Hat jemand schon Erfahrungen mit polygamem Beziehungen gemacht? Wenn nicht, wie stehst du dann zu Polygamie?

4 Antworten

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Ad 1) Ja.

Ad 2) Da antworte ich trotzdem. ;-)

Ich finde Polyamorie super.

Nicht, dass ich zwingend Abwechslung bräuchte/suche (aus dem Alter bin ich mittlerweile wohl etwas raus ;-)), aber ich weiß halt, wie Menschen so ticken, wenn man sie nur lässt. Und Monogamie ist nun mal eine Erfindung von sexualfeindlichen, ängstlichen Menschen, keineswegs aber von der Natur (im Gegenteil).

Wenn also eine Frau die ich liebe, ein sexuelles Bedürfnis hat, das ich nicht stillen kann oder stillen möchte, dann habe ich genau null Probleme, wenn sie dieses Bedürfnis woanders stillt.

Und bei manchen Menschen ist halt auch die Abwechslung als solche ein solches Bedürfnis.

Ich definiere Liebe nicht über Treue. Und es ist im übrigen wunderbar, nicht eifersüchtig zu sein. Weder durch einen realen "Seitensprung", geschweige denn durch einen eingebildeten. Wenn ich da Paare aus meinem Bekanntenkreis sehe, die vor Eifersucht ausrasten selbst wenn es eigentlich gar keinen wirklichen Anlass gibt, da fasse ich mir innerlich einfach nur an die Stirn ...

Wie ich dazu gekommen bin?

Nun, ich bin in Sachen Sexualität vorurteilsfrei erzogen worden. Meine Eltern haben ihre Kinder Kinder sein lassen, und ich hatte entsprechend diesbezüglich alle Freiheiten. Und die Erfahrung brachte mir dann halt die Erkenntnis, wie Menschen sexuell so drauf sind. Und dass es eigentlich auch keinen wirklichen Grund gibt, dies zu unterdrücken. Denn eine meiner Erfahrungen war auch, dass sexuelle Unterdrückung unglücklich macht.

Und meine erste feste Freundin war sehr extrovertiert. Die hat mit so ziemlich j-e-d-e-m massiv rumgeflirtet. Aber ich hatte nie Angst, sie zu verlieren. Denn ich wusste, dass sie nicht so schnell jemanden finden wird, der sie so zur Ekstase bringen konnte, wie ich es tat. Auch wenn ich vorher mal unglücklich verliebt und "eifersüchtig" war: In meiner ersten Beziehung war ich nicht eifersüchtig. Und das war endgeil! 8-)

Und: Durch meine entspannte Einstellung zur Sexualität, haben sich mir auch viele Frauen "geöffnet", die das bei anderen nie getan hätten. Einfach, weil ich so einen natürlichen Umgang mit dem Thema pflege.

Da ist nichts von Scham oder Schuld. Sondern einfach ein: Sei so, wie Du bist, und das ist auch gut so.

Deswegen hatte ich also auch viele Beziehungen zu Frauen, die ihrerseits in einer festen Beziehung waren. Da habe ich oft gehört: "Ich wollte nur mal sehen, wie weit ich gehen kann." Und ich ließ zu, dass sie soweit gehen konnten, wie sie es wollten. Und sie haben es genossen. Und das gönne ich jedem Menschen. Aus allertiefstem Herzen!

Meine besten Freunde waren von Kleinauf zusammen und kamen immer sehr gut zusammen. Auch in schweren Zeiten gingen sie durch dick und dünn. Dann kam er auf die idee man könne doch mal andere Personen in die Beziehung rein bringen. Und die waren auch ALLE sehr nett. Dies ging drei Jahre gut und dann trennten sich alle von einander. Es ist definitiv keine Beziehungsform, die oft bei älteren Menschen gut geht und auf Ewigkeit beruht. Es gibt schon Gründe, warum viele alte Bücher und alte Generationen auf eine normale Paarbeziehung mit kinder gesetzt haben.

Ja, ich mach das! Also ich habe eine offene Beziehung( FreundschaftPlus) und treff mich auch manchmal ( aber selten) mit anderen! Und ich hab auch schon mal zwei zu gleich eingeladen. Wir haben uns noch niemal weh getan ! Das liegt daran, weil wir reden! Klammheimlich sowas zu machen ist ein NoGo.

Ich lebe seit zwölf Jahren in einer polyamoren/polygamen Beziehung. Ist das beste, was mir in meinem Leben passiert ist. In den USA leben ca zwei Millionen so, und rund um die Welt sind es viele Millionen. Tatsächlich erlauben über 80% der menschlichen Gesellschaften solche Mehrfachbeziehungen, während nur rund 20% sie zumindest offiziell verbieten. Und was die Biologie angeht, gibt es kaum ein Tier, das monogam lebt, und wir Menschen sind von unserer Geschichte her auch polygam, wie Ergebnisse aus diversen naturwissenschaftlichen, soziologischen und anthropologischen Studien zeigen. Monogamie ist eine relativ neue Sache und außerdem eine Ausnahme, und nicht wie viele denken, die Regel oder gar natürlich. Das aktuellste Buch dazu stammt von dem weltweit führenden Experten zum Thema, David Barash, bisher nur in englischer Sprache: Out of Eden.


Pruiser 
Beitragsersteller
 23.03.2016, 19:40

Wie bist du zur Polygamie gekommen? Ich bin da gerade etwas an der Selbstfindung und habe überlegt, ob mich das "anspricht".

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