Hat man in der DDR westdeutsche Musik gehört?

7 Antworten

Wir haben fast ausschließlich Westmusik gehört. Es gab ganz wenige Ausnahmen, aber in der Hauptsache lief bei uns Westmusik. Das wurde zum Teil direkt aus dem Radio aufgenommen, zum Teil von Anderen kopiert. Auch Flohmärkte und Westverwandschaft waren Bezugsquellen. Es gab sogar im DDR Radio die Möglichkeit ganze LPs aufzunehmen. (Duett) Und es gab Sendungen, in denen Musik abseits des Mainstreams gespielt wurde. (Parocktikum, Tendenz Hard bis Heavy)

Ergänzung:

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/heavy-metal-in-der-ddr-wie-die-szene-an-ihre-musik-kam

https://de.wikipedia.org/wiki/Parocktikum

Beliebt war auch die Sendung  Duett – Musik für den Rekorder, die mehr oder weniger aktuelle  Schallplatten vollständig spielte und dadurch das Mitschneiden ermöglichte, was von Seiten des Rundfunks auch so gewollt war. Ebenso waren Spezialsendungen wie  Tendenz Hard bis HeavyMaxistunde (sonntags 11 bis 13 Uhr) und  Electronics sehr beliebt. Letztere Sendung wurde von  Olaf Zimmermann moderiert, der mit den  Elektro Beats eine ähnliche Sendung auch heute noch bei  Radio Eins moderiert. Im Bereich  Alternative war die Sendung  Parocktikum mit  Lutz Schramm von großer Bedeutung für die Präsentation von Musikern aus der DDR und der ganzen Welt.

https://de.wikipedia.org/wiki/DT64

Ja klar hat man ... zum einen waren die Rundfunkprogramme der ARD (also 1./2./3. Hörfunkprogramm der umgebenden Bundesländer) auch in der DDR zu empfangen (Bayerischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Norddeutscher Rndfunk) und zum anderen galt dies auch für die Fernsehprogramme.

... ausser im Raum Dresden und ... denn hier lag das "Tal der Ahnungslosen", welche aufgrund technischer Bedingungen keine Chance hatten, Westfernsehen zu gucken.

Ausserdem waren Tapes und Schallplatten entweder Original auf dem Schwarzmarkt oder legal als Nachpressung des Amiga-Labels erhältlich - letztere in der Regel nur für Parteimitglieder.

Woher ich das weiß:Hobby – Musik ist mein Leben und ohne Musik will ich nicht leben.

Man hat.

So wie die Kenntnisse über die Bundesrepublik in der DDR bedeutend tiefgründiger und ausgeprägter waren und man sich mit sehr viel mehr Interesse und Aufgeschlossenheit mit aktuellen Fragen aus dem Westen beschäftigte als umgekehrt.

Bis heute ist das Wissen über die DDR in der westdeutschen (generationenbedingt auch zunehmend in der ostdeutschen) Bevölkerung grottenhaft schlecht bis gar nicht vorhanden und beschränkt sich auf die durch Hass- und Märchenpropaganda geprägten Klischees a la Mauer, Stasi, "Diktatur"! Es sollen bis heute da. 40 % der Wessis noch nie auf dem Territorium der ehemaligen DDR gewesen sein. Was ich allerdings bei den meisten dieser Niestüten auch nicht bedauere!

In der DDR hat man genau die gleiche Musik gehört wie im Westen. Wir hatten als Jugendliche alle ein Kofferradio und später auch ein Kassettendeck. Damit haben wir die Musik vom NDR aufgenommen.

Es soll in der DDR Leute gegeben haben, die auch die Musik des Ostens gehört haben. Ich kannte keinen solchen Menschen. Alle meine Freunde hatten nur Musik aus dem Westen auf ihren Kassetten.


koofenix  12.02.2022, 12:56

Also ich kann sagen, daß die Konzerte der Ostbands gut besucht waren. Die Karten von den westlichen Künstlern wurden mehr oder weniger an Partei- und FDJ-Bonzen verteilt.

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Fuchssprung  12.02.2022, 12:58
@koofenix

ich war auch auf Konzerten der Ostbands. Aber ich hatte keinen einzigen Song aus dem Osten auf meinen Kassetten.

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Ich bin Ossi, war 22, als die Mauer gefallen ist. Wir haben damals sehr viel westdeutsche Musik gehört, im Fernsehen, im Radio. Wer von den Verwandten Westgeld geschenkt bekommen hat, konnte auch zum Intershop gehen und sich da Schallplatten von westdeutschen Sängern kaufen. Oder man bekam die im Paket von den Verwandten aus dem Westen geschickt. Viele westdeutsche Sänger waren in der DDR sehr beliebt, z.B. Roland Kaiser, Nicole, Udo Lindenberg.