Herzklappen-OP - inwieweit risikoreich?
Guten Abend!
Mein Vater soll morgen nach zweimaliger Verschiebung am Herzen operiert werden und es soll eine neue Herzklappe eingefügt werden. Im Internet wird das Prozedere als grauenhaft mMn dargestellt.
Hat jemand Erfahrung und kann mir die Sorgen nehmen?
Zur Vorgeschichte:
Seit einigen Jahren hat mein Vater (54, von Beruf Klärwärter, musste in letzter Zeit viel und schwer tragen) immer wieder Schwächeanfälle gehabt und ist umgefallen und hat teilweise in die Hose gemacht.
Da meine Mutter und dementsprechend seine Frau nicht alleine aus dem Haus kann, das durch ein Trauma ausgelöst wurde, hat er viel um die Ohren gehabt.
Ich habe sehr große Angst, dass er nach/während der OP stirbt, denn dies wirkt auf mich nicht gerade harmlos.
Könnt ihr mir die Angst nehmen oder ist es so, wie ich es vermutet habe?
5 Antworten
Hey,
ich glaube nicht, dass er sterben wird. Ich kenne viele, bei denen das gemacht wurde am offenen Herzen und danach konnten sie sich alle wieder so belasten, als ob sie herzgesund wären.
Ohh, das ist schön zu lesen, auch wenn es natürlich nicht schön ist, dass du schwer herzkrank bist. :(
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
Da ich jemanden Nahestehenden in einer ähnlichen Situation habe, würde mich interessieren, wie es deinem Vater ergangen ist? Ist er wieder ganz der Alte?
Ich habe ein wenig gelesen und hier https://heart24.org/herzklappen-op/ heißt es, dass die Chancen zur Genesung individuell sehr unterschiedlich sein können. Wer vor der OP fit war, wird es danach auch wohl (wahrscheinlich) wieder werden.
Erbaulich ist auch, dass die Sterberaten gering sein sollen.
Ich kann Dir das nur aus kardiologischer, nicht aus chirurgischer Sicht schildern.
Eine Klappen-OP (es kommt übrigens besonders darauf an, welche Klappe), ist schon ein größerer Eingriff. Einzige Ausnahme ist eine sog. TAVI, bei der die Klappe ohne OP, sondern kathetergestützt eingebracht wird. Regelmäßig sind Klappen-OPs aber offene Eingriffe.
Die gängigen Risiken sind allerdings je nach Erfahrung des Operateurs (dein Vater ist hoffentlich an einem guten Zentrum) gut kontrollierbar.
Theoretisch ist die Liste an möglichen (auch letalen) Risiken endlos lang, die Wahrscheinlichkeit ist hier aber relativ gering. Risiken die häufig auftreten, sind Wundheilungsstörungen, da hier relativ viel Aufwand für den operativen Zugang betrieben werden muss - das bedeutet, dass relativ viele anatomische Strukturen zertrennt bzw. gesperrt werden müssen. Aber auch hier gilt - schwerwiegende Komplikationen sind eher selten.
Jede OP birgt ein gewisses Risiko. Aber die Ärzte machen das ja auch nicht zum ersten Mal.
Jede OP birgt ein Risiko in sich. Eine Herzklappen-OP ist aber schon fast Routine. Ich kenne mehrere Menschen, die eine neue Herzklappe erhalten haben. Natürlich braucht es nach der OP einige Zeit, bis sich die Patienten von der OP erholt haben und die Wunde verheilt ist. Alle fühlen sich inzwischen aber wieder topfit!
Ich wünsche deinem Papa alles Gute! Kopf hoch...., wird schon werden! :-)
Ich danke dir für deine Erklärung!
Mein Vater ist an der Chriurgie/Uniklinik Heidelberg