Hormonen therapie von mann zu Frau?
Hallo,
hat da jemand Erfahrung oder weiß jemand was ich alles tun muss um hormonen Tabletten einzunehmen?
ich habe nicht gerade viel geld, aber wenn mir jemand sagen würde wie ich vorgehen muss, was ich tun muss.
zu wem muss ich zu erst gehen? Mich vorzeigen? Oder zu einer spezielle Physiotherapie ?
danke im Voraus
3 Antworten
Der einfachste Weg ist es, per Überweisung des Hausarztes zu einem Therapeuten zu gehen; diese Überweisung ist nicht unbedingt nötig, kann den Prozess aber sehr erleichtern und ist üblicherweise einfach einzuholen.
Dann (bzw. so bald wie möglich, weil die Wartezeiten lang sind) machst du einen Termin bei einem Therapeuten, welcher sich mit dem Thema auskennt¹. Dieser klärt üblicherweise über mehrere Termine (Wichtig: anders als oft behauptet, braucht es keine Minimalanzahl an Terminen für die Diagnostik²) die Diagnose Geschlechtsdysphorie / Geschlechtsinkongruenz (wenn noch der veraltete ICD-10 angewandt wird, jedoch die F64.0³) und stellt ein Indikationsschreiben zur Hormontherapie aus (wichtig: in Deutschland braucht es für die HRT nur ein Indikationsschreiben; wenn mehr verlangt werden, würde ich mir eine andere Praxis suchen. Für OPs können mehrere verlangt werden).
Mit diesem Schreiben (aber auch hier etwas früher, sodass Voruntersuchungen schon mal stattfinden können) gehst du dann zu einer Endokrinologie oder Urologie (für transfems seltener auch Gyns⁴).
Die stellen sicher, dass es keine Kontraindikationen für die Einnahme gibt (z. B. ein stark erhöhtes Thromboserisiko) und besprechen mit dir alles Wichtige (Form der Einnahme – üblicherweise als Gel oder Tabletten – aber auch Dosierung und ob zusätzlich noch Antiandrogene wie Androcur genommen werden sollen). Wenn das Schreiben dann da und auch sonst alles okay ist, kann das Rezept direkt ausgestellt werden. Du zahlst üblicherweise einen kleinen Betrag dazu⁵ (auch davon abhängig, wie die Medikamente ausgegeben werden; wenn du mehr auf einmal bekommst, kannst du sparen) und nimmst das Zeug mit nach Hause.
Dann liest du den Beipackzettel und beginnst die Hormontherapie.
Üblicherweise dauert das ganze Prozedere etwa ein bis drei Jahre, je nach Wartezeiten und Komplikationen (ich musste z. B. eine erweiterte Gerinnungsdiagnostik machen). Eine Personenstandsänderung oder den Wunsch nach OPs braucht es für die Hormongabe nicht.
Das ganze folgt (im Regelfall aber nicht verpflichtend) der S3-Leitlinie: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/138-001
Hier zu finden ist auch die 'Patientenleitlinie "Leitfaden Trans*Gesundheit"' mit verständlichen Informationen (sehr zu empfehlen, ist wirklich gut gemacht! Hauptverantwortlich ist der Bundesverband trans*, welcher auch weiteres Material zur Verfügung stellt).
—
[1] Das ist leider nicht immer einfach / möglich und auch schwer herauszufinden. Die Community hat folgende Ressourcen erarbeitet: https://transdb.de/ || https://queermed-deutschland.de/ || https://www.gynformation.de/
Sonst lässt sich so etwas auch direkt erfragen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, erst mal anfangen und wenn es nicht passt, noch mal woanders versuchen :/
[2] Siehe Seite 22 ff. der Langfassung der S3-Leitlinie
[3] https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2025/block-f60-f69.htm
[4] Die Möglichkeit gibt es und ich kenne auch Menschen, welche da Erfolg haben. Hier besteht aber leider noch eine etwas unruhige Stimmung und manche Gynäkologen fühlen sich unwohl, trans* Frauen zu behandeln (auch, weil hier Urologen tatsächlich aktiver lernen).
[5] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/zuzahlung-und-erstattung-arzneimittel.html
Ich hatte es so aufgeführt, weil einige therapeutisch Praxen es so bevorzugen und ich so meine Erfahrungen mit Gyns hatte.
Aber klar, das muss natürlich nicht immer der Fall sein!
Danke für die Ergänzung. Ich werde die Antwort nochmal anpassen ^^
Bei mir was so.
Aber ich sag dir gleich , meine Psychologin hat über die Krankenkasse nichtdirekt abgerechent sondern über nen Abrechnungsservice. Hatte alle 6 Monate nen Brief von der ÄAA oder so bekommen .
Mit den Terminen mit den Beträgen.
Müsste den Brief von mir aus, immer an Meiner Krankenkasse schicken, damit dies bezahlen.
