Hochsensibilität?
Hallo allesamt!
Ich brauche unbedingt eure Hilfe.
Ich kann einfach nicht mehr. Ich bin Hochsensibel und zurzeit extrem überfordert von meinem Umfeld. Überall „falsche“ Geräusche, Gerüche, Handlungen,….
In mir entwickelt sich so eine Wut mit der ich nicht umgehen kann und gleichzeitig Trauer und damit Suizidgedanken. Meine Wut richtet sich dann gegen die Personen, die mich stören. Dadurch distanziere ich mich von allen. Soziale Kontakte sind überfordernd, ich möchte aber nichts falsches Sagen und tun. Durch das Distanzieren hab ich viel Zeit um nachzudenken. Somit kommen dann auch die Gedanken, einfach von der Brücke zu springen oder zu hungern.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll… Wie kann ich mit meinen Gedanken und Gefühlen umgehen, ohne mir zu schaden???
Danke euch!
(PS: entschuldigt falls es ein bisschen verwirrend ist :|)
Ist das allgemein oder betrifft es bestimmte Situationen?
Eigentlich ziemlich allgemein. In der Schule ist es aber besonders schlimm.
3 Antworten
Also erst einmal: Suizid ist keine Lösung.
Ich bin kein Psychiater und kann desshalb keine Diagnosen stellen, aber ich kann ja Vermutungen machen. Zum Beispiel wenn du Angst for der Öffentlichkeit oder fremden Menschen hast, und auch das du etwas falsches oder einen schlechten Eindruck machen kannst, würde ich eine soziale Phobie vermuten. Das ist kein schönes Gefühl und man hat andauernd Angst. Aufgrund deiner Suizidalen Gedanken hast du möglicherweise auch eine Depression.
Am besten wäre es, wenn du dir professionelle Hilfe suchen würdest. Je nach dem, ob dein*e Therapeut*in dich für gefährdet einstuft, könntest du in eine Klinik kommen(Geschlosse station). Je nach dem wo du wohnst, kann das unterschiedlich sein. Ich persönlich war schon ein paar mal in Herborn, da waren die echt nett, und konnten einem wirklich helfen.
Viel Glück!
Das ist okay. Ich bitte dich nur, es nicht zu tun. Ich hoffe sehr, daß es dir bald wieder besser geht. Alles gute♥️
Wurde die Thematik der Sensibilität schon mal mit einem Arzt besprochen?
Was die Schule angeht, würde ich da mal mit einem Lehrer darüber reden wie es dir da geht, bis zu einem gewissen Grad lässt sich sicher was machen.
Was draußen angeht, Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung können da helfen, einfach etwas rein tun, das kann Musik sein, Meeresrauschen oder was auch immer was dich beruhigt, das sollte das bewegen draußen etwas einfacher machen.
Gerüche ist schwer, Handlungen hängt davon ab worum es geht, aber es ist in Ordnung wenn du zum Beispiel Leuten die dir was andrehen wollen, sagst dass du das nicht willst oder ihnen wenn sie auf dich zugehen ausweichst.
In mir entwickelt sich so eine Wut mit der ich nicht umgehen kann und gleichzeitig Trauer und damit Suizidgedanken.
Das kenne ich, vermutlich denkst du wenn die Wut hoch kommt drüber nach und irgendwann löst es sich wieder auf.
Es klingt blöd, aber eventuell hilft es dir, wenn du versuchst die Sachen etwas voneinander zu trennen, quasi wichtig und unwichtig, was unwichtig ist, ignorierst du. Ist nicht so einfach, aber wenn du das ein wenig durchhältst, könnte das das Leben sehr viel einfacher machen, da du unwichtigere Sachen ignorierst und irgendwann auch nicht mehr so wahrnimmst.
Suizid ist keine Lösung, aber ich denke das muss ich dir nicht sagen.
Soziale Kontakte sind überfordernd
Manchmal hilft es, Dinge anzusprechen, pass auf ich weiß nicht wieso es mir aktuell so geht, aber irgendwie reagiere ich sensibel auf bestimmte Dinge. Dann wird eh nachgefragt worum es geht.
Denke aber dran, normale Menschen mögen es nicht wenn man direkt ist, sprich dein Geruch gefällt mir nicht ist nicht so gut, eher sowas wie dein Parfüm was du drauf hast oder so.
Was Gedanken angeht, man kann sie vertreiben, wenn man etwas zu tun hat, sprich lenke dich ab.
Ich werds probieren. Danke!
ich war lange selbstdiagnostiziert, bin jetzt aber seit Anfang diesen Jahres Diagnostiziert (wenn man es so sagen kann, es ist keine Anerkannte Krankheit :/)
Weil es in dem Sinne auch keine ist vermutlich, das Problem ist man kann nicht sagen woher es kommt.
Autismus zum Beispiel kann man sagen dass es etwas im Gehirn ist das anders ist als normal, wodurch eben die Symptome kommen, wobei Symptome dabei auch der falsche Begriff ist.
Aber man kann es erklären.
Hast du das schon immer? Oder ist das irgendwann aufgetreten?
Es sollte Selbsthilfegruppen oder ähnliches geben, Google mal in die Richtung, ich bin zwar Autist und kann bestimmte Dinge nachempfinden, aber die besten Lösungen haben Menschen die dem selbst ausgesetzt sind, vermutlich gibt es sogar sowas wie ein Training um mit Situationen besser umgehen zu können.
