Hilfe, meine Frau hat eine Psychose und wirft heimlich alle unsere Sachen weg....

10 Antworten

Eine Zwangseinweisung ist ja leider nur möglich, wenn sie eine Gefahr für sich oder für andere da stellt.

Ja, und das tut sie. Sie ist eine Gefahr. Es muss keine direkte Lebensgefahr sein.


Locke334 
Beitragsersteller
 27.08.2012, 00:19

Wenn`s mal so einfach währe.

Wo und wie soll ich das begründen ?

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bruno84  27.08.2012, 00:21
@Locke334

Du musst das gar nicht begründen. Du musst die Fakten einem Psychiater schildern. Der übernimmt den Rest. Er wird dich beraten.

Man kann euch helfen. Denn mit den richtigen Medikamenten bekommt man das in den Griff. Dann könnt ihr alle gemeinsam normal leben.

Ich wünsche euch viel Glück.

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Nachtflug  27.08.2012, 00:24
@bruno84

Ja, mit Neuroleptika und einer stationären Therapie kann man da schon was machen. Aber es ist wahr. Man muss begründen können, dass der psychotische Patient eine Gefahr für sich und/oder andere Menschen darstellt.

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bruno84  27.08.2012, 08:08
@Nachtflug

"Man" ist in diesem Fall der Psychiater. Und der kann das begründen. Denn die Gefahr ist hier gegeben.

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Ich kenne 2 solcher Personen. Die eine ist meine Mutti. Die schmeißt alles weg, was nicht niegel nagel neu ist. Z.B. vom Lowe Trekking-Rucksack die Vordertasche, weil die neuen Lowe Trekkingrucksäcke heute anders aussehen und diese "Vordertasche

nicht mehr haben. Oder alle meine Schlafsäcke, weil sie Camping nicht für piek-fein hält, oder Stone-Washed Jeansjacke, weil sie verwaschen aussah. Sie hat alle Kissenbezüge halbiert und alles mit der Nähmaschine neu gesäumt, weil man heutzutage wohl kleine Kissen benutzen würde, Stiefel für 200 Euro.. Ständig ermahnt sie mich zum "ausmisten" und ich muss mich regelrecht rechtfertigen, wenn ich was nicht wegwerfen will. Ich war wegen ihr im Urlaub, um mich zu erholen. Sie hat sich den Schlüssel besorgt und wollte so richtig ausmisten.. Die Keramikverkleidung unter meinem Waschbecken im Bad war weg, weil sie meinte sie müsste mir ein Schränkchen schenken, welches unters Waschbecken passt und da hat dann halt die Keramikverkleidung nicht mehr hingepasst.. also hat sie sie kurzerhand entsorgt.

Das ist Autismus ! Sie lässt auch nicht mit sich drüber reden.

Dann kenn ich noch jemanden, der alles wegwirft oder kaputt macht, was in die Richtung cool, neu und schick geht.. und Reißverschlüsse mag er nicht, wegen dem Geräusch. Er mopst heimlich Sonnenbrillen, wenn sie schwarz, oder blau sind, Angora-Pulli wird bei 60 Grad geschleudert und Reißverschlüsse werden manipuliert und in Lackschuhe sticht er Löcher rein.. und wenn man ein neues Fahrrad hat, lästert er ab, und hofft darauf, dass es einem 1. geklaut wird und wenn das nicht klappt, soll man dann halt runtergeworfen werden.. Begründung: weil neu und cool ist sexuell subversiv.

Sie hat zerstört .. ist das nicht ein Grund ???? Ich meine das jetzt nicht negativ, aber deiner Frau muss wirklich unbedingt geholfen werden .. geh noch mal zum Hausarzt .. vielleicht kann der helfen .. mensch, ich drück dir alle Daumen ..


Locke334 
Beitragsersteller
 27.08.2012, 00:24

Da war ich auch schon, aber der kann auch nur etwas machen, wenn meine Frau dort freiwillig mitgehen würde, sonst nicht :(

Ähnlich ist es, wenn ich den Notarzt rufen würde, wenn sie nicht freiwillig mit fährt, fährt er ohne sie wieder zurück !

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Paula1234  27.08.2012, 00:33
@Locke334

Okay, ich ratedir, unbedingt mit deinem Hausarzt, bzw. mit ihren Hausarzt zu reden, der müsste dir helfen können .. red noch mal mit ihm, und nerv ihn jeden Tag, ruf beim Gesundheitsamt an .. und ruf die nächste psych. Klinik an, zur Not das Amtsgericht .. irgendeiner muss doch dafür zuständig sein .. ich drückedir nochmals alle Daumen ..

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ACHTUNG LANGER TEXT !

Aus all den Beschreibungen deinerseits geht hervor, dass deine Frau bereits medikamentös eingestellt war. Das bedeutet, es muss eine Diagnose vorliegen! Das bedeutet auch, dass sie sich bereits in ärztlicher Behandlung befinden muss --> Regelmäßige Arztbesuche sind hier von Nöten, damit der Zustand deiner Frau stetig überwacht wird und die Medikamente passend eingestellt bleiben.