Bzw. Musste vorher zur Hausärztin deswegen, nen Konsiliarbericht bekommen.
für Transsexualität.
Bzw. die Psychologin hat mir damals , schreiben zugeschickt, die ich unterschreiben musste. Bzw. zur Krankenkasse (Knappschaft) senden musste.
Bzw. musste auf ne Kostenübernahme , das es übernommen wird . Warten.
Bzw. den Konsiliar bericht , damals zur Psychologin.
Aber Wenn du nen Termin hast.
Inne Regel ist das so
Hast in 6 Monaten Termine (Zumindestens wars bei mir so).
redest mit deinen Psychologen oder Psychologin darüber.
oder wenn du noch andere probleme hast.
und nach 6 Monaten (spätestens), kriegst du nen Indikationsschreiben von der Psychologin.
Dann machst du nen Termin bei Endokrologen oder Andrologen
Gibst da das Indikationsschreiben ab bzw. lässt dich da als Patientin einschreiben.
Sowie kriegst dann halt die Hormone verschrieben.
Die musst du teilweise selber bezahlen.
Also anteilig.
Bzw. musst da hin und wieder nen Bluttest machen lassen. Wegen den Werten.
Hallo! Zuerst einmal solltest Du wissen ob Du wirklich transsexuell bist oder vielleicht doch eher ein Crossdresser.
Um auf Deine Frage zu kommen...
Ich lebe in Österreich und bin transsexuell. Es hat lange gedauert, bis ich den Entschluss gefasst habe, den Weg zu gehen, den ich schon viel früher hätte gehen sollen.
Zu Beginn kann ich Dir sagen, dass Du keine Angst oder Hemmungen haben musst. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert und das Verständnis und die Akzeptanz hat sich sehr verbessert.
Um eine geschlechtsangleichende Hormontherapie machen zu können, brauchst Du drei Stellungnahmen, welche die Hormontherapie empfehlen. Zuerst suchst Du eine Psychotherapeutin oder Psychotherapeuten der auf Transsexualität spezialisiert ist. Keine Angst! Du musst Dich für nichts schämen! Sei Du selbst und erkläre was Du möchtest und warum Du eine Frau sein willst. In der Regel bekommst Du so die erste positive Stellungnahme. Mit dieser Stellungnahme musst Du nun zur Psychologin oder Psychologen. Auch hier musst Du keine Angst haben! Kleiner Tipp, es wird sehr positiv bewertet, wenn Du in femininer Kleidung erscheinst. Du musst dann einige Tests machen und viele Fragen beantworten. Auch hier solltest Du ganz offen sein und sagen, was Du fühlst und denkst. In der Regel bekommst Du gleich die zweite positive Stellungnahme. Bravo! Jetzt steht die Psychiaterin oder der Psychiater an. Mach Dir keinen Kopf! Hast Du schon zwei positive Gutachten, ist das dritte Gutachten kein Problem mehr. Im Prinzip ist das das Gleiche wie beim Psychologen. Auch hier reicht in der Regel eine Sitzung. Das einzige Problem ist, dass die meisten Psychotherapeuten privat arbeiten. Das heißt, Du musst die Behandlung bezahlen. In der Regel sind das 120-150€. Hast Du eine Überweisung vom Hausarzt (Da muss nicht draufstehen, dass Du transsexuell bist! Es reicht, wenn als Grund allgemeine Depressionen angegeben wird), kannst Du einen Teil von der Krankenkasse zurück bekommen.
So, wenn Du alle drei Stellungnahmen hast, gehst Du zu einer Ärztin oder Arzt, die auf Transsexualität (Diagnose F 64.0) spezialisiert sind. Schau einfach im Internet nach.
Mein Rat..., mach rechtzeitig einen Termin, auch wenn noch nicht alle Stellungnahmen komplett sind! Die Wartezeit ist sehr lang und beträgt oft mehrere Monate.
Ich wohne in Wien und bin im AKH Wien in der Frauenklinik in Behandlung. Dort wirst Du untersucht und es wird Blut abgenommen wegen Blutbild und Hormonspiegel. Dann bekommst Du das Rezept für die Hormone sowie ein Schreiben für die Krankenkasse, die das Rezept genehmigt. Das dauert ein paar Tage. Ja und wenn das erledigt ist, geht es los mit der Therapie. Bei mir ist es ein Gel für die Haut. Tabletten gibt es auch, aber sind nicht so gut wegen der Leber. Depotspritzen werden nicht mehr verschrieben.
So, ich hoffe, ich konnte Dir und anderen Interessenten die Angst nehmen. Ich weiß, man hat am Anfang Hemmungen. 1000 Dinge gehen einem durch den Kopf. Aber wenn Du wirklich transsexuell bist, führt kein Weg dran vorbei. Du kannst mir aber glauben, danach geht es Dir viel besser.
Eine Überweisung ist nicht nötig.
Gynäkologische Praxen wären auch eine Option.