Helft mir bitte?

2 Antworten

Es tut mir leid, aber ich finde deine Interpretation nicht gut... =(

In dem Gedicht "Fragen und Antworten" von Erich Fried aus dem Jahr 2003, herausgegeben von Klaus Wagenbach, geht es um einen weiblichen Begriff, der nicht genauer benannt, innerhalb des Gedichtes jedoch ausführlich beschrieben wird

Das wäre mir als Deutungshypothese zu dünn. Was meinst du - welcher Begriff ist gemeint?

Das Gedicht besteht aus 11 Strophen; die Strophen 1, 2, 4, 6 und 7 bestehen aus je zwei Versen, die Strophen 3 und 5 haben jeweils 3 Verse, die Strophen 8, 10 und 11 je 4 Verse und die 9. Strophe besteht aus 5 Versen. Es gibt kein Reimschema.

Es gibt auch kein Versmaß. Die Frage ist nun, ob das in diesem Gedicht wichtig ist, das zu erwähnen, bzw. ob die Versmaß- und Reimschemalosigkeit inhaltlich eine Bedeutung für das Gedicht hat...

Es gibt kein lyrisches Ich, Du oder Wir

Natürlich gibt es ein Ich und Du und Wir!

Was sie von dir verlangt? // Was gibt sie dir / - oder auch mir - dafür? // Hält sie dich / - oder mich - gefangen / oder gibt sie uns frei? / Es kann uns geschehen / dass sie uns die Freiheit schenkt

Und was passiert dadurch, dass es Du und Ich und Wir gibt? Es entsteht ein Gespräch zwischen dem Du und dem Ich. Und das Du und das Ich bilden ein Wir.

und die Situation des Sprechers wird nicht deutlich genannt.

Das Ich gibt die Antworten. Das Du stellt die Fragen.

die Sprache des Gedichtes ist modern und gut verständlich. Man erkennt nur ein paar Fremdwörter.

Welche??

Die Deutung des Titels ändert sich, da die Fragen sich auf eine einzige Person beziehen und der Fragende die Antworten selbst gibt.

Nein, das Ich antwortet - und weil das Ich einem Du antwortet, liegt nahe, dass das Du die Fragen stellt.

Die Ortsangabe ist allgemein gehalten, es ist das Haus der Verzweiflung.

Nein. Beim Haus der Verzweiflung handelt es sich nicht um eine "Ortsangabe"... Das ist im übertragenen Sinne zu sehen. Das Haus der Verzweiflung ist ebenso anstrakt wie der gesuchte "weibliche Begriff".

Die Zeit beschränkt sich auf die Frage, wie lange sie bleiben wird.

Auch hier: Das ist keine wirkliche "Zeitangabe"...

Die Stimmung verändert sich im Laufe des Gedichtes: Zuerst ist von Angst und Tod und Verzweiflung die Rede. Das verändert sich und am Schluss steht die Aussage, frei von ihr zu sein, sei das Ärgste, was passieren könne.

Das stimmt so nicht. Ich komme später darauf zurück.

In dem Gedicht kommt nur eine Person vor, sie wohnt im Haus neben der Verzweiflung ist, verwandt mit dem Tod und der Angst. Niemand wisse, wohin sie gehe oder woher sie komme, sie verlange nichts und schenke uns die Freiheit.

Sie ist keine Person...

Am Schluss des Gedichtes wird die Frage gestellt, was die Person eigentlich will und wie man sie definieren könne. Es könnte sein, dass der Autor mit dieser Person Gott gemeint hat. ".. Es heißt, dass Gott gesagt hat, dass er sie ist..." ( Strophe.11,Ver.3,4)

Wieder: "Sie" ist keine Person. "Sie" ist abstrakt.

Du schreibst viel darüber, was dieses Gedicht nicht hat. Aber was zeichnet es denn aus?

  • Jede Strophe besteht aus einer Frage und einer Antwort. Es ergibt sich, dass das Du die Fragen stellt und das Ich die Antworten gibt - und dass es ein Wir gibt.
  • Es gibt viele Widersprüche: nah und weit, alles und nichts, sie nimmt und gibt - was ist das für ein sprachliche Mittel?

Es gibt einen Hinweis darauf, was "sie" denn ist. Diesen Hinweis hast du gut entdeckt, aber nicht richtig interpretiert... Es geht um die letzten beiden Verse: Es heißt dass Gott gesagt hat // dass er sie ist. Google "Gott ist die"...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Es gibt keinen Anspruch auf Dank. Ich freu mich nur darüber.

Versuche es doch mal mit der Hypothese, dass es hier um die Liebe geht. Erich Fried ist ja bekannt dafür, dass er immer wieder die Liebe beschrieben hat. Und wenn es passt, Dann ist das eine vernünftige Interpretation, Solange es keine bessere gibt und die sehe ich eigentlich nicht.