Hat man als Industrieelektriker eine Chance im Handwerk als E-Installateur zu arbeiten?

3 Antworten

Der Stellenmarkt bei den Elektrikern sieht sehr gut aus. Fast jeder Elektriker ist gut ausgelastet und sucht nach neuen Mitarbeitern. Du hast also sehr gute Chancen, eine oder sogar mehrere Stellen zu finden.

In jedem Fall kannst Du Deinen Beruf auch im Handwerk ausüben :

https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index;BERUFENETJSESSIONID=_cUAhiBagPqhPpwbdyosYAjp0mLHLkB7QEYiYz_HySqrEICAVK_M!-416950280?path=null/kurzbeschreibung&dkz=15623

Ein Elektroinstallateur (Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik) macht sehr viele ähnliche Arbeiten https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/archiv/2728.pdf

Ich komme aus dem Handwerk und bin erstaunt, dass man von der Industrie zum Handwerk möchte. Im Allgemeinen verdient man in der Industrie besser und man hat geregelte Arbeitszeiten. Auf dem Bau muß man vor allem teamfähig und körperlich belastbar sein. Während Du in der Industrie auf Schichtwechsel wartest, muß der Handwerker mit Überstunden noch unbedingt Baustelle1 abschließen - der Arbeitgeber wartet schon mit dem nächsten Auftrag. Handwerk bedeutet Überstunden, man wird ständig gehetzt, das Entgelt ist für den Einsatz relativ niedrig und durch unseren netten Vater Staat hat man von den Überstunden finanziell auch nicht viel übrig.

Ich will Dir das Handwerk bestimmt nicht madig machen - es hat auch seine Vorteile, der Schritt aus der Industrie heraus will aber gut überlegt sein.

Der Stellenmarkt dafür sieht im Moment bombig aus. Aufträge satt, die Kunden müssen schon Termine auf lange Zeit planen, da der Handwerker völlig ausgebucht ist und auch keinen Nachwuchs bekommt. Das Problem dabei ist aber auch oft, dass der Arbeitgeber aufgrund der hohen Lohnnebenkosten diese viele Arbeit lieber mit vorhandenen Gesellen mit Überstunden abarbeitet, statt neue Leute einzustellen.

Aber mit einer guten Ausbildung und einer vernünftigen Bewerbung findet man im Handwerk eigentlich schnell einen Job.....


Hobbykfzler 
Beitragsersteller
 30.12.2018, 21:16

Hallo Karsten,

Danke für deine Antwort. Ich bin am überlegen. Im moment bin ich noch im 3. Lehrjahr, habe aber das Gefühl im komplett falschen Beruf zu sein.

Wir sind ja nur in der Produktion. Zwar werden die Abteilungen alle paar Monate gewechselt aber alles was du machst, ist die Maschine zu verdrahten oder Endschalter zu montieren. Normalerweise machen das viele Berufsfremde plus die jenigen, die Elektroniker lernen und dann übernommen werden. Und das macht mich echt kaputt und sogar krank. Fühle nich dort auch nicht so wohl. Mir zumindest geht es so, meine Azubikollegen wiederrum stört es (noch) nicht.

Ich glaube als Installateur hat man da noch ein bisschen mehr Abwechslung.

Zu dem wird mein Abschluss nicht so toll, da die Zwischenprüfung ganz schlecht lief. Daher werden die Chancen minimiert und arbeitsmäßig sieht es hier sowieso schlecht aus, da hat die Industrie noch die Chance sich jemanden zu suchen der ihnen passt.

Im Handwerk nimmt man ja schon alles und jeden.

Generell macht es mir keinen Spaß mehr als Elektroniker und ich überlege einen anderen Beruf zu lernen. Etwas mit Metall oder Mechanik. Als Hobby schraube ich gerne an Autos und Maschinen und baue auch kleinere Maschinen und Dinge aus Metall. Also würde etwas in die Richtung in Frage kommen. Kfz Mechatroniker etc.

