. 

"Zu Beginn des 19. Jahrhunderts büßten auch die französisch-reformierten Gemeinden Preußens ihre rechtliche Sonderstellung ein.

Auch in Hessen wurden die französischsprachigen Gottesdienste mit Ausnahme von Friedrichsdorf im Taunus und Louisendorf zugunsten deutschsprachiger Predigten aufgegeben. Die Sprache und Lebensweise der Vorfahren war den nachwachsenden Generationen weitgehend fremd geworden."

http://www.hugenotten.de/hugenotten/refuge.php