Ich habe wenn es darum geht, dass ich Stille haben will, Stichwort wenn man schlafen geht zum Beispiel ein zu sensibles Gehör, ich höre wenn Nachbarn über oder unter mir TV kucken, der Fernseher darf nicht zu laut sein, sonst höre ich das, ist richtig schlimm.
Behelfe mir da zuweilen mit Ohrstöpsel für die Nacht, aber ist halt nervig.
Im Grunde genommen kann man als erste Lösung mal schauen die Dinge soweit es geht für sich selbst zu richten, sprich dass man weiß wie fühle mich mich wohl, wenn es etwas gibt wie kann ich mich in diesen Zustand bringen und zu guter Letzt, wie kann ich mit der Umwelt umgehen.
Denn so lange man nicht weiß wie man am besten mit sich selbst umgeht ist es auch viel schwerer mit der Umwelt umzugehen.
Es ist erst vor etwa drei Jahren aufgetreten. Am Anfang war es auch noch nicht so schlimm. Jetzt ist der normale (Schul-)Alltag einfach nur noch eine Qual. Berührungen, Geräusche einfach alles. Ich werde mich mal umhören, ob es Selbsthilfegruppen oder ähnliches in meiner Nähe gibt. Noch mal vielen Dank für die Tipps. 🩶
Vor 3 Jahren, hat sich da was in deinem Leben geändert, gab es ein Ereignis? Nimmst du eventuell seit dem ein Medikament?
Medikamente nehme ich keine. Ob es da ein Ereignis gab kann ich nicht genau sagen. Vielleicht war es wegen Corona, Homeschooling,… dass ich einfach wegen der „Abkapselung“ empfindlicher geworden bin. Vielleicht war es auch was familiäres, ich weiß es nicht. Ich hatte eigentlich eine tolle Kindheit…. Oder es war die neue Schule. Weiß ich nicht genau.
Verstehe.
Grundsätzlich wir wissen über unsere Psyche so einiges, aber sehr vieles aber auch noch nicht, sprich es gibt viele Dinge wo wir nicht wissen warum etwas so ist, nur das Ergebnis davon sehen.
Gibt es Situationen, Stichwort längere Zeit von der Schule Weg oder Weg von bestimmten Menschen etc. was das ganze besser macht?
Zu sagen sei du musst die Fragen natürlich nicht beantworten.
es ist schön jemanden zu haben, mit dem man schreiben kann. Danke!
Schule ist eigentlich immer ein starker „Trigger“. Einfach zu viele Eindrücke und zu viel Druck der auf einem lastet. Ich hab nicht viele Freunde, aber die die ich hab sind alle toll. Meine beste Freundin strengt mich zur Zeit sehr an, einfach dadurch, dass ich neben ihr sitze und quasi „zu viel von ihr“ habe. Sie ist ein sehr diskussionsfreudiger Mensch, was mich zur Zeit auch sehr anstrengt, da ich einfach psychisch nicht auf der Höhe bin.
Ich versuche einfach, möglichst wenige „unnötige“ soziale Kontakte zu haben die mich stören. Also halte ich mich so ziemlich von allen Menschen fern. Ich weiß einfach nicht, ob mir das gut tut… aber wird schon wieder.
Kein Problem, manchmal hilft es einfach, ein wenig zu schreiben ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen und vielleicht auch die eine oder andere Idee, Antwort oder was auch immer dadurch zu finden.
Unser Leben ist zuweilen sehr viel komplizierter als wir es gerne hätten oder damit zurecht kommen.
Das geht vermutlich vielen so irgendwann mal im Leben.
Darf ich fragen wie alt du bist?
Nun was den Druck der Schule angeht, verständlich, aber letzten Endes bestimmst du mit deiner Leistung in der Schule auch ein wenig deine Zukunft.
Ich habe die Schule auch gehasst, aber ich habs durchgezogen, zwar dann für Jahre erst mal nen doofen Job gehabt aber heute bin ich Unternehmer, entscheide selbst was ich machen will. Sprich ich kann bis zu einem bestimmten Punkt selbst entscheiden wie ich meinen Alltag gestalten kann, das verdanke der Schule, war zwar manchmal langweilig, manchmal viel zu leicht, manchmal kompliziert aber im Nachhinein bin ich froh dass ich es gemacht habe.
Gegen eine diskussionsfreudige Freundin ohne die Gefühle zu verletzen habe ich leider kein Rezept.
Ich weiß einfach nicht, ob mir das gut tut…
Ich vermute du brauchst Freunde die für dich da sind wenn du sie brauchst, aber auch kein Problem haben mal etwas Abstand zu halten wenn notwendig.
Sprich sie sind zwar da, man redet was man muss, Hausnummer was hat die Lehrerin gesagt was wir tun sollen, aber halt nicht immer um einen herum sind.
Ich bin 14. Schule ist mir auch sehr wichtig (ich will Tierarzt werden) aber ich mache mir zu viel Druck… Dadurch hasse ich die Schule auch so sehr. Nochmal danke für die Tipps.
Das mit sich selbst zu viel Druck zu machen kann schon passieren, ich denke aber du kannst das schaffen, ich denke in einigen Jahren wirst du zurück denken und sagen, das hab ich erreicht, weil ich diesen Weg so gegangen bin wie ich es getan habe.
Ich würde dir raten, dich einmal auf PTBS untersuchen zu lassen. Es kann, muss nicht, aber kann auch die Reaktion auf ein Trauma sein. HS ist eher typisch für Erschöpfung.
Danke dir. Ich weiß auch das Suizid keine Lösung ist aber manchmal komme ich einfach auf dumme Ideen :/.