Ich kann leider nicht erkennen, welche konkrete Form einer Psychose diagnostiziert wurde.

Die Ärzte und auch viele der recht guten Antworten hier sagen es: Die Freiwilligkeit des Patienten darf nicht außer Acht gelassen werden, es sei denn es besteht eine akute Selbst/Fremdverletzungsgefahr.

Ich meine, die ist gegeben. Nur bin ich sehr vorsichtig mit Ferndiagnosen.

Jeder gesunde Mensch hat irgendwelche Neurosen...man nennt sie auch Macken. Bildlich gesprochen kann man sich den Geisteszustand eines gesunden Menschen wie ein Haus vorstellen, was hier und da ein paar winzig kleine Löcher hat (das sind unsere Macken/Neurosen)....sie können zwar nervig sein, behindern aber unseren Lebensalltag nicht schwerwiegend. Von einer Krankheit spricht man dann, wenn das eigene Verhalten und Handeln seinen Alltag ebenso beeinflusst und quasi unbestreitbar macht (z.B. durch Angstattacken, Wahnvorstellungen, Zwänge usw.).

Eine Psychose muss man sich wie wie folgt vorstellen:

Das soeben beschriebene Haus besteht aus Wackelpudding....es kann jederzeit bei der kleinsten Erschütterung einstürzen. Das sind für gesunde Menschen Faktoren, die wir relativ leicht verkraften und bearbeiten können/ mit ihnen umgehen können (z.B. neuer Arbeitsplatz, neue Leute kennen lernen)

Ein Psychotiker kann das nicht. Auch wenn er es will ! Es gelingt ihm einfach nicht. Das ist die Krankheit. Psychologen sprechen hier von einer nicht vorhandenen Abwehr.

Die kleinsten Reize und Informationen werden falsch verarbeitet und interpretiert. Je nach Psychose-Form zu wenig, zu viel....gar nicht....depressiv, aggressiv oder lethargisch...egal....Psychotiker können nicht anders. Sie kategorisieren falsch. Sie bewerten alles falsch. Am Beispiel deiner Frau (kenne das auch aus meinem Privatbereich): Dass plötzlich alle Arbeitskollegen Schweine sind....alle wollen ihr was böses, verschwören sich gegen sie! (klingt nach paranoider Schizophrenie....aber wie gesagt....ich kann keine Ferndiagnose stellen)

Medikamente dauerhaft zu nehmen ist wichtig!!!! In frühen Stadien einer Psychose ist sie gut behandelbar. Je länger man keine Medi´s nimmt oder je länger man sich nicht in dauerhafte ärztliche Behandlung begibt (durchaus ohne Klinik sondern ambulant möglich)...desto wahrscheinlicher ist es, diese Erkrankung in seinem Leben als gegeben sehen und mit ihr leben zu müssen. Psychosen schlummern im menschlichen Gehirn....und brechen aus, wenn Schwerwiegendes passiert (Verlust geliebter Menschen o.ä.)...das nennt man dann Schub. Auch mit regelmäßiger Medikation. Da heißt es dann direkt zum Arzt oder wenn man sich der Krankheit stellt und sich selbst reflektieren kann (was selten der Fall ist) direkt in die Klinik.

Du hältst das schon sehr lange aus! In guten wie in schlechten Zeiten...wie man es sich einst vor dem Standesbeamten versprochen hat....jedoch denke auch an deine Seelenpflege!

Ich rate dir, ebenfalls regelmäßig einen Psychologen aufzusuchen. Der kann dir auch rechtliche Tipps (siehe deine aktuellste Frage mit dem Aussperren) geben. Bei ihm kannst du alles verarbeiten und Kraft für euch und eure Familie sammeln.

Ich hoffe, dich jetzt nicht komplett dicht gesabbelt zu haben!?

Gute Nacht und liebe Grüße.


Locke334 
Beitragsersteller
 31.08.2012, 04:26

Danke, du hast mich nicht dicht gesabbelt, du hast gute, sehr gute tipp`s gegeben, und vielleicht kann ich erst jetzt, deshalb gut, oder noch besser schlafen :))

Gute Nacht und Liebe Grüße zurück !

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meine schwester hat auch psychose :(

zum glück ist es bei ihr aber nicht so schlimm, wie bei deiner frau..

sie sollte aber vielleicht eine therapie oder so beginnen.


Locke334 
Beitragsersteller
 27.08.2012, 00:46

In der Tagesklinik wäre das kein Problem, der Punkt ist nur, das sie nicht erkennt das sie Krank ist.

Sie ist der Meinung, das ICH mal eine Therapie machen solle, denn sie ist ja schließlich gesund.

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Nachtflug  27.08.2012, 01:09
@Locke334

Ja, das ist der Klassiker. Ich frage mich nun, warum die Psychologen und Therapeuten ihr die Krankheitseinsicht nicht vermitteln konnten.

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