Heimweh im Studium
Hallo,
ich weiß es gibt schon einen Post, der meinem sehr ähnelt, aber ich erhoffe mir andere Antworten ;)
Ich bin seit einem Semester in eine Stadt gezogen, die 600km von meinem Heimatort entfernt ist, weil man dort meinen Wunschstudiengang anbietet (2 andere Universitäten, die näher gelegen wären haben mich abgelehnt und woanders wird dieser Studiengang nicht angeboten.) Ich habe in meiner Heimat viel zurückgelassen, da ich dort sehr gut vernetzt war. Als ich dann im neuen Studienort war, habe ich eigentlich auch schnell Anschluss gefunden, und viele neue Leute kennen gelernt und war begeistert. Jetzt habe ich allerdings gemerkt, dass das alles garkeine Kontakte mit Bestand sind, oder zumindest nur die wenigsten. Dazu kommt, dass die Anderen gar keinen Zwang haben sich neue Freunde zu suchen, da die meisten hier aus der Umgebung kommen. Zwei Andere, die es auch so weit nach Hause haben wie ich, fühlen sich hier auch nicht wirklich heimisch. Natürlich kann ich nicht erwarten, dass ich hier gleich super dicke Freunde finde, aber ich hab das Gefühl, dass es die meisten gar nicht wirklich interessiert wies mir geht, bzw. ich ihnen nicht sagen kann, dass es mir schlecht geht. Ich versuche den Studienort so schnell wie möglich zu wechseln, was allerdings erst in einem Semester funktionieren wird, wenn überhaupt. Aber was soll ich solange hier machen? Ich bin auch auf Parties gegangen, habe in der Uni auch Leute mit denen ich mich Unterhalten kann etc. aber ich fühle mich trotzdem einsam und habe Heimweh. Vor allem, da ich auch nur alle zwei Monate (mit Glück) nach Hause kann. Das größte Problem ist, dass ich jetzt eigentlich für Prüfungen lernen sollte, mich das Thema aber "lähmt", sodass ich mich nicht aufs Lernen konzentrieren kann!
Hat jemand von Euch ähnliches durchgemacht? Erfahrungen, einen Tipp wie das wieder besser wird? Denkt ihr, ich sollte abbrechen oder meint ihr, es wird besser?
Danke schon mal im Voraus für eure Antworten!
Grüße
7 Antworten
Ich kann dich gut verstehen. Bin jetzt im ersten Semester und von Hamburg nach München gezogen. Letztes Mal war ich zu Weihnachten bei meinen Eltern, nächstes Mal zu Ostern.
Du redest davon den Studienort zu wechseln. Warum? Dann musst du woanders wieder ganz von vorne anfangen, leichter wird es da auch nicht. Es geht auch nicht darum möglichst schnell möglichst viele Leute kennen zu lernen, sondern wenige, denen auch auch mal ein wenig vertrauen kannst.
Ich verstehe das Gefühl sehr gut, dass du das Gefühl hast, niemandem sagen zu können, wie einsam du dich hier fühlst oder welche persönlichen Probleme du so hast. Geh das langsam an, schreib immer mal wieder Leute an und frag sie nach Treffen. Irgendwann fragen die dann auch von sich aus, und wenns mal nen Monat länger dauert.
So dein Problem sind jetzt die Prüfungen. In jedem Studium gibts Lerngruppen. Ihr habt doch bestimmt bei Facebook ne Studiengangsgruppe. Verabrede dich darüber mit Leuten in der Bücherei zum Lernen.
Viel Erfolg und alles Gute :)
Ähnliches habe ich auch zu meiner Studienzeit durchgemacht, weit weg von zu Hause, Familie, Freunde und Hobby/Verein, fast 800 km. Nun saß ich in Berlin und kannte keinen, mußte mich im ersten Semester mit allem zurechtfinden und meinen Haushalt auf die Reihe bringen, ohne jedwede Erfahrung, war es doch meine erste Wohnung.
Keine Sorge, alles wird gut!
Bei mir kam es ganz von alleine, sicherlich war Heimweh unterschwellig latent da, doch es ging, wie es bei Dir auch gehen wird. Unternehme was mit Deinen Komolitonen, 80% von denen geht es genauso wie Dir.
Gib der Sache etwas Zeit und vor allem werde selbst aktiv. Damit meine ich nicht auf Partys zu gehen sondern dich selbst aktiv irgendwo einzubringen. Es ist, wenn man irgendwo neu ist normal, dass man erstmal viele Kontakte knüft und "ausprobiert" wer zu einem passt. Da ist es normal, dass viele Kontakte nicht halten. Konzentriere dich auf die, bei denen das anders ist. Und sei nicht nur Konsument des dortigen Angebots. Es gibt überall interessante Hochschulgruppen, Vereine, Fachschaften etc. in denen man sich vernetzen kann. Da wird auch die kleinste Provinzstadt schnell zu einem wirklichen Zuhause. Du solltest wirklich nicht so schnell alles hinwerfen. Lad die Leute doch zu dir ein. Und tauscht euch darüber aus, was auch nicht gefällt. Dadurch entstehen manchmal sehr schöne Eigeninitiativen.
Also, ich gehöre zu der Gruppe Studenten, die jedes Wochenende nach Hause fahren. Und ich habe auch Heimweh. Und wenn ich mal 3 Wochen lang nicht nach Hause komme, weil ich Prüfungen habe, bin ich sogar wirklich sehr sehnsüchtig nach meinem Zuhause und gerade aus diesem Grund ist mir meine Wohnung in meinem Studienort auch irgendwie teilweise verhasst, obwohl ich mich dort schön eingerichtet habe. Aber das bedeutet nicht, dass ich die Leute an meiner Uni nur für Zweckgemeinschaften halte oder Ähnliches. Ich habe zwei Freunde, die über 800 km entfernt von zuhause sind, und mit denen verstehe ich mich trotzdem gut.
Ich kapiere auch, dass man nicht überall die richtigen Freunde finden kann. Die Schulkameraden, die ich tagtäglich über 8 Jahre lang gesehen habe, sind heutzutage überhaupt kaum noch mit mir befreundet. Genauso kann einem das im Studium passieren.
Also: Du wirst auch näher zuhause Heimweh haben, wenn du während der Woche allein bist, es ist nur gerade besonders stark, weil du eben nicht einfach so mal nach Hause fahren kannst, wenn du willst. Wenn es dich wirklich innerlich zerfrisst und du depremiert wirst, dann solltest du während der Semesterferien einfach ein wenig zur Ruhe kommen und während des Semesters einfach Kontakt mit deinen alten Freunden und deiner Familie halten.
Irgendwann muss man sich nämlich abnabeln, und wenn du es einmal geschafft hast, dir ein kleines Leben aufzubauen (mit Heimweh, aber mit dem Wissen, dass du deine Familie auch bald wiedersehen kannst), dann bist du für die Zukunft viel besser gewappnet.
Viel Glück!
Dann unternimm doch mehr mit den Leuten.
Es ist klar, dass man nicht sofort super gut befreundet ist.
Einfach mal mehr mit den anderen unternehmen,
dann wird das!
Und ich meine jetzt nicht ständig Party machen.
Irgendwann muss man eben mal lernen selbstständig zu werden
und auch mal für sich selbst zu sein und sich ein Leben aufzubauen
(außerhalb des heimischen Nestes).