Einerseits muss man glücklich sein, andererseits muss das Geld passen.

Was würdest du denn da machen?

Gruß

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Karsten1966  31.12.2018, 18:28
@Hobbykfzler

Also, Abwechslung hat man bei uns schon. Wir haben uns auf Heizungs-/Klima-/Lüftungsanlagen spezialisiert und ich sage Dir, hier ist kein Tag wie der andere. Bei der Industrie ist es (denke ich), wie bei mir damals bei der Bundeswehr : Warten auf Feierabend und der Tag geht nicht rum. Bei uns ist der Tag immer schneller rum, als einem lieb ist, weil noch so viel zu tun ist. Und man bekommt Bereiche zu sehen, wo man sonst nie Zutritt hätte. Wir haben schon im BVB-Trainingslager gearbeitet, in der Technikzentrale am Flughafen Dortmund, waren schon bei Starlight Express usw usw. Wir bauen die Schaltschränke für die Heizungs-/Lüftungsanlagen und machen auch die Installation dazu. Sehr abwechslungsreich (aber eben - gerade zum Jahresende - oft Überstunden).

Was ICH machen würde ? Man sagt ja, man sollte das Hobby zum Beruf machen. Nichts ist wichtiger, als der Spaß an der Arbeit. Da ist die Bezahlung auch erstmal nicht ganz so wichtig. Was nützt ein gutes Einkommen, wenn man sich jeden Tag zur Arbeit schleppen muß ?

Mach doch für Dich selbst einmal einen Test, welche Neigungen Du hast und welche Berufsfelder dann in Frage kommen :

https://set.arbeitsagentur.de/teaser

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Hobbykfzler 
Beitragsersteller
 02.01.2019, 00:24
@Karsten1966

Also in frage käme Kfz-Mechatroniker, Land und Baumaschinenmechatroniker, Industriemechaniker (obwohl man da später auch nur an der Maschine steht).

Ich denke abwechslung bietet nur das Handwerk. In der Industrie ist es ja immer das gleiche. Wir werden ausgebildet und danach in die Produktion gesteckt.

Die Instandandhaltung wäre eine abwechslungsreiche alternative. Aber deren Teams sind nicht sehr groß und neue Mitarbeiter werden nicht oft gesucht.

Zu dem sind in der Instandhaltung Leute mit Erfahrung im Umgang mit der Instandhaltung gefragt, in der ich ja nicht bin und lerne. Das steht in jeder Stellenbeschreibung drin.

Ich frage mich auch wie oft ich später den Arbeitsplatz wechseln kann bis ich das richtige gefunden habe. Ich vermute nach der Lehre kann ich nur noch einmal wechseln.

Bei uns ist der Stellenmarkt für Installateure/Elektromonteure sehr gut. Ich glaube man nimmt gerade jeden, sogar mit schlechteren Noten.

Ich muss dazu sagen das ich in den ersten zwei Lehrjahren bei einem Energieversorger gearbeitet habe. Da durfte ich immer nur Erdkabel verlegen. Deshalb habe ich meinen Betrieb dann zum anfang des dritten Lehrjahres gewechselt.

Ich habe wirklich Angst wegen der Note später nichts mehr zu finden....

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Karsten1966  02.01.2019, 10:42
@Hobbykfzler

Du solltest vielleicht mal einen Termin bei der Bundesagentur für Arbeit machen, bei einem Berufsberater - und genau diese Punkte alle ansprechen. Der wird Dich sicher besser und qualifizierter beraten können, also sonst jeder hier in der Community.

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Elektroniker ist mehr Wert als einfacher Elektriker .Als Elektroniker hast du mehr mit Computer zu tun also SPS Steuerung und sowas.Da würde ich nach der Lehre erstmal nach einen Job suchen bei einer großen Firma nicht bei einer kleinen wo du nur als Elektriker arbeitest .Hausinstallation ist keine große Sache .Klar bist du dazu berechtigt.