Hündin beisst plötzlich befreundete Hündin?
Ich habe eine Labrador-Mischlingshündin, 3 Jahre alt. Wir gehen jeden Tag mit einer Bekannten und deren gleich alter Lsbrador-Hündin spazieren. Seit einiger Zeit geht meine Hündin auf ihre "Freundin" los, beisst sie, rastet komplett aus. Zuerst dachte ich an Futterneid, aber sie bekommen immer zeitgleich ein Leckerli, von klein an. Dann dachte ich, sie will mich beschützen, wenn die andere Hündin mir zu nahe kommt. Aber das ist auch nicht immer der Fall. Selbst wenn. Die beiden kennen sich, seit sie Welpen sind und spielen immer zusammen. Warum macht meine Hündin das plötzlich? Es ist ja auch nicht jeden Tag, manchmal geht es 1 Monat gut ohne Probleme. Sie spielen dann immer zusammen. Das ist auch schon mit der Nachbarshündin passiert, die sie auch schon seit Jahren kennt und eigentlich mag. Vielleicht hat jemand einen Rat für mich. Ich bin verzweifelt.
3 Antworten
Bei einer plötzlichen Wesensveränderung würde ich den Hund immer als erstes beim Tierarzt durchchecken lassen ob deine Hündin Schmerzen hat.
Es kann auch sein, dass ihr etwas übersehen habt und sich bei den Hündinnen schon länger Spannung aufbaut und das Verhältnis nicht so gut ist wie ihr es einschätzt. Das müsste sich aber ein Trainer vor Ort angucken der die Körpersprache der Hündinnen sieht und beurteilen kann.
Entweder ist es bisher nicht so friedlich gewesen wie du gedacht hast und heute war einfach der letzte Funke da oder eine wird evtl. läufig o.ä. oder ab in eine TK und Hund gründlichst durchleuchten.
Hundefreundschaften vergleichen wir mit Menschenfreundschaften und übersehen dabei, dass sich Hunde wie wir verändern und manch unserer "alten" Freunde eigentlich nicht mehr zu unserem Lebenskonzept passen. Man entfernt sich schleichend voneinander, findet neue Freunde. Für dauerhafte Freundschaft gibt es keine Garantie.
Geprüfte Gesundheit vorausgesetzt, denn noch nicht erkannte Krankheit könnte auf derartige Reaktionen u.a. hinweisen, gibt keinen Anlass.
Hündinnen zusammen kann stets heikel werden, sobald es Anzeichen zum Kippen der Harmonie gibt. Hier ist sofortiges Handeln angesagt und konsequente Menschenführung. Nicht im geringsten Ansatz darf die Aggression geduldet werden.
Trennen, eigene Wege gehen, gezielt an der Gehorsamkeit arbeiten und vor allem nicht Maßregeln in Gegenwart des attackierten Hundes.
Warum und wieso Hündinnen zu Erzfeindinnen von jetzt auf gleich werden können, ist nicht in Gänze erklärbar. Ist die Aggression zum gleichen Geschlecht einmal ausgeprägt, wird es sehr schwierig.
Habe mehrfach erlebt, dass sich bisher gutvertragende Hündinnen plötzlich Kämpfe um Leben und Tod geliefert haben. Verfeindete Hündinnen sind gnadenloser als Rüden.
Mein Tipp. Keine Leckerlies für keinen unterwegs! Kommentarlos an die Leine, wenn das Verhalten fragwürdig ist. Konsequent an der Abrufbarkeit arbeiten und Grundgehorsam üben. Auf die gemütlichen, bisherigen Spaziergänge dem Hund zu Liebe einstweilen verzichten.
Alle bisherigen gemeinsamen Spaziergänger sollten mit ins Boot geholt werden und auch ihre Hunde entsprechend im Zaum halten.