Hirntod ist vollständiges Sterben?
Mir ist bewusst, das der Hirntod ein unumkehrbares Ereignis darstellt. Jedoch: viele unserer Nervenzellen sind nicht nur im Gehirn. Im Rückennmark und auch um den Darm herum befinden sich davon auch eine Menge. In meinen Augen ist das Sterben erst dann vollzogen, wenn eben keinerlei leben mehr im Körper ist: also alle Organe ihren Dienst eingestellt haben. Also auch alle Organe, die einen Kreislauf und Stoffwechsel ermöglichen.
Für viele Angehörige ist es schwer nachzuvollziehen, wenn der Körper (künstlich) am Leben ist, der Mensch aber als Tod erklärt wird.
Kann es sein, das mit dem Hirntod, der ja per Definition! als Tod erklärt wird, das Sterben nicht abgeschlossen ist? - das würde im Umkehrschluss ja bedeuten, das eine Organentnahme zum Zwecke der Spende "auf wackligen Füßen" steht?!? ( Nicht rechtlich)
Ich selbst trage einen Spenderausweis mit einem Widerspruch. Und: im Falle eines Falles lehne ich auch eine Spende ab. Denn konsequent muss man da schon sein.
5 Antworten
Auch das sind Argumentationen, die immer wider gerne aufkommen, die aber auf nicht korrekten Annahmen beruhen. das, was den Mensch zum Menschen macht, ist das Gehirn, da wo die Gedanken, die Seele, oder der Geist "zuhause ist" .
Die anderen Organe - auch die Nerven im übrigen Körper, das Blut, die Knochen, etc. tragen dazu nicht bei. daher ist der Funktionsausfall dieses Teils das bedeutsame, nicht der Rest.
Das Sterben beginnt bereits mit der Geburt. Es sterben jeden Tag unzählige Zellen in unserem Körper, somit sind wir zu keinem Zeitpunkt zu 100% lebendig.
Man zieht immer den größtmöglichen Nutzen aus dem Verhältnis zwischen Leben und Tod.
der Sterbeprozeß ist ganz sicher nicht beendet, denn die Zellen leben weiter. Es ist aber nur eine sterbende Hülle, der Mensch als solcher kehrt nicht mehr in diesen Körper zurück. Für ihn hat das Leben nach dem Tod bereits begonnen.
Ein Leben nach dem Tod: ist für diese Fragestellung irrelevant. Das der Hirntod unumkehrbar ist, hatte ich schon in der Einleitung geschrieben. Jedoch... Bin ich der Meinung: lasst mich den Weg zu Ende gehen, wenn es soweit ist. Das der Mensch nach dem Hirntod kein ich- Bewusstsein mehr hat, vermute ich auch. Aber Empfindungen sind dennoch möglich: mehr als die Hälfte der Nervenzellen sind nicht im Gehirn.
Für mich ist es deswegen konsequent: ich werde mich nicht auf eine Empfänger - Liste setzen lassen, auch wenn es "nötig" wäre, um weiterzuleben. Aber ich bin auch nicht bereit zu spenden.
Welchen Unterschied macht es für dich, wenn deine Niere im Körper eines anderen stirbt? Offenbar scheint es deiner Niere ja egal zu sein, in welchem Körper sie lebt.
Tot ist man schon beim klinischen Tot. Nach spätestens 30 Sekunden gibt es auch keine Hirnaktivitäten mehr und man spürt dann auch nichts mehr.
Ich selbst trage einen Spenderausweis mit einem Widerspruch. Und: im Falle eines Falles lehne ich auch eine Spende ab. Denn konsequent muss man da schon sein.
Da hört es mit der Konsequenz schnell auf, wenn man ohen Spende sterben wird oder dauerhaft zb beatmet wird
Nun: ich bin ü60. Und habe mich auch mit meinem Tod auseinandergesetzt. Denn das meiste meines Lebens hab ich hinter mir. Deswegen: keine Spende, auch keine Annahme einer Spende. Eine dauerhafte Beatmung lehne ich auch ab... lieber selbstbestimmt sterben, als an Maschinen hängen.
klar, das sagt sich so einfach. Es gibt viele Krankheiten die nicht sofort zum Tod führen aber durch ein Organspende geheilt weden können. und wenn man solch eine Krankheit hat ändern sich die Ansichten schnell
Nein. Nicht einfach. In meinem Alter .. habe ich beim Sterben schon zusehen müssen. Auch bei meinen Eltern. Bei einem Freund ebenso, der eine OP ablehnte. Seit dem habe ich mich damit beschäftigt.
Ich glaube eher: Du kannst aus der Entfernung weder meine Argumentation nachvollziehen, noch meine Beweggründe.
Naja durch meinen Job habe ich viele schwerst Kranke Menschen und viele Menschen in den Tod begleitet und weiß mit großer Sicherheit das vielen ihre Meinung zu dem Thema was sie wollen bzw was sie nicht wollen Ändern.
Hat man zb eine schwere Lungenerkrankung die durch eine Organspende "geheilt" werden könnte oder ist man Dialysepflichtig ändern sich die Meinungen.schnell.
Und da denke ich, habe ich deutlich mehr Erfahrung als du....sorry auch wenn ich jünger bin als Du
und du wenige....
Es ist ziemlich.naiv.zu glauben dasaj in Vorfeldmfestlegen kann was man in einer Extremsituation.wunschst oder nicht
mein Onkel ist mit 35 an seinem Herzfehler gestorben. Ein Implantat lehnte er ab.
Sorry, ich bin der Meinung, dass es der Tod vorm Sterben ist. Ich habe es selbst an einer jungen Person erleben müssen.
Ich bin der Meinung, dass es jeder für sich entscheiden sollte. Generell bin ich dafür. Aber wenn bei einem Jugendlichen 6 Stunden nach festgestelltem Hirntod die Organe ohne Erlaubnis entnommen werden, nur weil ein Parteibonze ein Organ benötigte, bin ich total dagegen. So war es im Sozialismus, da hatte man kein Mitspracherecht, die hirntoten Patienten wurden regelrecht in kurzer Zeit „ausgeschlachtet“. Ich habe es bei meinem damals 17-jährigen Bruder erleben müssen.
Darf ich fragen, wie du zu dem Thema Organspende stehst oder ist dir das zu persönlich?
Na ja: das ist nicht das Thema. Sondern wann und ob man nach seinem Tod bereit ist Organe zu spenden. Da ist es eben sinnvoll zu wissen oder eben festzulegen: wann ist ein Mensch Tod? Nun gilt in Deutschland der Hirntod als Tod des Menschen. Aber: ist der Sterbeprozeß damit tatsächlich abgeschlossen? Der Hirntod ist unumkehrbar. Damit ist dieses als Grenze festzulegen sicher sinnvoll. Jedoch: ist damit in jedem Fall der Sterbeprozeß beendet?? Das ist fraglich. Und beweisen: kann keiner das Gegenteil. Denn mit einem Hirntoten kann man nicht mehr kommunizieren.